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Interview mit Benjamin Lück, Geschäftsführer der TEUTOGUSS GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Lück, welche Meilensteine haben die Firma TEUTOGUSS in die heutige Position gebracht? 

Benjamin Lück: Das Unternehmen wurde zum 1. April 2023 von einem Investor, Herrn Wolf Detlef Hauffe, aus der Insolvenz gekauft, der gleichzeitig die Geschäftsführung übernommen hat. Zum 1. Juli 2023 habe ich bei TEUTOGUSS als technischer Leiter begonnen und habe nach dem plötzlichen Tod von Herrn Hauffe wie geplant die Geschäftsführung übernommen. 

Wirtschaftsforum: Könnten Sie uns einige Kennzahlen nennen? Wie würden Sie Ihre Rolle beschreiben? 

Benjamin Lück: Zurzeit sind bei TEUTOGUSS 40 bis 50 Mitarbeiter beschäftigt. Der Umsatz im letzten Jahr betrug 7,3 Millionen EUR, wobei wir dieses Jahr die 8 Millionen EUR knacken möchten. Nach den bisherigen Zahlen ist dies ein realistisches Ziel. Grundsätzlich bin ich operativ tätig – wobei die strategischen Themen nicht vernachlässigt werden dürfen. Bei TEUTOGUSS möchte ich eine gewisse Außendarstellung erreichen, um Fachkräfte und neue Azubis gewinnen zu können. Dementsprechend sind wir vertriebstechnisch aktiver geworden, lassen unsere Homepage aktualisieren und bringen unsere Fotos auf den neuesten Stand. Die energieintensive Gießerei-Branche ist derzeit aufgrund der volatilen Rohstoffpreise in einer sehr unsicheren Phase. Da liegt es auf der Hand, dass die Planbarkeit sehr schwierig ist. Umso wichtiger ist es daher, dass wir Fachleute an Bord haben und dass sowohl die Prozesse als auch die Anlagen stabil laufen. 

Wirtschaftsforum: Wie sieht die Produktpalette in Ihrem Portfolio aus? 

Benjamin Lück: Knapp 90% unserer Produkte werden für den Maschinenbau als Komponenten von Dreh- und Fräsmaschinen weiterverarbeitet. 

Wirtschaftsforum: Haben Sie eine Erweiterung Ihrer Produkte geplant? 

Benjamin Lück: Ja, in der Tat ist die Neukundenakquise ein Riesenthema. Wir möchten unbedingt vermeiden, dass wir in drei, vier Monaten mit leeren Händen dastehen. Aktuell leben wir noch vom Auftragsbestand und müssen uns keine Sorgen machen. 

Wirtschaftsforum: Auf welche Kanäle setzen Sie beim Marketing? 

Benjamin Lück: Wir möchten unsere Homepage mit einem Newsroom ausstatten, um dort unsere Artikel zu veröffentlichen. In puncto Social Media kommt für uns eher LinkedIn und Xing in Frage. 

Wirtschaftsforum: Die politische Führung hat sich nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, wenn es um energieintensive Branchen geht. Welche Botschaft oder welchen Wunsch hätten Sie in Richtung Politik? 

Benjamin Lück: Ich wünsche mir Verständnis dafür, dass gewisse, energieintensive Unternehmen sehr wichtig für die Gesellschaft sind Dabei muss man sich lediglich anschauen, mit wie vielen Gussteilen wir im Laufe eines Tages in Verbindung kommen. Vom Gullideckel über die Maschinen im Hintergrund bis hin zur Mobilität – ohne diese Produkte würde unser kompletter Alltag zusammenbrechen. Darüber hinaus sind Gussteile erforderlich, um klimaneutral zu werden. Wenn sich in Deutschland nichts ändert, können wir auf dem internationalen Markt nicht bestehen. Ein weiteres Problem ist, dass die Politik nur auf die großen Unternehmen schaut. Der Mittelstand mit etwa 40 bis 500 Mitarbeitern bleibt dabei auf der Strecke. Das finde ich persönlich sehr schade, weil diese kleinen Unternehmen in Summe ebenfalls eine Menge Arbeitsplätze schaffen und zu einer hohen Wertschöpfung in unserer Gesellschaft beitragen. 

Wirtschaftsforum: Wo würden Sie gerne mit TEUTOGUSS in den nächsten drei bis fünf Jahren stehen? 

Benjamin Lück: Mein Ziel ist es, die Gießerei auf den aktuellsten Stand der Technik zu bringen. Darüber hinaus hoffe ich auf ein niedrigeres Durchschnittsalter in der Belegschaft und wünsche mir einen Anteil an Azubis von 10 bis 15%. 

Wirtschaftsforum: Haben Sie noch eine persönliche Motivation, die wir veröffentlichen sollten? 

Benjamin Lück: Durch meinen Vater war ich mit vier Jahren das erste Mal in einer Gießerei – eine Branche, in der in den letzten Jahren leider viel zu oft Unternehmen vom Markt verschwunden sind. Mein Ziel ist es, dass die Gießerei unter meiner Leitung stabil bleibt und weiterhin sichere Arbeitsplätze bieten. 

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