High Level Engineering mit Leidenschaft
Interview mit Gerald Dollberger, Direktor Business Line Automation der ZETA GmbH

Mit einem Anteil von 60 bis 70% macht der klassische Anlagenbau mit Teilplanung, Konstruktion und Inbetriebnahme auch heute noch das Kerngeschäft der ZETA GmbH aus.
Die jahrelange Erfahrung als Anlagenbauer kombiniert ZETA geschickt mit neu entwickelten Projektstrategien, einer ordentlichen Portion Engineering-Kompetenz und nachhaltigen Prozessverbesserungen, um sich der wichtigsten Herausforderung bei der Entwicklung neuer Arzneimittel zu stellen: Time to market!
Stark forciert wird aktuell das Engineering & Consulting. Dabei steht die Verschmelzung von Planung, Automation, IT und Logistik im Vordergrund. Das interdisziplinäre ZETA-Team, bestehend aus Verfahrenstechnikern, Biotechnologen und Automation-Ingenieuren, begleitet die Arzneimittelhersteller mit durchgängigen Engineering-Konzepten in Rekordzeit vom Labor bis zur industriellen Fertigung.
„Wir treten bereits in die frühe Phase der Planung ein“, beschreibt Gerald Dollberger, Direktor Business Line Automation der ZETA GmbH, das Prozedere. „Deshalb agieren wir nicht nur als Umsetzer vorhandener Planungen, sondern als Generalauftragnehmer. Die Kunden wollen immer schneller auf den Markt. Wenn wir die Gesamtverantwortung haben, sparen wir wertvolle Zeit, da Schnittstellen reduziert und somit Risiken vermieden werden. So gelangen wir gemeinsam schneller ans Ziel und erzeugen gleichzeitig höhere Qualität für unsere Kunden.“
Spezialthema Biopharmazie
Wichtigste Zielgruppe der auf die Biopharmazie spezialisierten ZETA-Gruppe sind die etablierten und größten Konzerne der Branche, zum Beispiel Roche, Novartis, Pfizer und Sanofi. Der Kundenkreis der ZETA umfasst neben großen CMOs wie Boehringer Ingelheim auch mittelständische Unternehmen bis hin zu kleinen Start-ups. Die Bandbreite der Auftragsvolumina reicht daher von 10.000 EUR bis zu 50 Millionen EUR.
Das Portfolio der ZETA ist breit und die komplexe Technologie erklärungsbedürftig. Aus diesem Grund ist ZETA weltweit auf vielen Fachmessen und Konferenzen in Europa, Asien und den USA, wie der deutschen ACHEMA und der US-amerikanischen Interphex, vertreten. Eine entscheidende Rolle spielen natürlich persönliche Gespräche mit den Kunden durch den Außendienst und Fachspezialisten. Neuigkeiten zum Unternehmen werden auch über Social Media-Kanäle der ZETA publiziert. So wird unter anderem LinkedIn für das Recruiting genutzt.
Stark expandiert
Die ZETA Holding hat als Muttergesellschaft ihren Sitz in der Nähe von Graz und verfügt über weitere Niederlassungen in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Tschechien, Russland und der Ukraine. „Wir setzen sehr stark auf Internationalisierung und sind von unserem Kerngebiet, der DACH-Region, sehr stark in Richtung Asien expandiert“, sagt Gerald Dollberger. „Auch in den USA haben wir bereits erste Anlagen geplant und realisiert. Die Eröffnung einer Niederlassung ist nicht ausgeschlossen.“
Die internationale Ausrichtung der Geschäftstätigkeit der ZETA zeigt sich unter anderem an einer Exportquote von 91% im Jahr 2015, die in den Folgejahren aufgrund von Pharma-Großprojekten am österreichischen und deutschen Markt leicht gesunken ist. Die ZETA-Gruppe beschäftigt rund 550 Mitarbeiter, davon sind circa 300 Ingenieure.
Von den 550 Beschäftigten arbeiten 70 in Freising, wo der Schwerpunkt auf der Automatisierung von Biotech-Herstellungsprozessen liegt. Im laufenden Jahr wird für die ZETA-Gruppe ein Umsatz von 120 Millionen EUR erwartet, von denen in Freising rund 20 Millionen EUR erwirtschaftet werden.

„Wir sind Komplettanbieter – vom Labor bis zur industriellen Fertigung von hochwertigen Arzneimitteln.“ Gerald DollbergerDirektor Business Line Automation
Eigenverantwortlich arbeiten
„Wir treiben am Standort Freising vorwiegend unser Automationsgeschäft voran, sind aber voll in die Gruppe integriert“, erklärt der Direktor Business Line Automation. „Die Projektabwicklung erfolgt an unterschiedlichen Standorten, aber auch standortübergreifend, je nachdem, welche Kompetenzen benötigt werden.“
Seit 2011 ist Gerald Dollberger im Unternehmen, zunächst als Projektingenieur, später als Projektleiter. In seiner jetzigen Funktion als Direktor Business Line Automation ist er gleichzeitig Geschäftsführer für ZETA Deutschland. Hier arbeitet er an der unternehmensweiten Strategie, der Geschäftsentwicklung in seiner Business Line sowie an seinem Spezialthema ‘Single-use-Technologie’. In Absprache mit dem Eigentümer setzt er die strategischen Ziele eigenverantwortlich am Standort Freising um.
Projekte schnell umsetzen
„Unsere wichtigsten Erfolgsfaktoren sind Mut, der Wille, Dinge voranzutreiben und Eigentümer mit Visionen“, beschreibt Gerald Dollberger. „Nur wenige Entscheidungen werden von einer Person getroffen. Ideen und Anregungen werden gerne angenommen und umgesetzt. Das motiviert die Mitarbeiter und die ganze Firma. Wir haben es geschafft, den Drive, den die Eigentümer mit eingebracht haben, umzusetzen.“
In vielerlei Hinsicht ist die ZETA-Gruppe ein sehr modernes Unternehmen – auch in punkto Arbeitskultur und Teamverständnis. „Visionen und Unternehmensziele werden auf die Mitarbeiter heruntergebrochen“, verdeutlicht Gerald Dollberger. „Dabei erklären wir ihnen, welche wichtige Rolle sie dabei spielen. Unser größtes Kapital sind das Know-how unserer Mitarbeiter und der starke Teamgeist. Mit unseren Kunden arbeiten wir partnerschaftlich oft über viele Monate in gemeinsamen Projektteams zusammen und unterstützen dort, wo das ZETA-Wissen gebraucht wird.“ Dabei sieht Gerald Dollberger seine Aufgabe darin, Projekte so schnell und reibungslos wie möglich umzusetzen.