„Wasserverfügbarkeit wird die Unternehmen beschäftigen“

Interview mit Alexander Wachter, Geschäftsführer der Triton Water GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Wachter, wie hat sich Ihr Unternehmen in jüngster Zeit entwickelt?

Alexander Wachter: Aktuell befinden wir uns im Wandel von einem Lieferanten von Spezialchemikalien und Service zu einem Unternehmen, das seinen Kunden Mehrwert bietet, indem es ihnen hilft, Energie, Wasser und Chemikalien zu sparen. Dabei setzen wir auch viel stärker auf Digitalisierung. Bisher sind wir noch nicht im gesamtdeutschen Raum vertreten, das möchten wir aber in den nächsten Jahren ändern. Dafür planen wir einen weiteren Standort und erweitern unsere Teamstärke.

Wirtschaftsforum: Wie verändert sich Ihr Produktportfolio? Gibt es beispielsweise neue Produkte?

Alexander Wachter: Wir setzen stärker auf Digitalisierung und Mess- und Regeltechnik. Da die Regulierungen für Chemikalien immer mehr zunehmen, wird das Chemikalienportfolio eher ausgedünnt als erweitert. Wir haben dennoch ein wesentlich breiteres Produktportfolio als die meisten Marktbegleiter. Was uns hauptsächlich unterscheidet, ist unsere Kompetenz beim Einsatz von Chemikalien und der Kontrolle der Ergebnisse. Das Messen von Wasserparametern, der Service als Reaktion darauf und die Optimierung sind Themen, die heute bereits stark nachgefragt sind. Auf sie fokussieren wir uns. Beratungsleistungen und Service werden in Zukunft immer wichtiger.

Wirtschaftsforum: Was macht Ihrer Meinung nach Triton Water so erfolgreich?

Alexander Wachter: Wir sind sehr kundenorientiert und haben eine hervorragende Kundenbetreuung. Zudem sind wir sehr schnell und flexibel in der Auftragsannahme und in der Produktion. Entsprechend hoch ist die Zufriedenheit unserer Kunden, die uns in unseren Umfragen fast immer Bestnoten geben. Sie ist die Basis für unser Wachstum, denn darauf können wir aufbauen.

Wirtschaftsforum: Wie beurteilen Sie die aktuelle Marktentwicklung der Branche?

Alexander Wachter: Der Industriestandort Deutschland ist rückläufig, Investitionen und Neubauten gehen zurück. Das sehe ich mit Sorge. Die Krisen der vergangenen Jahre haben nicht gerade für Aufbruchstimmung gesorgt. Die Unsicherheiten sind spürbar.

Wirtschaftsforum: Welche Themen treiben Sie persönlich besonders um?

Alexander Wachter: Wassereinsparung und der Mehrwert, den wir bieten können, sind Themen, die mich sehr beschäftigen und auf die wir das Unternehmen ausrichten wollen. Wasser ist immer weniger verfügbar. Selbst in Deutschland haben wir inzwischen Dürreregionen. Es ist eine Frage der Zeit, bis Industrie und Landwirtschaft Wassernutzungsauflagen bekommen werden, das wird schneller als gedacht kommen. Denn die Klimaentwicklung verläuft exponenziell. Viele Gemeinden haben schon Auflagen für Privatleute erlassen. Am Ende trägt der Staat die Verantwortung dafür, dass Wasser in Deutschland in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Bei den Unternehmen, die sich schon heute hohe Wassereinsparziele gesetzt haben, rennen wir bereits offene Türen ein. Die anderen wollen wir noch überzeugen.

Wirtschaftsforum: Welche weiteren Pläne und Ziele haben Sie für Triton Water?

Alexander Wachter: Mein Ziel ist, das Thema Mehrwert stärker als Triton-Water-Kultur zu etablieren, die im gesamten Unternehmen umgesetzt wird. Zum anderen möchte ich das Unternehmen stärker im gesamtdeutschen und längerfristig im gesamten deutschsprachigen Raum sehen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei, ein zufriedenes Team zu haben, das an einem Strang zieht. Unser Team besteht aus sehr erfahrenen, bestens geschulten Mitarbeitern und aus neuen jungen Kollegen, die von der Erfahrung profitieren, die Kultur von Triton Water weitertragen, aber auch um neue eigene Impulse bereichern.

Wirtschaftsforum: Verraten Sie uns zum Schluss noch, was Ihr persönlicher Antrieb für Ihre Arbeit ist?

