Frischer Wind fürs Geschäft
Interview mit Anke Lübbers, HR & Business Development der Lübbers LTA GmbH & Co. KG

Anke Lübbers, 28, und ihre Schwester Katja, 32, bereiten die Übernahme des elterlichen Betriebs vor. Seit September 2023 verantwortet Anke gemeinsam mit ihrer Mutter Waltraud den kaufmännischen Bereich, während Katja gemeinsam mit Vater Hermann die Technik leitet. „Wir befinden uns im Übergabeprozess – das ist langwierig, sowohl emotional als auch rechtlich.“ Hermann Lübbers gründete das Unternehmen 1994 mit Unterstützung seiner Frau Waltraud, einer gelernten Bankerin. Was klein auf dem Grundstück der Familie begann, ist heute auf zwei Standorte in Lingen verteilt – mit etwa 20 Mitarbeitern in der Verwaltung und ebenso vielen in Montage und Fertigung.
Vom Elternhaus zum modernen Standort
Das Geschäftsmodell ist dabei bewusst fokussiert: Lübbers LTA plant und installiert ausschließlich Lüftungsanlagen – von der ersten Besichtigung bis zur dauerhaften Wartung. „Wir sind ein bisschen ein Zwitter zwischen Industrie und Handwerk“, erklärt die Juniorchefin. „Wir sind nicht das typische SHK-Unternehmen, sondern machen wirklich nur den Lüftungsteil.“ Diese Spezialisierung zahlt sich aus: Das Kundenspektrum reicht von der Lebensmittelindustrie über Hotels und Fitnessstudios bis hin zu öffentlichen Einrichtungen wie der Emsland Arena in Lingen.
Menschen im Mittelpunkt
Auch wenn gerade die Aktualisierung des ERP-Systems alle Kräfte bindet, stehen bei Lübbers LTA die Menschen im Mittelpunkt. „Wir achten sehr stark darauf, dass der Kunde von Anfang bis Ende den gleichen Ansprechpartner hat“, erklärt Anke Lübbers das Erfolgsrezept. Bei geringer Fluktuation sei das in mehrjährigen Projekten gut umsetzbar. Vater Hermann sei nach wie vor aktiv und für Kunden erreichbar. Intern herrschen flache Hierarchien: „Wir duzen uns alle untereinander.“ Den Betriebsgeist beschreibt sie als Mischung aus traditionellem Familienunternehmen und Start-up-Charakter. „Mir ist wichtig, dass die Kollegen gern zur Arbeit kommen – man verbringt so viel Zeit hier.“ Für die nahe Zukunft hat Anke Lübbers klare Prioritäten: „Erstmal bin ich froh, wenn Ende des Jahres das ERP-System einigermaßen läuft.“ Darauf folgt die erfolgreiche Unternehmensübergabe, die auch Arbeitsplatzsicherheit für die 40 Mitarbeiter bedeutet. Langfristige Planungen seien schwierig geworden: „Man weiß nie, was Politik, Wirtschaft und sonstige Rahmenbedingungen noch bringen.“ Ihre Motivation beschreibt sie als intrinsisch: „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, das Unternehmen nach bestem Wissen und Gewissen fortzuführen.“









