Smarte Filtertechnik für die Industrie

Interview mit Simon Telöken, Geschäftsführer der TEKA Absaug- und Entsorgungstechnologie GmbH

Die Wiege von TEKA ist eine kleine Werkstatt auf einem Bauernhof im westfälischen Gescher. 1995 gründete Erwin Telöken dort gemeinsam mit seinem Partner Jürgen Kemper eine Firma für Filtrationsanlagen. Später zog das Unternehmen mit seinen fünf Mitarbeitern um nach Velen.

1999 erhielt TEKA die ersten IFA-Zertifizierungen für die eigenen Produkte. Neue Möglichkeiten boten sich durch die Erweiterung der Betriebsfläche auf 20.000 m² im Jahr 2003 und die Eröffnung eines Kommunikations- und Schulungszentrums sechs Jahre später.

Simon Telöken, der seit drei Jahren seinen Vater und dessen Partner als Geschäftsführer unterstützt, erklärt die Bedeutung dieses Meilensteins: „Unsere Philosophie ist, nah am Kunden zu sein. Wir sind immer interessiert an gemeinsamer Weiterentwicklung, etwa in Form von Schulungen. Sie ermöglichen uns, unsere Produkte fachlich fundiert vorzustellen.“

In diesem Jahr steht, passend zum 25. Jubiläum, ein Umzug nach Coesfeld an. „Wir brauchen mehr Platz. An unserem alten Standort sind wir an der Kapazitätsgrenze“, so Simon Telöken. TEKA ist mittlerweile zu einer Gruppe angewachsen: Eine zweite Produktion befindet sich in der Slowakei, weitere Niederlassungen in Österreich, der Schweiz, Spanien und den USA. An seinem Hauptsitz beschäftigt das Unternehmen 150 Mitarbeiter; 250 sind es in der gesamten Gruppe. Die Exportquote beträgt 40%. „In Deutschland sind wir einer der Marktführer in Absaug- und Filtrationstechnik“, sagt Simon Telöken.

Produkte für reine Raumluft

Bei den Produkten von TEKA handelt es sich um serielle mobile und stationäre Absauganlagen für die metallverarbeitende Industrie und andere Branchen. Als wichtigste Bereiche, in denen das Unternehmen für saubere Luft sorgt, nennt Simon Telöken das Schweißen, Schleifen und Reinigen.

Daneben entwickelt das Familienunternehmen Lösungen für das Löten, Schneiden und Gravieren sowie die Arbeit mit Lasern. Der Airtracker, der mit technischen Sensoren die Raumluft überprüft, ist eins der wichtigsten Produkte. Es ist mittlerweile zu einer ganzen Produktfamilie angewachsen.

„Durch unseren Airtrecker bekommt der Kunde erst einmal ein Bewusstsein für den Schmutz in seiner Halle.“ Simon TelökenGeschäftsführer
Simon Telöken

„Durch den Airtracker bekommt der Kunde erst einmal ein Bewusstsein für den Schmutz in seiner Halle. Es handelt sich quasi um Smart Home für die Industrie, ein Produkt zur Luftreinhaltung, wie es in vergleichbarer Form nicht am Markt erhältlich ist“, erklärt Simon Telöken.

Auch die mobile Absaug- und Filteranlage für Schweißrauche, das filtoo ist, obwohl kostengünstig, ein Qualitätsprodukt, betont der Geschäftsführer: „Das filtoo schafft 1.600 m3 pro Stunde und ist IFA-zertifiziert.“ Für größere Anwendungen von 1.000 bis 10.000 m³ wird die zentrale Filteranlage FILTERCUBE eingesetzt. Die Innovationskraft, so Simon Telöken, wächst nicht zuletzt aus dem täglichen Kontakt zum Kunden. „Wir hören zu und schöpfen daraus neue Ideen.“

Die Kundengruppen reichen von der Automotive-Industrie über den Dental- und Medizinbereich bis hin zur Elektroindustrie und der Metallverarbeitung. „Diese breite Aufstellung ist gerade in Krisenzeiten wichtig“, sagt Simon Telöken.

Saubere Arbeitsplätze schaffen

Industrie 4.0 ist sowohl für TEKA selbst als auch für die Kunden ein großes Thema, so Simon Telöken. „Unsere neue Halle wird noch smarter als die alte. Der Prozess ist noch nicht komplett digital, aber wir nähern uns dem an und leben in einem stetigen Wandlungsprozess. Für unsere Kunden ist das Thema in Form von Predictive Maintenance relevant.“

Immer mehr Wert legten diese außerdem auf Nachhaltigkeit. „Daraus resultiert auch unser Wachstum der letzten Jahre“, erklärt er. Der wichtigste Erfolgsfaktor für ihn: „Wir stecken viel Herzblut in den Wunsch des Kunden, die Produktion immer sauberer zu machen.“ Während TEKA, was die Mitarbeiter angeht, gut aufgestellt ist – auch dank der jährlich vielen Auszubildenden – leiden die Kunden unter dem Facharbeitermangel.