Alexander Wachter: Stillstand bedeutet in den meisten Fällen Rückschritt. Ich möchte Dinge entwickeln und damit Geld verdienen, das fair verteilt wird. Mein Wunsch ist deshalb, ein wirtschaftlich starkes und agiles Unternehmen zu schaffen, das der Belegschaft auch viel zurückgibt.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Chemie

Die Formel für nachhaltiges Wachstum

Interview mit Marcus Acker, Geschäftsführer der Imhoff & Stahl GmbH

Die Formel für nachhaltiges Wachstum

Die Chemiedistribution ist das verbindende Glied zwischen Herstellern und Industrie. Sie sorgt dafür, dass chemische Rohstoffe sicher, flexibel und termingerecht dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden – in nahezu allen…

Im Labor der Möglichkeiten

Interview mit Johannes Steinel, Geschäftsführer der Schirm GmbH

Im Labor der Möglichkeiten

Die chemische Industrie ist eine tragende Säule der globalen Wirtschaft. Die Schirm GmbH aus Schönebeck (Elbe) zählt zu den führenden mittelständischen Spezialisten in der Auftragsfertigung für chemische Stoffe – von…

Validiert. Sicher.

Interview mit Marc Plevschinksi, Geschäftsführer der Normec Valitech GmbH & Co. KG

Validiert. Sicher.

Validierung klingt technisch, ist aber im Gesundheitswesen ein zentraler Baustein für Sicherheit und Vertrauen. Die Normec Valitech GmbH & Co. KG in Falkensee sorgt mit unabhängigen Prüfverfahren dafür, dass die…

Spannendes aus der Region Kreis Segeberg

Lösungen für die neuen  hybriden Arbeitswelten

Interview mit Simon Härke, Geschäftsführer der DEKOM GmbH

Lösungen für die neuen hybriden Arbeitswelten

Die DEKOM GmbH ist ein innovatives IT-Systemhaus, das sich auf hochwertige AV-Technik spezialisiert hat. Mit über 280 Mitarbeitern und 15 internationalen Standorten ist das Unternehmen ein führender Anbieter von Lösungen…

Zwei Marken, ein Anspruch – Genuss, der überzeugt

Interview mit Stefan Kunzmann, Managing Director der Euryza GmbH

Zwei Marken, ein Anspruch – Genuss, der überzeugt

Reis ist weit mehr als eine schlichte Sättigungsbeilage: kalorienarm, nährstoffreich, glutenfrei und voller komplexer Kohlenhydrate liefert er Energie, die lange vorhält – und passt in jede moderne Ernährungsweise. Für die…

„Wir entwickeln Produkte von 0 auf 100“

Interview mit Waldemar Anton, Geschäftsführer der Northpoint GmbH

„Wir entwickeln Produkte von 0 auf 100“

Technologische Innovationen prägen den Konsumgütermarkt zunehmend. In den letzten Jahren haben neue Entwicklungen und schnelllebige Trends das Kaufverhalten stark verändert. Die Northpoint GmbH aus Hamburg ist auf technische Produkte im…

Das könnte Sie auch interessieren

Projektlösungen auf höchstem Niveau

Interview mit Torsten Ussat, Geschäftsführer der BM-Tech GmbH

Projektlösungen auf höchstem Niveau

Die BM-Tech GmbH hat sich als ein führender Anbieter im Bereich der Inbetriebnahme von Maschinen- und Anlagenbau etabliert. Gegründet vor über einem Jahrzehnt, bietet das Unternehmen hoch qualifizierte Ingenieure für…

Vom Autoglasdienstleister zum hoch spezialisierten Industriepartner

Interview mit Han-Alexander Pothoven, Director Advanced Technologies der DK Prototyping for Automotive Glass

Vom Autoglasdienstleister zum hoch spezialisierten Industriepartner

Wie bringt man Innovation, Qualität und Tempo unter ein Glasdach? Han-Alexander Pothoven von DK Prototyping for Automotive Glass kennt die Antwort. Im Interview erläutert er, wie ein kleines Unternehmen aus…

Bauen unter rollendem Rad

Interview mit Sebastian Glöckner, Geschäftsführer der eba-consult GmbH

Bauen unter rollendem Rad

Der Investitionsbedarf im deutschen Schienennetz ist immens, und nicht zuletzt durch das Sondervermögen der Bundesregierung sollen in Bälde umfangreiche Ertüchtigungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dazu wird auch die Kompetenz einschlägig spezialisierter Bauüberwacher…

TOP