Tief ins Glas geschaut
Interview mit Lutz Stache, Geschäftsführer der Cristalica GmbH

Das Portfolio von Cristalica umfasst Gläser und Karaffen, Dekoration, Schmuck, Haushaltsteile sowie Glasdekoration für den Garten und für Pflanzen. Figuren und Geschenke runden das qualitativ hochwertige Sortiment ab. „Bei den Figuren sind aktuell vor allem Tiere sehr beliebt, zum Beispiel Eulen“, erklärt Geschäftsführer Lutz Stache.
Mit einem sehr breiten Produktportfolio in unterschiedlichen Preisstufen setzt Cristalica viele Jahre Maßstäbe am Markt für hochwertige Glasmacherei. „Der Markt in Deutschland ist klein und es gibt nur noch wenige Wettbewerber“, so der Geschäftsführer. „Die Anzahl der Glashersteller für Konsumgüter schrumpft kontinuierlich. Wir sind am Markt bekannt und konnten unseren Marktanteil in den letzten Jahren vor allem durch unsere Veredelungen kontinuierlich weiter ausbauen. Die Fachgeschäfte haben hier ihre Sortimente angepasst und es zeichnet sich Wachstum in verschiedenen Segmenten ab, unter anderem im Garten- und Outdoorbereich. Der Trend zu Massenartikeln geht zurück. Stattdessen werden individuelle handgefertigte Teile stärker nachgefragt. Wir haben die Corona-Zeit genutzt und neue Glasartikel entwickelt, zum Beispiel 50 cm große Glaskugeln für den Garten und Lampen, die ein wunderschönes Ambiente kreieren.“
Eine Attraktion von Cristallica ist zudem die einzigartige 18 m hohe und 35 mal 35 m breite Glaspyramide, die am Hauptsitz des Unternehmens in Döbern gebaut wurde. Das größte Glaspyramidenkaufhaus der Welt ist ein echtes Shopping-Paradies für Jung und Alt, in dem auf rund 2.000 m² über 10.000 exklusive Glaskreationen bestaunt und auch erworben werden können.
„Das Cristalica Kingdom ist ein echtes Highlight für die gesamte Familie“, so Lutz Stache. „Wir merken in letzter Zeit auch, dass sich die Leute wieder mehr für das Handwerk interessieren. Die Besuche der Glashütte nehmen deutlich zu. Wir veranstalten sogar Kindergeburtstage.“
„Wir haben viele neue Glasartikel entwickelt, unter anderem auch Dekoration für den Outdoorbereich.“ Lutz StacheGeschäftsführer

Die Besucher der Glashütte kommen aus ganz Deutschland, aus Polen, England, den Niederlanden und der Schweiz. Darüber hinaus beliefert Cristalica Fachhändler in Deutschland, Österreich und Frankreich.
Neue Produkte und weitere Attraktionen
Cristalica setzt auf Nachhaltigkeit. Das Unternehmen stellt für die Produktion mit einer hauseigenen Photovoltaikanlage selbst Strom her und betreibt ein Blockheizkraft, über das Strom und Wärme erzeugt werden, so dass im Winter für Wärme und im Sommer für kühle Luft gesorgt ist.
Nachdem Corona in den vergangenen Monaten den Markt für Glas, insbesondere im Luxusgütersegment ausgebremst hat, blickt Lutz Stache jetzt zuversichtlich in die Zukunft. „Wir haben die Zeit genutzt und uns weiterentwickelt, sowohl im Produkt- als auch im Handelsbereich, unseren Glas- und Dekorationsbereich zusammengelegt und uns für die Zukunft gut aufgestellt“, erklärt er.
In den kommenden Monaten will Cristalica die Außenanlagen seiner Pyramide erweitern und weitere Attraktionen nach Döbern bringen, um den Standort attraktiver zu machen. Grundsätzlich will man die Partnerschaften mit den Kunden intensivieren und dazu auch online auf persönliche Kontakte setzen, zum Beispiel über die Versendung regelmäßiger Newsletter.
„Wir möchten natürlich mittelfristig unser Vor-Corona Geschäftsvolumen wieder erreichen“, so Lutz Stache. „Der Beruf des Glasmachers ist einer der ältesten und kompliziertesten Berufe, die es gibt. Da sich ein genereller Trend vom unbewussten Konsum zu individueller Auswahl abzeichnet, sind wir zuversichtlich, dass sich dies auch in der Glasbranche durchsetzen wird. Sicherlich wird auch der Online-Handel zunehmend eine wichtigere Rolle für unser Geschäft spielen.“