Kunststoff: analog trifft digital

Interview mit Hans-Peter Kranewitter, Head of Sales and Marketing der Praher Plastics Austria GmbH

Social Share
Teilen Sie diesen Artikel

Das Kerngeschäft von Praher Plastics Austria konzentriert sich auf die Herstellung von Kunststoffventilen und Armaturen, zum Beispiel Industriekugelhähne, Absperrklappen, Rückschlagklappen oder Rückschlagventile.

Diese finden in verschiedensten Industriebereichen Anwendung, vor allem aber in der Wasseraufbereitung, in der chemischen und in der Lebensmittelindustrie. „Im Grunde werden unsere Produkte überall dort eingesetzt, wo traditionelle Metallventile an ihre Grenzen kommen“, erklärt Hans-Peter Kranewitter.

Abgerundet wird das Portfolio von Praher Plastics Austria durch die Normfertigung, der kundenspezifischen Herstellung von Artikeln aus Kunststoff. Mit einem eigenen Werkzeugbau und hochwertigen Spritzereien im Haus ist das Unternehmen in der Lage, die gesamte Wertschöpfungskette aus einer Hand abzudecken.

„Wir sind in Europa der letzte noch verbliebene unabhängige Kunststoffarmaturenherstellen“, so Hans-Peter Kranewitter. „Wir sind in unserem Bereich ein echter Experte und beliefern auch unsere Marktbegleiter, die bei uns Produkte kaufen, um ihr Portfolio zu erweitern. Wir haben einen sehr hohen Qualitätsanspruch und können aufgrund unserer Größe flexibel auf Kundenanfragen reagieren. Zudem arbeiten wir erfolgreich an einem modularen Ventilsystem.“

Bedarf im Bereich Wasseraufbereitung

Für die kommende Zeit sieht der Sales und Marketing-Leiter vor allem Potenzial in den Bereichen Trinkwasseraufbereitung und Meerwasserentsalzung, insbesondere in Asien, wo die Städte immer größer werden und immer mehr Menschen mit Wasser versorgt werden müssen, während die Trinkwasservorräte schwerer zu erreichen sind.

„Wir werden uns international stärker aufstellen und suchen hierzu geeignete Partner.“ Hans-Peter KranewitterHead of Sales and Marketing
Hans-Peter Kranewitter

„In Europa ist vor allem die Abwasseraufbereitung ein wichtiges Thema“, so Hans-Peter Kranewitter. „Hier sind die Standards sehr hoch und die Firmen benötigen immer bessere Ventile und Klappen, um den gesetzlichen Auflagen gerecht zu werden.“

Ein weiteres Thema auf der Agenda von Praher Plastics Austria ist die digitale Transformation. Das Unternehmen verfügt über eine eigene Automatisierungstechnikabteilung und hat seinen Anteil an Robotik und hochautomatisierten Maschinen in den vergangenen Jahren konsequent gesteigert.

Digital gut aufgestellt

„Wir haben uns bereits in den vergangenen Jahren gut aufgestellt, um auch unseren internationalen Standorten den Zugriff zu gewährleisten“, so Hans-Peter Kranewitter. „Auch unsere Produktpalette wird digitaler. So haben wir zum Beispiel Ventile, unter anderem für Pools, die sich mit dem Smart Home System steuern lassen.“

Zum Kundenkreis von Praher Plastics Austria gehören Großhändler und Anlagenbauer sowie auch Endkunden. Das Anwendungsspektrum der Produkte ist vielfältig – entsprechend breit ist der Kundenkreis. Das Unternehmen stellt regelmäßig auf internationalen Fachmessen, wie zum Beispiel der IFAT in München, aber auch auf Messen in Asien und in den USA aus.

1971 gegründet, gehört Praher Plastics Austria zur global aufgestellten Praher-Gruppe. Mit 220 Mitarbeitern erwirtschaftet man inzwischen einen Jahresumsatz von rund 25 Millionen EUR.

