Aufbruchstimmung im Gasteiner Tal
Interview mit Franz Schafflinger, Vorstand Gasteiner Bergbahnen Aktiengesellschaft
„Wir bieten Berge voll schöner Augenblicke“, verspricht Franz Schafflinger, Vorstand der Gasteiner Bergbahnen Aktiengesellschaft. „Es gibt nur wenige Gegenden, wo auf so engem Raum eine so große Vielfalt ist. Dorfgastein ist sehr familiär, Bad Hofgastein hingegen deutlich größer. Bad Gastein wiederum ist in den Fels gebaut und wird mit seinem markanten Wasserfall mitten im Ort auch gerne als ‘Monaco der Berge’ bezeichnet. Eine Besonderheit ist unser Gasteiner Heilstollen, dessen radonhaltige Dämpfe Menschen mit Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie mit Morbus Bechterew Linderung verschaffen.“
200 Pistenkilometer
Neben dem Betrieb von Seilbahnen besitzt die Gasteiner Bergbahnen Aktiengesellschaft sechs Restaurants, die jedoch allesamt verpachtet sind. „Wir betreiben 23 Liftanlagen mit einer Förderleistung von rund 44.000 Personen in der Stunde. Im Gasteiner Tal gibt es 130 Pistenkilometer, zusammen mit Dorfgastein kommen wir auf insgesamt 200 Pistenkilometer. Eine Besonderheit ist die Lage unserer Skigebiete in unterschiedlichen Höhen zwischen 850 und 2.700 m. Die Waldgrenze liegt bei 1.600, 1.700 m und wir haben auch darüberliegende Skigebiete. Darüber hinaus bieten wir nicht nur nivellierte Pisten, sondern eine große Vielfalt mit kleinen Steilkurven, einem Ski-Movie sowie einem Funpark mit Sprungelementen, bei dem der Spaßfaktor auch nicht zu kurz kommt.
Auch im Sommer attraktiv
Doch die Gasteiner Bergbahnen befördern nicht nur Skifans, sondern bieten auch einen bequemen Zugang zu den verschiedenen Almen. So finden sich auf der Schlossalm, ein großer Kinderspielplatz sowie mehrere Klettersteige, die dem Slogan ´Entdecke dich in Fels und Stein’ alle Ehre machen. „Der Stubnerkogel hat ein atemberaubendes 360-Grad-Panorama und ist barrierefrei zu erreichen“, nennt Vorstand Franz Schafflinger eine weitere Attraktion. „Der Graukogel hingegen ist naturbelassen. Sein 400 Jahre alter Zirbenbestand liegt oberhalb der Waldgrenze und eignet sich hervorragend zum Entschleunigen.“ Rund Zweidrittel der Gäste im Gasteiner Tal stammen aus Österreich und Deutschland. Darüber hinaus erfreut sich die Gegend auch bei anderen Besuchern aus Ländern wie den Niederlanden und Großbritannien, aus Skandinavien und Osteuropa großer Beliebtheit.
Touristische Tradition
Aufgrund der heilenden Thermalquellen ist das Gasteiner Tal schon weit über 100 Jahre lang eine touristische Attraktion. Die ersten Seilbahnen wurden nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus Beständen der US-Armee gebaut. Waren sie vorher zum Transport von Material eingesetzt, so dienten sie nun zur Beförderung von Personen. 1979 fusionierten die beiden Seilbahngesellschaften in Bad Hofgastein und Bad Gastein zur heutigen Gasteiner Bergbahnen AG. Ein weiterer Meilenstein war 2001 der Eintritt in den Skiverbund AMADE, zu dem sich 25 Seilbahngesellschaften aus der Region zusammengeschlossen haben, die insgesamt 270 Liftanlagen und 760 Pistenkilometer betreiben.
Hauptsitz des Unternehmens ist Bad Hofgastein, doch umfasst das Einzugsgebiet auch Dorfgastein und Bad Gastein. 55 bis 60% der Übernachtungen im Gasteiner Tal entfallen auf die Wintersaison, die übrigen auf den Sommer. Insgesamt finden sich in der Region 17.000 bis 18.000 Übernachtungsbetten. Die Gasteiner Bergbahnen beschäftigen durchgehend 130 Mitarbeiter, im Winter sogar fast doppelt so viele. 90% des Umsatzes von 30 Millionen EUR werden im Winter erwirtschaftet, 10% im Sommer.
Mit der Eisenbahn erreichbar
Zu den Stärken der Gasteiner Bergbahnen zählt auch die enge Zusammenarbeit mit den anderen Akteuren der Tourismusbranche im Gasteiner Tal. Dazu gehören unter anderem Hotelbetreiber, Gemeinden, Thermen und das Solarbad. Koordiniert werden sämtliche Marketingaktivitäten von der Gasteiner Tal Tourismus GmbH. In puncto Nachhaltigkeit hat die bereits 1908 in Betrieb genommene Tauernbahn immer schon Maßstäbe gesetzt. Sie ermöglichte auch die touristische Erschließung der Region.
Heute ist die Erreichbarkeit ohne Auto aktueller denn je und wird durch die Einbindung der ÖBB-Tauernbahn an den Reiseverkehr nach und von Deutschland zusätzlich gefördert. „Bei uns herrscht Aufbruchstimmung“, beschreibt Vorstand Franz Schafflinger die Situation. „Dazu zählt auch die Reaktivierung bestehender Gebäude und deren neue Nutzung das ganze Jahr über. Damit tragen wir auch wesentlich zur Nachhaltigkeit bei.“
Gasteiner Bergbahnen Aktiengesellschaft
Bundesstraße 567
5630 Bad Hofgastein
Österreich
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