Krisenvorbeugung kommt vor Krisenbewältigung
Die beste Art der Krisenbewältigung ist das Vermeiden von schwierigen wirtschaftlichen Situationen. Durch Weitblick und eine gut durchdachte Unternehmensplanung lassen sich viele Probleme schon im Vorfeld verhindern, sodass die große Katastrophe ausbleibt. Deswegen sollten Unternehmen immer eine gute Kontrolle über Planung, Finanzen und Unternehmensführung haben.
Außerdem sollten stets die Beziehungen mit anderen Unternehmen im Auge behalten werden. Kunden, die regelmäßig zu spät zahlen, können auch den eigenen Betrieb in Zahlungsverzug bringen und bei hohen Summen sogar dessen Existenz gefährden. Auch unzuverlässige Lieferanten gilt es frühzeitig auszusortieren.
Äußere Faktoren als Krisenursache
Doch nicht alle Krisen sind hausgemacht. Es gibt sogar eine ganze Reihe von externen Auslösern, die Unternehmen unverschuldet in die Bredouille bringen. Dazu gehören beispielsweise unvorhersehbare Veränderungen auf dem Markt oder ein Einbruch der Nachfrage. Auf diese Dinge hat das Unternehmen keinen Einfluss. Es sollte dennoch richtig vorbereitet sein, damit es schnell wieder schwarze Zahlen schreibt.
Krisen rechtzeitig erkennen
Unternehmen, die frühzeitig feststellen, dass sie geradewegs in eine Krise hineinlaufen, können schneller reagieren und gegensteuern. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Firmen den branchenspezifischen Markt kennen und ihn eng überwachen. Regelmäßige Marktanalysen sind Pflicht. So lassen sich bereits marginale Abweichungen schnell erkennen. Um interne Krisenfaktoren einzuschränken, sollte für ein zuverlässiges Controlling gesorgt werden. Dadurch fällt früh auf, wenn etwas in der Unternehmensführung oder bei den Finanzen nicht stimmt.
Reaktionen auf die Krise
Befindet sich das Unternehmen noch in einer frühen Phase der Krise, besteht noch viel Handlungsspielraum. Dieser sollte schnellstmöglich ausgenutzt werden, da er sich mit dem Fortschreiten der Krise immer weiter verkleinert. Jetzt gilt es eine Strategie auszuarbeiten. Dafür müssen aber zuerst die vorhandenen Ressourcen analysiert werden. Außerdem sollten Unternehmen abwägen, wo Kosten eingespart werden können, ohne dass das angebotene Produkt oder die Dienstleistung darunter leiden. Es gilt Optionen auszuloten, wie der Kundenkreis erweitert und Konkurrenten verdrängt werden können.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich an Veränderungen des Marktes anzupassen und plötzlich verstärkt nachgefragte Produkte in das eigene Angebot aufzunehmen. Während des ersten Jahres der Coronapandemie gehörten dazu beispielsweise Stoffmasken, die infolgedessen vermehrt von Textilherstellern produziert wurden. Andere Unternehmen entwickelten sogar vollständig neue Produkte aufgrund von Corona.
Wenn die Liquidität gefährdet ist
Bei schlechter Liquidität können Unternehmen Ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. Im schlimmsten Fall droht die Insolvenz. Allerdings besteht die Möglichkeit, die Liquidität kurzfristig mit einer ganzen Reihe von verschiedenen Maßnahmen zu verbessern.
Beispielsweise sollten Rechnungen schnellstmöglich gestellt werden. Mit Kunden, die dem Unternehmen Rechnungen stellen, können unter Umständen längere Zahlungsziele vereinbart werden. Offene Kommunikation ist dabei wichtig. Ein Lieferant, der jahrelang erfolgreich mit einem Unternehmen zusammengearbeitet hat, ist unter Umständen bereit, diesem ein wenig entgegenzukommen.
Darüber hinaus bleibt immer noch der Gang zur Bank. Ein Kredit sorgt dafür, dass Rechnungen bezahlt werden können. Sobald es im Unternehmen wieder besser läuft, kann er schnell zurückgezahlt werden. Auch hier gilt wieder: Schnell handeln! Denn wer zu lange wartet, wird von der Bank unter Umständen nicht mehr als kreditwürdig angesehen. Dann fließt auch kein Geld.
Kurzarbeitergeld beantragen
Wenn alle Stricke reißen können Unternehmen staatliche Hilfen wie Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen. Eine Möglichkeit, der finanziellen Entlastung ist das sogenannte Kurzarbeitergeld. Diese ist immer dann sinnvoll, wenn Unternehmen ihren Angestellten nicht mehr ausreichend Lohn zahlen können und zugleich kaum Aufträge mehr vorhanden und somit auch keine Arbeit mehr zu tun ist.
Dadurch lassen sich Massenentlassungen verhindern. Außerdem können Unternehmer ihre Angestellten sofort wieder zurückholen, wenn sich die Zeiten gebessert haben. Dem schwungvollen Neustart mit kompletter Arbeitskraft steht dann nichts im Weg.
Voraussetzungen für Kurzarbeitergeld:
Natürlich verschenkt der Staat nichts. Das Kurzarbeitergeld soll Arbeitsplätze sichern und das Sterben von Firmen verhindern. Damit wird also sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer geholfen. Gewisse Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit Aussicht auf eine Annahme des Antrags besteht. Diese können aber variieren und gelten immer nur befristet. Dementsprechend informieren sich Unternehmen am besten bei der Agentur für Arbeit. Dort sind stets die aktuellen Voraussetzungen sowie viele andere wichtige Informationen zum Kurzarbeitergeld zu finden.