Ein offenes Ohr für Mensch und Tier
Interview mit Sebastian Schlatter, Geschäftsführer der Vet-Concept GmbH & Co. KG

Die erste Begegnung von Anita Theis und Torsten Herz erfolgte ganz zufällig – in einer Tierarztpraxis. Ihr gemeinsames Problem war: Sie hatten nicht das richtige Futter für ihre Haustiere. Beide fanden, dass es zwar einen großen Bedarf an Futtermitteln gab, dieser aber nicht zufriedenstellend gedeckt werden konnte. So begannen sie mit der Entwicklung eigener Produkte und gründeten 1999 die Firma Vet-Concept.
Die beiden Geschäftsführer, die auch heute noch für die Produktentwicklung zuständig sind, brachten das Unternehmen schnell in Schwung. Einen wichtigen Schritt machte es im Jahr 2002: Vet-Concept wurde Partner von Veterinär-Praxen.
„Das bedeutet, der Tierarzt kann die Ware selbst in seiner Praxis verkaufen oder den Kunden an uns verweisen, um sich ausführlich beraten und von uns beliefern zu lassen“, erklärt Sebastian Schlatter, der 2003 als Vertriebsmitarbeiter zum Unternehmen stieß und seit 2012 als dritter Geschäftsführer für das operative Geschäft zuständig ist.
2005 baute Vet-Concept das erste eigene Lager am Firmensitz in Föhren, wo auch die Produktion angesiedelt ist. Das Unternehmen, das im gesamten DACH-Gebiet aktiv ist, wächst seit 2002 konstant und verzeichnet inzwischen zweistellige Wachstumsraten. „Wir waren ja ein reines Start-up und haben alles in Eigenleistung aufgebaut“, sagt Sebastian Schlatter nicht ohne Stolz. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen bereits 200 Mitarbeiter und erzielt einen beachtlichen Jahresumsatz von knapp 75 Millionen EUR.
Was braucht das Tier?
Tiernahrung gibt es nicht erst seit Vet-Concept. Warum also ist das Konzept so erfolgreich? „Auch wenn wir unsere eigenen Zusammensetzungen haben, haben wir das Futter nicht neu erfunden“, gibt Sebastian Schlatter zu. „Es ist aber wie beim Menschen: Das gesündeste Essen ist nicht das richtige, wenn man es nicht verträgt. In der Tierernährung gibt es wahnsinnig viel Erklärungsbedarf. Der Hund kann schließlich nicht sagen, dass er keine Karotten verträgt.“

„In der Tierernährung gibt es wahnsinnig viel Erklärungsbedarf. Der Hund kann schließlich nicht sagen, dass er keine Karotten verträgt.“ Sebastian SchlatterGeschäftsführer
Aus diesem Grund beschäftigt Vet-Concept 60 qualifizierte Tierernährungsberater, die mit den Kunden am Telefon besprechen, welches Futter für ihr Tier das richtige ist. Von den Kunden wird das Angebot in der Regel dankend angenommen.
„Natürlich gehen die Kunden nicht zum Tierarzt, um Futter zu kaufen. Aber wenn er ihnen sagt, das Tier hat stumpfes Fell, weil es das falsche Futter bekommt, dann rufen sie bei uns an.“ Das Konzept komme auch den Tierärzten sehr entgegen, berichtet er weiter: „So können sie ihren Kunden eine hochqualitative Ernährungsberatung anbieten.“
Auch in seiner Branche gebe es viele Trends ernährungsphysiologischer Natur, berichtet Sebastian Schlatter. „Die Nachhaltigkeit von Lebensmitteln und Bio-Qualität sind im Wettbewerb ganz wichtig. Und man arbeitet viel mit Farben – das Auge des Tierhalters muss extrem angezogen werden, damit er die Produkte kauft.“
Beraten mit Konzept
Seit 2012 sind die Produkte von Vet-Concept auch im Onlineshop erhältlich. Für Sebastian Schlatter liegen im E-Commerce allerdings Fluch und Segen zugleich: „Ich habe gern den direkten Kontakt zu den Menschen. Das Internet kann viel, aber nicht mit ihnen persönlich kommunizieren. Wenn der Kunde mit mir direkt in Kontakt tritt, kann ich ihn viel besser und individueller beraten.“
Um dieses ‘Manko’ des Onlinegeschäfts auszugleichen, ist Vet-Concept im Außendienst und mit seinen Callcentern so aufgestellt, dass eine persönliche Beratung immer gewährleistet ist. Genau darin liegt auch das Erfolgsrezept, ist der Geschäftsführer überzeugt. Als kommunikationsfreudiger Mensch steht seine Tür jedem offen – den Mitarbeitern ebenso wie den Tierärzten.
Im Team Lösungen zu entwickeln und Vorschläge, die ihm sinnvoll erscheinen, umzusetzen, motiviert ihn täglich aufs Neue. „Wir haben ein junges, dynamisches Team im Alter von Mitte 20 bis Ende 50 und eine tolle Arbeitsatmosphäre. Jeden Morgen, wenn ich in die Firma komme, sehe ich fröhliche Menschen.“
Die Mitarbeiter genießen viele Freiräume und Vorteile wie Zeitausgleich oder die Zusammenarbeit mit einem Fitnessstudio – und dürfen ihr Tier mit ins Büro nehmen. Sein größtes Ziel ist die Verbreitung des Namens Vet-Concept. „Wenn ich im Café sitze und höre, dass Leute über Vet-Concept reden, dann ist das sensationell.“