Eine Partnerschaft mit großem Potenzial

Interview mit Roman Büchler, Leiter internationale Märkte der Air-Lux Technik AG

„Wir sind gerade eine Partnerschaft mit dem Systemhersteller Schüco eingegangen“, verdeutlicht Roman Büchler, Leiter internationale Märkte der Air-Lux Technik AG. Schüco ist Marktführer und hat ein weltweites Vertriebsnetz. Davon können wir nun profitieren. Alleine wären wir zu klein, um das gesamte Marktvolumen zu realisieren.“

Die air-lux Produkte werden zum einen bei exklusiven Villen, sowie bei hochwertigen Wohnhochhäusern eingesetzt. „Unser Schiebesystem ist weltweit einzigartig und das einzige System mit einer aufblasbaren Luftdichtung“, erläutert Roman Büchler. „Damit bietet es Vorteile in Bezug auf Luftdruck, Windlast und Schlagregen. Durch die minimalen Profilbreiten und den Boden- und Deckenbündigen Einbau entspricht das System zudem dem aktuellen Trend der minimalistischen Architektur. Die minimalistische Architektur möchte die Glasflächen max- und den Profilanteil minimieren“.

Patentierte Technik

Mit dem air-lux Schiebesystem lassen sich Gebäudeöffnungen von bis zu 24 m2 realisieren. Dies entspricht einem Schiebeelement von 8 x 3 m (L x H) bei einem Gewicht von circa 2000 kg. Beeindruckend und überzeugend ist die patentierte Technik. Auf Tastendruck drückt ein im Blendrahmen versteckter Kompressor Luft in die umlaufende Dichtung und verschließt somit den Spalt zwischen Schiebeflügel und Blendrahmen. Dank der Luftdichtung können Bausenkungen aufgenommen werden, wo andere Systeme an Ihre Grenzen stossen. Rekordwerte hat man zudem in der Schalldämmung sowie bei Schlagregen- und Winddichtigkeit erzielt.

„In der Vergangenheit haben wir vor allem Villen als Zielobjekt bedient“, sagt der Leiter internationale Märkte. „Viele Fassadenplanungsbüros haben in der Vergangenheit aufgrund von Dichtigkeitsproblemen von Schiebefenster im Hochhausbau abgeraten. Die grösste Herausforderung hier ist das Sicherstellen der Dichtigkeit bei gleichzeitiger Bewegung/Senkung des Baukörpers. Und genau hier liegen die Stärken der Luftdichtung, welche allen anderen Systemen überlegen ist. Aufgrund dieser Tatsache, sind wir seit einiger Zeit auch in diesem Marktsegment erfolgreich tätig.“

Exporte nehmen zu

Die Air-Lux Technik AG ist ein Tochterunternehmen des 1964 gegründeten Fassadenbauunternehmens Krapf AG. Diese Firma ist hauptsächlich in der Schweiz aktiv und hat die Technologie und die Marke air-Lux entwickelt. Um international auf einem stabilen Fundament zu stehen wurde 2004 die Air-Lux Technik AG ins Leben gerufen. Heute beschäftigt die Krapf AG je nach Projekt zwischen 80 und 100 Mitarbeiter. Der Umsatz liegt bei 35 Millionen CHF.

Kunden sind vor allem Bauherrn, Fassadenplaner, Architekten und Generalunternehmer. Obwohl viele Aufträge aus der Schweiz kommen ist zunehmendes Interesse aus anderen Ländern festzustellen. Roman Büchler: „Dies ist für uns das wachsende Segment. Der Anteil an Exporten nimmt deutlich zu. Dabei sind wir weltweit tätig: von New York bis zu den Bermudas, in China ebenso wie in Russland.“

Lokale Partner

Das Prädikat ‘Made in Switzerland’ trägt für Roman Büchler wesentlich zum Erfolg des Unternehmens bei. Darüber hinaus gibt es weitere Vorteile, die der Leiter internationale Märkte nennt: „In den Ländern wo wir keine zertifizierten Vertriebspartner haben, montieren wir unsere Systeme selbst. Unser Qualitätsanspruch gilt auch für die Montage, die für eine einwandfreie Funktion von grosser Bedeutung ist. Wird das System durch einen geschulten und zertifizierten Vertriebspartner ausgeführt, läuft am Schluss nur noch die Inbetriebnahme über uns. Hierfür schliesst der Partner vor Ort seinen Laptop an die integrierte Steuerungsplatine an, sodass unsere Techniker aus der Schweiz die Schieber kontrollieren und einstellen können. Gerade in Zeiten wie Corona ist diese Art technische Unterstützung durch Fernwartung aus der Schweiz sehr hilfreich und wertvoll für den Kunden. In der Lieferkette arbeiten wir mit lokalen Partnern zusammen. Das hat sich in der Coronazeit als grossen Vorteil bewiesen, denn so hatten wir zu keiner Zeit Lieferprobleme. Die Nähe zu unseren Lieferanten ist zudem sehr wertvoll bei speziellen Kundenwünschen, wo für ein Projekt sonderwünsche entwickelt werden müssen. Zudem ist es ökologisch sinnvoll und stärkt den schweizer Arbeitsstandort.“

Gute Wachstumschancen

Große Bedeutung hat für Roman Büchler die weitere Kooperation mit Schüco: „Wir wollen die Partnerschaft mit dem Systemhersteller weiter ausbauen. Diese Partnerschaft hat großes Potenzial. Der aktuelle Trend geht in Richtung Wohnhochhäuser mit gemischter Nutzung. Wie z.B. Ladengeschäft im Erdgeschoss, Hotelzimmer im mittleren Teil und Wohnungen in den oberen Geschossen. In den letzten Jahren war ein klarer Trend zur Urbanisierung zu erkennen.

Welchen Einfluss Corona auf diesen Trend haben wird, kann heute noch nicht gesagt werden. Es ist aber sicherlich eine gewisse Abschwächung zu erkennen. Der Leiter internationale Märkte sieht den Platz in der Nische auch auf Dauer gesichert: „Ich bin davon überzeugt, dass eine klare und stringente Positionierung in Zeiten von Corona besonders wichtig ist. Wer heute nicht genau weiss wo er steht und wohin es geht, wird es in Zukunft schwierig haben.“

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