„Wir schonen uns zu Tode“
Interview mit Christian Gisecke, Geschäftsführer der Elan Fitness GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Giesecke, wie kam es zur Gründung des ersten Elan-Clubs?
Christian Giesecke: Mein Partner Jürgen Wegner, Industrie-Designer, und ich, Maschinenbautechniker, haben gemeinsam trainiert. 1982 hatte er die zündende Idee, einen eigenen Club zu eröffnen, mit dem wir anders, besser und schneller sein wollten als der Wettbewerb. Das haben wir 1983 mit unserem ersten Club in Wennigsen bei Hannover umgesetzt. Wir haben sehr spartanisch angefangen, mit wenig Geld, aber viel Einsatz. Wir hatten sechs Fitnessgeräte; die Bänke waren selbstgeschweißt. Wir waren Feuer und Flamme für unser Projekt, das sich dann auch gut entwickelt hat.
Wirtschaftsforum: Wie ging es danach mit Elan Fitness weiter?
Christian Giesecke: In Barsinghausen haben wir unseren zweiten Fitnessclub eröffnet. Und wir haben eine Verkaufsschulung mitgemacht, denn wir haben verstanden, dass wir aktiv verkaufen müssen. Dies in Kombination mit einer Unternehmensberatung hat uns sehr geholfen. Unser Fokus war immer darauf gerichtet, die Qualität von Elan ständig zu verbessern. Heute sind wir in Hannover, Hildesheim, Wennigsen und Barsinghausen vertreten. Alle Clubs sind unser Eigentum; drei haben wir komplett neu gebaut und auch eine Tennishalle umgebaut. Wir haben 134 fest angestellte und 250 auf 450-Euro-Basis beschäftigte Mitarbeiter, dazu kommen freie Mitarbeiter. Unser Jahresumsatz liegt bei zwölf Millionen EUR. Die Corona-Zeit war hart für die Branche. Wir hatten neun Monate geschlossen, aber letztendlich wir sind wir ganz gut durch diese Zeit gekommen.
Wirtschaftsforum: Und wie geht es jetzt weiter?
Christian Giesecke: Gerade sind wir dabei, in Wennigsen unsere erste Physiotherapie zu eröffnen. Damit wollen wir stärker in den Gesundheitsbereich gehen und Probleme unserer Kunden lösen. Mir liegt es wirklich am Herzen, dass Menschen gesund alt werden und möglichst lange leben. Jeder profitiert von Bewegung und Stärkung. Ich bin 62, mein Partner 69 Jahre alt. Wir wissen, dass man mit Fitness und Wellness viel erreichen kann. Das eröffnet enorme Möglichkeiten, das Leben lebenswert und mit hoher Lebensqualität zu gestalten.
Wirtschaftsforum: Sie beide verbindet also eine gemeinsame Lebenseinstellung?
Christian Giesecke: Ja, das ist richtig. Dass wir nach 39 Jahren immer noch Geschäftspartner sind, ist schon etwas Besonderes. Wir hatten immer dasselbe Ziel, nie Stress miteinander und uns eint eine hohe Toleranzgrenze sowie Respekt füreinander. Unser Erfolg beruht auch darauf, dass wir nicht, wie andere, zu früh Geld aus dem Unternehmen gezogen, sondern es in den Aufbau gesteckt haben. Inzwischen haben wir uns beide etwas zurückgezogen. Wir haben gute Geschäftsleiter, auf die wir uns verlassen können. Ich arbeite häufiger von meinem Haus auf Teneriffa aus, mein Partner verbringt mittlerweile immer mehr Zeit in Costa Rica.
Wirtschaftsforum: Was genau unterscheidet Elan von den Wettbewerbern?
Christian Giesecke: Trotz unserer Größe haben wir immer die Nähe zu unseren Mitgliedern behalten und uns um sie gekümmert. Wir lösen ihre Probleme und unterstützen sie dabei, dass es ihnen besser geht. Unsere Kunden fühlen sich bei uns wohl. An zwei Standorten sorgen wir mit Bistro-Bereichen und Bio-Restaurants für gesunde Ernährung. Unsere schönen Wellness-Bereiche laden ein zum Entspannen. Und nicht zuletzt haben wir Mitarbeiter, die unser Konzept leben. Wir lassen nie darin nach, sie zu motivieren.
Wirtschaftsforum: Welche Entwicklung erwarten Sie in Zukunft?
Christian Giesecke: Die Bereiche Fitness und Wellness, das Bedürfnis nach Gesundheit und gutem Training, entwickeln sich positiv. Gesundheit braucht Training. In unserer bewegungsarmen Zeit schonen wir uns zu Tode. Elan Clubs sind aber auch soziale Stätten, die Menschen zusammenbringen. Das Durchschnittsalter liegt bei uns bei 50 Jahren. Von zwölf bis 90 Jahren ist aber alles vertreten. Und wenn der Opa mit dem Enkel trainiert, finde ich das sehr schön.
Wirtschaftsforum: Was ist Ihre größte Motivation für Ihre Arbeit?
Christian Giesecke: Es besser zu machen und Menschen zu bewegen, mehr für ihre Gesundheit zu tun, hat uns immer Spaß gemacht. Ich finde allerdings, dass auch die Politik sich mehr um die Gesundheit der Bürger kümmern und hier an den Kern des Problems heran gehen muss. Schon in Kindergärten muss es gutes Essen geben, in der Schule auch jeden Tag eine Stunde Sport. Die Kinder sollten selbst kochen lernen. In Prävention muss viel mehr investiert werden. Immer mehr Menschen leiden an Depressionen. Corona und Krieg verbreiten Angst. Das macht die Leute kaputt.
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