Metall und Mensch im Einklang

Interview mit Rainer Keller, Geschäftsführer der Metalltechnik Vils GmbH

„Es bewährt sich zu 100%, wenn man ordentlich mit den Menschen umgeht. Dann bleiben sie auch“, sagt Rainer Keller. Nach dieser Devise arbeitet und handelt der Geschäftsführer.

Motivierte Mitarbeiter

„Ich komme in der Früh ins Büro, starte meinen PC und verlasse auch schon meinen Schreibtisch, um die Runde bei den Mitarbeitern zu machen, ob alle da sind, gesund sind. Ich schaue nicht zuerst auf den Kontostand“, sagt Rainer Keller.

Denn für gute Zahlen sorgen gut ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiter wie von selbst. Der Jahresumsatz liegt derzeit konstant bei 10 Millionen EUR. Für die kommenden Jahre wird ein mehrstelliges Wachstum angepeilt. Wachsen soll auch der Anteil der Auszubildenden. Bisher sind es jährlich neun gewerbliche und ein kaufmännischer.

„15 Lehrlinge sind unser Ziel, weil wir unsere Fachkräfte selbst heranbilden möchten.“ Zum Portfolio von Metalltechnik Vils gehört die ganze Bandbreite der Metallbe- und -verarbeitung. Das Unternehmen fertigt Einzelteile für den Maschinenbau, bietet Drehen, Fräsen und Schleifen. „Wir können ganzheitlich produzieren, weil in der Produktion über 70% Facharbeiter sind.“

Sie beherrschen die ganze Bandbreite von Bauteilen bis hin zum Präzisionsbaubereich. „Das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Es erfordert sehr viel Know-how für die Tausendstelmillimeter-Präzision“, betont der Geschäftsführer.

Neben Kunden aus dem Bereich Maschinenbau sind die Sparten Energie und Kompressorbauten weitere Zielgruppen des Unternehmens. Bei seinen Produkten setzt Metalltechnik Vils auf Qualität vor Quantität. Rainer Keller ist überzeugt: „Lohnfertigung wird es immer geben. Da wird es keine Trends, keine Spezialisierung geben. Massenstückzahlen wollen wir nicht.“

Der Digitalisierung begegnet Rainer Keller auf seine ganz persönliche Art. „Innovativ und schlau – ich möchte Digitalisierung so, dass sie Nutzen bringt. Deshalb sehe ich das mit einer gewissen Bauernschläue. Bauern haben immer so gearbeitet, dass sie gutes Geld verdienen. Ich will die Digitalisierung nicht pauschal überstülpen, sondern sie den Leuten auch näherbringen“, erläutert er.

Rainer Keller
„Mein Credo ist: Schau nicht, was die Konkurrenz macht, schau, was der Markt braucht.“ Rainer KellerGeschäftsführer

Rainer Keller ist überzeugt, dass die Segmentautomatisierung letztlich neue Arbeitsplätze schaffen kann. „Wenn wir Teile der Fertigung automatisieren, bekomme ich dadurch Mitarbeiter und Maschinen frei. Die kann ich wiederum einsetzen, um Prototypen anzubieten.“ Für ihn zählt deshalb vor allem die gute Qualifikation der Mitarbeiter. „Ich nehme die Facharbeiter zur Einzelteilfertigung und habe dadurch mehr Stellen, Umsatz und einen neuen Markt geschaffen.“

Klare Zielvorgabe

Nach dieser Devise setzt der Geschäftsführer für die Zukunft konsequent auf Entwicklung und Modernisierung. „Ich bin da, um die Firma für die nächsten 20, 30 Jahre vorzubereiten. Mein Wunsch und Ziel ist es, aus diesem Unternehmen einen der modernsten Lohnfertigungsbetriebe der Region zu machen.“

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