Bauen mit einem guten Team
Interview mit Dipl.-Ing. Frank Wieschollek, Geschäftsführender Gesellschafter der Wieko GmbH

„Die Idee, schlüsselfertig zu bauen, begeistert mich seit 25 Jahren“, sagt der Geschäftsführende Gesellschafter Dipl.-Ing. Frank Wieschollek. Er hat das Unternehmen im Jahr 2012 gegründet. „Inzwischen bauen wir für private Auftraggeber und auch viel für die öffentliche Hand. Unser Angebot reicht von individuell geplanten Einfamilienhäusern bis hin zu Mehrfamilienhäusern. Aber auch beim Bau von Schulen, Kindergärten und Turnhallen sowie im öffentlichen Wohnungsbau sind wir stark.“
Mit Gewerken breit aufgestellt
Die Auftragslage ist seit Gründung sehr gut. Und so hat die Wieko GmbH in den letzten Jahren weitere Wieko-Firmen gegründet: So beschäftigt Wieko Elektro eigene Elektriker und Meister, Wieko Heizung-Lüftung-Sanitär ist inzwischen als eigene Firma tätig, während sich die Firma Wieko Fensterbau in Gründung befindet.
„Diese Firmen heißen alle Wieko, sind aber keine Töchter, sondern eigenständig. Gerade bei den vorgenannten Gewerken handelt es sich um Schlüsselgewerke. Um Reibungsverluste zu vermindern und Qualität und Pünktlichkeit sicherzustellen, hat sich diese Kombination bewährt“, so Frank Wieschollek. „Unser Tätigkeitsradius erstreckt sich über 125 km. Dabei betreuen wir Projekte in ganz NRW.“
Schlüsselfertiges Bauen zum Festpreis – das ist in den letzten Jahren zum Erfolgskonzept der Wieko GmbH geworden. Das Unternehmen setzt außerdem Projekte mit privaten Investoren um. So wurde in Marl das ehemalige Karstadt-Gebäude zu einem Einkaufszentrum mit Einzelhandelsgeschäften für Edeka, Aldi et cetera umgebaut. Auch ein Ärztehaus in Recklinghausen steht, neben öffentlichen Gebäuden, auf der Referenzliste.
„Doch auch im ganz normalen Wohnungsbau, bis hin zu Einfamilienhäusern und sehr gut ausgestatteten Wohnungseigentumsanlagen, übernehmen wir die komplette Bandbreite. Für die Stadt Köln haben wir drei Mehrfamilienhäuser für Asylbewerber in Holzrahmenbauweise errichtet. In Dortmund waren wir im sozialen Wohnungsbau tätig. Wir haben auch viele Kindergärten/Kitas in NRW gebaut“, erklärt Frank Wieschollek.
Volle Auftragsbücher sollten für das Unternehmen mit seinen 30 Mitarbeitern, plus der Mitarbeiter in den gewerklichen Schwesterbetrieben, eigentlich ein Anlass zur Freude sein. Diese Freude wird allerdings durch den Fachkräftemangel getrübt, der sich durch alle Gewerke zieht.
„Die meisten Kindergärten in NRW haben wir gebaut.“ Frank WieschollekGeschäftsführender Gesellschafter

„In einigen Bereichen ist es sehr schwierig, in anderen etwas besser. In Deutschland hat man es versäumt, den Nachwuchs ausreichend zu fördern. Aktuell finden wir zwar noch Mitarbeiter, was an unserem guten Renommee liegt, aber wegen des Fachkräftemangels wird bei uns eine Weiterentwicklung nicht so einfach stattfinden können“, so Frank Wieschollek.
Die Wieko GmbH könnte weiterwachsen, wenn sich ausreichend Fachkräfte finden ließen. „Unsere Umsätze könnten auf das Doppelte steigen. Derzeit erwirtschaften wir einen Umsatz von 18 bis 19 Millionen EUR. Dabei wird der Bauboom noch über Jahre hinaus anhalten“, unterstreicht Frank Wieschollek. „Bei 30 Mitarbeitern muss man sich um jeden einzelnen bemühen. Der Mitarbeiter muss sehen, dass er wichtig ist.“
Die Wieko GmbH übernimmt viele Sonderbauten – Schulen, Sporthallen, Kindertagesstätten und Mensen. Bei jedem Bau sind Fensterdetails, Fassadenmaterialien oder Böden anders. „Aber hierin sind unsere Mitarbeiter Spezialisten“, ergänzt der Geschäftsführende Gesellschafter.
Dass alles so gut läuft für die Wieko GmbH liegt auch an dem gut eingespielten Team. Das Unternehmen kann sich auf seine Mitarbeiter verlassen. Planer, Bauleiter, Sekretariat und Handwerker bilden ein Team, das bestens zusammenpasst. Dabei blickt die Wieko GmbH optimistisch in die Zukunft, auch wenn sie ernstliche Hemmnisse sieht.
„Aufgrund der Geld- und Zinspolitik wird sich in Summe nicht viel ändern. Viel Geld wird auch weiterhin in öffentliche und private Aufträge gehen. Zugleich wird aber das Bauen auch teurer. Das liegt neben dem Zinsvorteil an dem knappen Angebot an Handwerksfirmen“, erklärt Frank Wieschollek. „Auch die Energiepreise werden erheblich nach oben gehen. Das wiederum beeinflusst die Wärmetechnik und Heizungen.“
Wenn die Entwicklung gut weiter verläuft, kann die Wieko GmbH bald ihre Unternehmensgröße auf 50 Mitarbeiter erweitern und den Umsatz wahrscheinlich mehr als verdoppeln. Das sind gute Aussichten für den Generalübernehmer aus Marl.