„Wir sind stark genug, uns in der Welt zu behaupten“
Interview mit Jens Hummes, COO und Nadine Girschewski, Chief Communication & Marketing Officer sowie Vincent Bossert, CEO der Koch-Chemie GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Bossert, Herr Hummes, Frau Girschewski, was können Sie uns über den Ursprung von Koch-Chemie erzählen?
Vincent Bossert: Der Ursprung der Firma ist auch ihre Zukunft: Das Befriedigen von Kundenwünschen und die Kundenzufriedenheit. Hans Koch hat die Firma vor über 55 Jahren gegründet, weil er mit den Fahrzeugpflegeprodukten, die der Markt bot, unzufrieden war. Er entwickelte und produzierte die Produkte, die ihm wichtig waren, und baute das Unternehmen auf. Aus dem kleinen mittelständischen ist ein internationaler Player mit einem globalen Jahresumsatz im hohen zweistelligen Millionen-EUR-Bereich geworden. Mit der Unterstützung unseres Gesellschafters konnten wir unsere Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich halten und das Kunden-Feedback zeigt uns, dass es uns gelingt, die Kundenbedürfnisse zu erfüllen.
Jens Hummes: Neben über 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland sind mehr als 20 in unserem Tochterunternehmen in Atlanta beschäftigt. Unser Auslandsgeschäft liegt bei über 50%. Wir erleben eine sehr positive Resonanz der Märkte. Einer der ersten Sätze, die ich im Unternehmen gehört habe, ist: „Wir stehen zu dem, was unsere Produkte können“ – die Produkte erfüllen exakt das, was wir zusagen. Damit erleichtern wir den Kundinnen und Kunden die Arbeit und sie können ihre Prozessgeschwindigkeiten erhöhen. Wir geben ihnen damit die Möglichkeit, ihr Geschäft zu verbessern und erfolgreicher zu machen. Das ist es, was wir wollen.
Wirtschaftsforum: Welche Produktbereiche umfasst Ihr Portfolio?
Nadine Girschewski: Unsere zwei großen Bereiche sind die Waschchemie und die Fahrzeugaufbereitungschemie. Bei dem ersten handelt es sich um klassische Chemie für Waschanlagentechnik und Hallenreinigung. Im Bereich der Fahrzeugaufbereitungschemie sind unsere Kundinnen und Kunden nicht nur die eigentlichen Fahrzeugaufbereiter, sondern auch Autohäuser und OEMs. Hier bieten wir neben zum Beispiel den Polituren auch als optimierte Ergänzung das passende Zubehör zu unserer gesamten Chemie-Produktpalette wie Bürsten, Dosiereinheiten oder Aufsprühmöglichkeiten an. Wir verstehen uns als Systemanbieter von Produkt, Produktzubehör und Service, der seinen Kundinnen und Kunden auch das Wissen mitgibt, das sie brauchen, um die Produkte optimal anwenden zu können. Deshalb bieten wir auch mit unserem Competence Center in Unna und unseren technischen Experten vor Ort theoretische und praktische Unterstützung und Wissenstransfer zur optimalen Anwendung unserer gesamten Produktpalette an.
Wirtschaftsforum: Gibt es neue Entwicklungen oder Themen, die Sie im Produktbereich beschäftigen?
Vincent Bossert: Mit unseren Erfahrungen in der Oberflächenbehandlung können wir nicht nur im Fahrzeugbereich sehr erfolgreich sein, sondern zum Beispiel auch im Bereich Marine jetzt das passende Portfolio anbieten – auch dort mit dem Ziel der Konservierung und Werterhaltung und damit der Nachhaltigkeit. Transportmittel im Freizeitbereich stellen erhebliche Wertgegenstände dar, oft die zweithöchsten Investitionen im Leben nach dem Haus. Diese sollen im Wert und in einem technisch hervorragenden Zustand erhalten werden.
Wirtschaftsforum: Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe für den Erfolg von Koch-Chemie?
Nadine Girschewski: Ich denke, es ist unsere Liebe zum Detail, die schon Hans Koch in die Produktentwicklung mit hineingebracht hat. Sie zieht sich durch alle Bereiche und ist in den Köpfen der Mitarbeiter verankert. In diesem Sinne arbeiten alle Hand in Hand.
Wirtschaftsforum: Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur beschreiben?
Vincent Bossert: Wir fördern eine mittelständische, eher familiär geprägte Zusammenarbeit. Verantwortung, Transparenz und Leistung sind wichtig, um sich den Herausforderungen der Märkte zu stellen. Verantwortung wird bei uns gelebt und ist ein ständiger Lernprozess. Ich möchte hier einen Bogen zur Politik schlagen: Die Wirtschaft meckert viel zu sehr über die Politik. Wenn es schwierig wird, wird sofort nach der Politik gerufen. Jedes Unternehmen in Deutschland ist stark genug, um sich in der Welt zu behaupten. Wir können unabhängig von der Parteienlandschaft sehr erfolgreich sein, solange wir demokratisch bleiben. Lasst uns doch einfach mal unseren Job machen und aufhören, immer nur herumzumeckern.
Wirtschaftsforum: Werfen wir noch einen Blick in die Zukunft. Wie ist Ihre Vision vom Unternehmen?
Jens Hummes: Unser Ziel ist ganz klar zu wachsen. Wir wollen unsere Präsenz in Deutschland, Europa und weltweit ausbauen. Koch-Chemie wird es auf allen Kontinenten geben, mit einem Produktportfolio, das den Markt weiterhin begeistert. Denn die Kundinnen und Kunden zu begeistern, das ist unser Anspruch. Dafür kämpfen wir jeden Tag.