„Deshalb wollen wir ihnen gute Arbeitsbedingungen schaffen“, betont Simon Telöken. Sein Wunsch für die Zukunft: „Ich möchte weiterhin jeden Morgen mit einem Lächeln zur Arbeit fahren und die großen Fußstapfen meines Vaters ausfüllen.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Präzision aus Metall – Wertschöpfung in Perfektion

Interview mit Rob Paulissen, Managing Director der Doesburg Components B.V.

Präzision aus Metall – Wertschöpfung in Perfektion

Vom Guss bis zum einbaufertigen Bauteil: Die Doesburg Components B.V. steht für metallurgisches Know-how, moderne Fertigung und enge Kundenbeziehungen. Das Unternehmen produziert präzise bearbeitete Gusskomponenten für Motoren, Getriebe und Fahrwerke.…

Kälte mit Konzept – Trockeneis, ­Technik und Zukunftsenergie

Interview mit Philipp ten Eicken, Geschäftsführer der CLEANGAS Verwaltungs GmbH

Kälte mit Konzept – Trockeneis, ­Technik und Zukunftsenergie

Ob in der Lebensmittelindustrie, beim Versand sensibler Waren oder in der Automobilbranche – Trockeneis ist ein unverzichtbarer Helfer. CLEANGAS zählt hier zu den führenden Anbietern. Geschäftsführer Philipp ten Eicken spricht…

Investitionen, die die Zukunft gestalten

Interview mit Dr. Christian Koch, Head BB Biotech @ Bellevue Asset Management AG

Investitionen, die die Zukunft gestalten

Die Biotechnologiebranche zählt zu den innovationsstärksten und dynamischsten Sektoren der globalen Wirtschaft. Getrieben von wissenschaftlichem Fortschritt, dem wachsenden Bedarf an neuen Therapien und Medikamenten sowie gesellschaftlichen Megatrends wie dem demografischen…

Spannendes aus der Region Kreis Borken

Roboter im Schwarm

Interview mit David Niedermaier, Geschäftsführer & CTO AGILOX Services GmbH

Roboter im Schwarm

Das Leben der Menschen in ihrer Arbeitsumgebung sicherer zu machen, war die Vision – von Anfang an. Heute ist die AGILOX Services GmbH Technologieführer im Bereich der Autonomen Mobilen Roboter…

Für Sicherheit im Einsatz

Interview mit Kathrin Aster, Geschäftsführerin der Standby GmbH

Für Sicherheit im Einsatz

Ohne Blaulicht, Signaltechnik und modernste Steuerungssysteme stünde so manches Einsatzfahrzeug im Stau. Die Standby GmbH mit Sitz in Dinslaken ist Teil einer international tätigen Unternehmensgruppe, die innovative Lösungen für Polizei,…

Wiegen ohne Umwege: Revolutionäre Wiegetechnik

Interview mit Stephen Lüdiger, Vertriebsleiter der PFREUNDT GmbH

Wiegen ohne Umwege: Revolutionäre Wiegetechnik

Seit ihrer Gründung hat die PFREUNDT GmbH Meilensteine gesetzt – von der ersten eichfähigen Radladerwaage 1982 bis zur heutigen WK60, die mit Smart-Features wie Live-Datenerfassung und Remote-Wartung überzeugt. Doch die…

Das könnte Sie auch interessieren

Regionale Abfallentsorgung für eine saubere Zukunft

Interview mit Petra Pletschke, Geschäftsführerin der ANHALT-BITTERFELDER KREISWERKE GmbH

Regionale Abfallentsorgung für eine saubere Zukunft

Die kommunale Abfallentsorgung ist Teil der kritischen Infrastruktur. Eine zuverlässige Abholung und umweltfreundliche Entsorgung müssen Hand in Hand gehen mit einer zuverlässigen Kundenbetreuung und einem effizienten Kostenmanagement. Die ANHALT-BITTERFELDER KREISWERKE…

Für eine saubere Zukunft – Verwertung mit Verantwortung

Interview mit Carsten Haupt, Geschäftsführer der MINERALplus GmbH

Für eine saubere Zukunft – Verwertung mit Verantwortung

Im Zuge der Debatte um mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit gewinnt auch die Entsorgung und Verarbeitung von Abfällen zunehmend an Bedeutung. Die MINERALplus GmbH aus Gladbeck ist deutschlandweit ein führender Partner…

Solar-Pionier aus Überzeugung

Interview mit Felix Steber, Geschäftsführer der ÖKO-Haus GmbH

Solar-Pionier aus Überzeugung

Die Solarbranche ist ein zentraler Baustein der Energiewende. Deutschland spielt auf diesem Zukunftsmarkt im internationalen Vergleich eine wichtige Rolle. Laut Statista erreichte der jährliche Zubau an installierter Leistung mit knapp…

TOP