Dr. Junghans steht für Qualität und Zuverlässigkeit
Interview mit Jan Heinicke, Geschäftsführer der Dr. Junghans® Medical GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Heinicke, die Geschichte von Dr. Junghans® begann vor über 100 Jahren, und schon seit einem halben Jahrhundert engagiert sich Ihr Unternehmen im Bereich Medizinartikel. Wie macht sich diese lange Tradition in Ihrem Unternehmensalltag bemerkbar?
Jan Heinicke: Unser Name steht für Qualität und Zuverlässigkeit. Mit diesen zentralen Werten konnten wir uns über diese lange Zeit hinweg ein sicheres Vertrauenskapital aufbauen. Viele Trittbrettfahrer, die im Zuge der Coronakrise in den Bereich Medizinartikel und Pflegeprodukte eingestiegen sind und dabei auf schnelle Umsätze gesetzt haben, werden gerade eines Besseren belehrt: Denn die gewachsene Verlässlichkeit und die hohen Qualitätsansprüche der etablierten Player werden im Markt sehr stark honoriert.
Wirtschaftsforum: Dabei vertreiben Sie von Stechbecken über Inkontinenzhilfen bis hin zu Kathetern ein sehr breites Sortiment und stellen viele Produkte zudem selbst her. Wie stark ist Ihre Fertigungstiefe ausgeprägt?
Jan Heinicke: Etwa die Hälfte unserer Produkte fertigen wir in unserem eigenen Unternehmen, die andere Hälfte kaufen wir zu. Aufgrund der Coronapandemie und der damit einhergehenden zahlreichen logistischen Herausforderungen überlegen wir derzeit, ob wir unseren Fertigungsanteil aus strategischer Sicht noch weiter erhöhen sollten. Aktuell befinden wir uns in einer Konsolidierungsphase unserer Produktionsstandorte und errichten an unserem Hauptsitz eine neue Produktionshalle mit einer Fläche von circa 1.000 m² samt einem neuen Verwaltungsgebäude. In diesem Zuge haben wir am 1. März auch eine eigene Näherei eröffnet, womit wir an eine alte Unternehmenstradition anknüpfen: Denn zu DDR-Zeiten war Dr. Junghans Teil eines Textilkombinats.
Wirtschaftsforum: Woher stammt Ihre Überzeugung für den Fertigungsstandort Deutschland?
Jan Heinicke: Wir haben früher viel mehr aus China importiert als heute. Mittlerweile sind aber allein die Kosten für Frachtcontainer auf das Vierfache gestiegen und der logistische Aufwand hat stark zugenommen. Allein aus finanzieller Sicht besteht also wieder ein starker Anreiz, um mehr in Deutschland zu fertigen. Tatsächlich steht hinter unserem Bekenntnis zur Produktion in Deutschland auch eine klare Haltung: Wenn die Transportwege kurz bleiben und die Rohstoffe möglichst aus der Region stammen, kann man seine Produkte auch nachhaltiger herstellen. Noch dazu verbleibt das Kapital in der örtlichen Wirtschaft, was gerade an unserem Standort in Ostdeutschland von wesentlicher Bedeutung ist.
Wirtschaftsforum: Dabei arbeiten Sie auch eng mit Behindertenwerkstätten zusammen.
Jan Heinicke: Diese Zusammenarbeit hat sich über viele Jahre bewährt und bedeutet für beide Seiten eine große Erfüllung. Ich bin immer wieder tief berührt, wenn ich sehe, wie Menschen mit einer geistigen Behinderung in ihrer Tätigkeit für uns aufgehen, weil sie dabei das Gefühl erleben können, wirklich gebraucht zu werden.
Wirtschaftsforum: Welche neuen Produkte entwickeln Sie aktuell?
Jan Heinicke: Allgemein ist ein klarer Trend zu ökologischen Produkten zu beobachten, den wir gerne noch umfangreicher bedienen. Da Bad Lausick zudem als Moorstadt Bekanntheit erlangt hat, ist es naheliegend, dass wir uns verstärkt im Bereich Moorbäder engagieren. Zudem entwickeln wir derzeit paraffinfreies und veganes Melkfett, um dem Qualitätsbewusstsein der Verbraucher noch besser Rechnung zu tragen.
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