IT und Partner, die Probleme lösen
Interview mit Paul Zhdanovych, Geschäftsführer der Softprom Distribution GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Zhdanovych, was ist das Kerngeschäft von Softprom?
Paul Zhdanovych: Als Value-Added IT-Distributor liegen unsere Schwerpunkte in den Bereichen Cloud-Lösungen und IT-Sicherheit. Hier bieten wir den Unternehmen ein breites Portfolio an Standardtools, ebenso wie Speziallösungen.
Wirtschaftsforum: Was sind aktuell die Themen Ihrer Kunden, was sind die Trends am Markt?
Paul Zhdanovych: Wir sehen aktuell einen großen Bedarf und eine hohe Nachfrage an Cloud-Lösungen. Insbesondere in Deutschland gibt es hier noch einen hohen Nachholbedarf. Wir sind in diesem Bereich in vielen Ländern die Nummer 1 und haben erfolgreiche Partnerschaften mit Google und AWS. Im Februar diesen Jahres haben wir mit Zoom ein Agreement unterschrieben, ein wichtiges Tool, das vielen Unternehmen durch die Krise hilft. Bei anderen Kooperationen geht es beispielsweise um umfassenden Schutz kritischer Daten (zum Beispiel Imperva) und um Systeme, mit denen man die Effizienz von extern arbeitenden Mitarbeitern kontrollieren kann. Im Mai haben wir eine erste 3-D-Konferenz mit Avataren durchge-führt, eine Messe mit virtuellen Teilnehmern. Das Interesse an dieser Technologie ist ebenfalls sehr groß. Da wir uns nicht als Produktverkäufer betrachten, sondern als Partner unserer Kunden, bieten wir auch Schulungen und Trainings an, zum Beispiel Anti-Phishing Trainings, um Hacker-Attacken zu verhindern.
Wirtschaftsforum: Können Ihre Produkte auch direkt in Zusammenhang mit der Bekämpfung der Pandemie eingesetzt werden?
Paul Zhdanovych: Es gibt eine Lösung, KIANA, über die man ermitteln und verfolgen kann, wie lange ein auf COVID-19 positiv getesteter Mensch Kontakt zu anderen hatte, zum Beispiel mittels Telefon tracking.
Wirtschaftsforum: Welche Vorteile haben Hersteller vom Softprom Netzwerk?
Paul Zhdanovych: Wir haben aktuell ein Netzwerk von rund 85 Herstellern. In den letzten fünf Jahren konnten wir 40 neue hinzugewinnen. Hersteller, die neu starten, müssen oft eine große Lücke überwinden zwischen den Produkten und ihren Möglichkeiten, diese Kunden im EMEA-Markt vorzustellen. Mit uns überwinden sie diese Kluft. Wir sind der ein-zige Value Added Anbieter, der vier Regionen abdecken kann: die DACH-Region, Osteuropa, GUS und Russland. Der IT-Security Markt in der DACH-Region ist bereits sehr gut entwickelt. Das macht den Start einfacher. Es gibt zurzeit viele neue Hersteller mit guten Aussichten wie Imperva, die bereit sind, zum Beispiel mit IoT-Lösungen in den Markt einzutreten. Wir können für sie Nachfrage generieren, bieten ihnen einen Proof of Concept und können sie in die Vereinbarungen mit unseren großen Partnern miteinbeziehen.
Wirtschaftsforum: Was waren bislang die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung von Softprom und wie sind Sie zu dem Unternehmen gekommen?
Paul Zhdanovych: Nach meinem Studium in Moskau und sieben Jahren bei einem Softwareentwickler habe ich Softprom 1999 in Kiew gegründet. Dort haben wir zunächst Verkaufskanäle entwickelt und uns dann auf Firmensoftware (B2B) konzentriert. Ich verfüge über gute Kontakte in Ost- und Westeuropa und war verantwortlich für die Entwicklung des Marktes in der ehemaligen Sowjetunion beziehungsweise den GUS-Ländern. Die österreichische Niederlassung wurde 2007 eröffnet. Ich selbst bin dann 2015 nach Wien gezogen.
Wirtschaftsforum: Was erwarten Sie für die Zeit nach COVID-19?
Paul Zhdanovych: Auf jeden Fall werden in Zukunft Bots (Web-Roboter) eine größere Rolle spielen. Auch die Remote Zugangssysteme werden wichtiger werden, ebenso wie Systeme zur Aufdeckung von Täuschungen. Die Informationen, die sich auf unseren Smartphones befinden, werden in Zukunft wichtiger sein als die auf den Computern einer Firma. Wir helfen den Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle entsprechend anzupassen, das Arbeiten über Entfernungen zu organisieren, und ihre Philosophie und Vorgehensweise an die neuen Herausforderungen und Umgebungen zu adaptieren.