„Im nächsten Jahr feiern wir unser 50-jähriges Bestehen“, so Hans-Peter Kranewitter. „Vor dem Hintergrund werden wir einige Produktneuentwicklungen vorstellen. Wir werden unser Sortiment generell ergänzen, gegebenenfalls auch neue Werkstoffe hinzunehmen. Mittelfristig möchten wir unsere Internationalisierung gezielt ausbauen. Hierzu werden wir uns in nächster Zeit nach geeigneten Partnern umsehen.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Metallverarbeitung 360 Grad

Interview mit Dipl. Wirt.-Inf. Patrick Roessing, Geschäftsführer der BEOSYS GmbH

Metallverarbeitung 360 Grad

Kleinere und mittelständische Unternehmen können sich häufig den Luxus einer eigenen IT-Abteilung nicht leisten. Deshalb ist es wichtig, eine Lösung am Markt zu finden, die bestmöglich die unternehmensspezifischen Bedürfnisse abdeckt.…

Mehr als nur Shopping!

Interview mit Patrick Stäuble, CEO der Shoppi Tivoli Management AG

Mehr als nur Shopping!

Gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung muss Shopping vor Ort heute mehr sein als der Einkauf von Produkten. Shopping muss zum emotionalen Erlebnis mit Unterhaltungscharakter werden. Das Management des Shoppi…

Die Logistik im turbulenten Umfeld

Interview mit Dipl.-Ing. Frank Gehr, Geschäftsführer der ebp-consulting GmbH

Die Logistik im turbulenten Umfeld

Durch die Pandemie und den Krieg in der Ukraine sind die Lieferketten anspruchsvoller geworden. Dieses ‘New Normal’ in den Supply Chain’s erfordert erhöhte Aufmerksamkeit sowie innovative und nachhaltige Lösungen. Die…

Spannendes aus der Region Schwertberg

„In Krisenzeiten sind Werte gefragt“

Interview mit Mag. Markus Einfinger, Geschäftsführer und Inhaber der ELMAG Entwicklungs und Handels GmbH

„In Krisenzeiten sind Werte gefragt“

Die ELMAG Entwicklungs und Handels GmbH im österreichischen Ried liefert als Großhändler hochwertige Maschinen in den Bereichen Druckluft- und Schweißtechnologie, Metallbearbeitung und Stromerzeugung. Mag. Markus Einfinger, Geschäftsführer und Inhaber des…

„Ehrlich mit den Kunden“

Interview mit Ing. Markus Ritter, Vorstandsvorsitzender der C&P Immobilien AG

„Ehrlich mit den Kunden“

Es sind spezielle Zeiten für die Immobilienbranche. Nach Jahren des Booms befindet sich die Branche aktuell in unsicherem Fahrwasser. Bei der österreichischen C&P Immobilien AG mit Sitz in Graz, einem…

Pharmazeutische Innovation sichtbar machen

Interview mit Ina Herzer, Geschäftsführerin der Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H.

Pharmazeutische Innovation sichtbar machen

Die jüngsten Diskussionen um den Schutz vor Covid-19 Infektionen haben einmal mehr deutlich gemacht, dass vielen Menschen der Einblick in die Arbeit forschender und biopharmazeutischer Unternehmen fehlt – und damit…

Das könnte Sie auch interessieren

„Im Hochlohnland Deutschland ist Know-how das Wichtigste“

Interview mit Erich Schmidt, Geschäftsführer der JuHa Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG

„Im Hochlohnland Deutschland ist Know-how das Wichtigste“

Fachkräftemangel trifft auf explodierende Energiepreise – eigentlich keine guten Rahmenbedingungen für den Fertigungsstandort Deutschland. Die JuHa Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG will ihre Produkte trotzdem weiterhin ausschließlich an ihrem angestammten…

Flexible Fertigung und eigene Entwicklung

Interview mit Andreas Krammel, Geschäftsführer der GEAR MOTION GmbH

Flexible Fertigung und eigene Entwicklung

Als ‘Build to print’ wird ein Verfahren bezeichnet, bei dem Bauteile nach Vorgabe der technischen Zeichnung hergestellt werden. Ein typischer Build-to-print-Lieferant und auch Entwicklungspartner ist die GEAR MOTION GmbH. Das…

„Unsere Produkte machen Gebäude energieeffizienter!“

Interview mit Daniel Sieberer, Inhaber und Geschäftsführer der GIWA GmbH

„Unsere Produkte machen Gebäude energieeffizienter!“

Nachhaltigkeit ist das Thema, das Daniel Sieberer als Unternehmer besonders umtreibt. Deshalb möchte der Hersteller hochwertiger Kunststoffprodukte mit seiner GIWA GmbH in Westendorf im Landkreis Augsburg beweisen, dass seine Branche…

TOP