Die Firma, die Gebäuden ein Gesicht gibt

Interview mit Harald Dobler, Geschäftsführer der Dobler Metallbau GmbH

„Wir bauen das Gesicht von Gebäuden und sind kein reiner Fensterfabrikant“, beschreibt Harald Dobler den Anspruch der Dobler Metallbau GmbH. „Wie beim Menschen prägt die äußere Erscheinung auch das Bild von Gebäuden, man könnte auch sagen, die Hülle des Gebäudes gilt als dessen Visitenkarte. Daher ist für uns oberste Priorität, eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Fassade zu bauen.“

Das 1982 von Konrad Dobler und Günter Rümmelein gegründete Unternehmen konnte sein Portfolio durch die Beteiligung an den Götz Werkstätten in Deggendorf erheblich ausweiten. Nach der vollständigen Übernahme im Jahr 2000 expandierte Dobler Metallbau 2004 mit Gründung der Dobler Metallbau s.r.o. im tschechischen Nýrsko sowie 2019 mit der baden-württembergischen Dobler-MBM GmbH in Möckmühl.

Komplettiert wird die Firmengruppe durch Konstruktionsbüros in Nürnberg und Wertingen. Heute beschäftigt das Unternehmen circa 600 Mitarbeiter, der Umsatz liegt bei knapp 100 Millionen EUR.

Große Projekte

Ebenso beeindruckend wie die Firmengeschichte sind wegweisende Projekte, die Dobler Metallbau im Laufe der Jahrzehnte realisiert hat. Dazu gehören die Sanierung des ´BMW-Vierzylinder-Gebäudes’ in München 2006, der Bau des damals höchsten Turmes in der Schweiz 2008, dem Prime Tower, sowie die Sanierung des Silver Tower in Frankfurt mit einer Höhe von 176 m.

2014 wurde der Münchener Hypo-Turm nach den strengen Vorgaben der Denkmalschutzbehörde saniert und 2019 bekam Dobler Metallbau den Zuschlag für den 190 m hohen Omniturm in Frankfurt. Darüber hinaus verwirklichte das Unternehmen weitere Großprojekte in England, der Schweiz und Irland.

Komplett betreut

Nach den Vorgaben der Konstrukteure entstehen am Standort Deggendorf einbaufertige Fenster sowie Fassadenelemente. Dabei greifen die Mitarbeiter auf modernste Fertigungsmethoden sowie einen umfassenden Maschinenpark zurück. Beeindruckend ist die Leistungsfähigkeit der Dobler Fertigungswerke. So wurden für einen Auftrag des Telekommunikationsunternehmens Vodafone 5.500 Fassadenelemente in acht Monaten, für ein Projekt in Frankfurt 3.500 Elementen in gerade mal einem halben Jahr hergestellt.

„Unsere große Stärke ist es, Elemente in Serie zu bringen und auch sehr große Aufträge zügig abzuarbeiten“, betont Harald Dobler. In Tschechien werden überwiegend Standardelemente produziert, in Deggendorf individuelle Systeme in Serie und in Möckmühl komplexere Fassaden in geringeren Stückzahlen. Grundsätzlich begleitet Dobler seine Kunden von Beginn an in jeder Phase eines Projekts. So umfasst die erste Stufe Systementwicklung und Festlegung. Dazu gehören Grundsatzdetails und Machbarkeitsstudien, statische Vorbemessungen, bauphysikalische Voruntersuchungen sowie die Festlegung der Schlüsselmaterialien.

Zur zweiten Phase, der Freigabe- und Genehmigungsplanung, gehören Ansichten, Schnitte und Details zur Freigabe durch Architekten und Kunden, prüffähige Statik, Fassadenprüfungen und weitere bauphysikalische Berechnungen. Last but not least folgt mit der Werk- und Montageplanung der dritte Schritt mit allen zur praktischen Umsetzung notwendigen Informationen wie Einzelteil-, Zusammenbau- und Montagezeichnungen, Stücklisten und Arbeitsvorbereitung.

Nach der Fertigung erfolgt die Montage am Gebäude durch die erfahrenen Profis, die alle Elemente zu einem aussagekräftigen Gesamtwerk kombinieren.

Eigene Lösungen

„Viele namhafte Architekten arbeiten gerne mit uns zusammen“, berichtet Harald Dobler. Ein Grund dafür sind sicherlich auch eigene – zum Teil patentierte Entwicklungen – wie etwa das als Fenster oder Fenstertür einzigartige Dobler Horizontalschiebeelement. Abmessungen, Funktion und Grundriss ermöglichen den flexiblen Einsatz: vom einfachen Öffnungsflügel in Wänden oder Fassaden bis zum kompletten Element in polygonaler Anordnung.

Sehr innovativ dabei ist die Möglichkeit der Ausstattung mit E-Antrieb und Dobler-BUS. Der Dobler Dreh- und Gleitflügel erlaubt es Fenster auch vor Hindernissen im Raum zu öffnen. „Wir sind sehr fokussiert und beschäftigen sehr gute Leute“, beschreibt der Hauptgesellschafter Gründe für den Erfolg. „Außerdem sind wir ehrlich und fair. Und das ist sehr nachhaltig.“ Für die Zukunft setzt Harald Dobler weiter auf mehrere Standbeine: „Ich möchte unsere Firma weiter in Richtung Mischkonzern entwickeln und den Weg ebnen, damit das Unternehmen auch erfolgreich in der nächsten Generation weitergeführt werden kann und wir noch vielen Gebäuden ein Gesicht verleihen.“

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