„Global Engineering. Italian Passion.“
Interview mit Daniel Comarella, COO Teoresi Deutschland der Teoresi Group
Wirtschaftsforum: Herr Comarella, beschreiben Sie uns bitte die Tätigkeit der Teoresi Group.
Daniel Comarella: Grundsätzlich sind unsere Lösungen so konzipiert, dass sie in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden können. So bedienen wir neben Automotive und Railway auch die Sparten Telekommunikation, Life Sciences, Aerospace und Defense. Dabei sind alle unsere Lösungen immer personalisiert und an die spezifische Industrie und Anwendung angepasst. Dabei helfen uns die domänenspezifischen Technology Leader, die bei jeder Angebotsentwicklung eine wichtige Rolle spielen. Der Kundenmehrwert steht dabei stets im Mittelpunkt. Schlussendlich ist unser Produkt die Dienstleitung.
Wirtschaftsforum: Gibt es besondere Neuigkeiten?
Daniel Comarella: In 2020 hat uns Amazon zertifiziert, weil wir erfolgreich bewiesen haben, dass wir deren Framework Alexa in kommerzielle Produkte integrieren können. Als einer von weltweit nur neun offiziellen Consulting & Professional Service-Partnern (CPS) können wir nun diese Expertiese als End-to-End-Service unseren Kunden anbieten und unser Leistungsportfolio im Bereich AI und Spracherkennung erweitern.
Wirtschaftsforum: Welches sind die Ursprünge der Teoresi-Gruppe?
Daniel Comarella: Valter Brasso, unser CEO und Präsident, gründete das Unternehmen 1987. Danach lässt sich die Entwicklung von der Gründung bis heute in drei Phasen einteilen. Bis kurz vor der Jahrtausendwende haben wir die technologischen Produkte Mathworks und Simulink der Firma Matlab vertrieben und Anwender im Umgang mit ihnen geschult. In der zweiten Phase wollten wir unsere Expertise auch als Service anbieten und sind ins Engineering Consulting eingestiegen. 2008 wurde die Teoresi Group als Muttergesellschaft gegründet, woraus dann 2010 die Internationalisierung eingeleitet wurde. In diesem Jahr haben wir die erste Niederlassung in den USA eröffnet, gefolgt von der Schweiz 2014 und Deutschland 2018 – Internationales Denken mit italienischer Leidenschaft.
Wirtschaftsforum: Welche Bedeutung hat speziell der deutsche Markt für die Teoresi Group?
Daniel Comarella: Ich bin erst seit Kurzem im Unternehmen, habe jedoch zuvor mit verschiedenen großen deutschen Automobilherstellern zusammengearbeitet. Diese Erfahrungen soll ich in den Auf- und Ausbau unserer Consulting- und Engineeringkompetenzen im deutschen Markt einsetzen. Unsere Kernindustrien, Automobil und Railway, sind in Deutschland besonders groß und von ständigem Innovationsdrang geprägt. Dies macht für uns eine Marktteilnahme unverzichtbar.
Wirtschaftsforum: Nennen Sie uns doch bitte einige Zahlen zur Teoresi Group.
Daniel Comarella: Gerne. In der gesamten Gruppe arbeiten 850 Menschen, davon zehn in Deutschland. Der Gruppenumsatz lag 2020 bei fast 50 Millionen EUR. Davon wurden 15% im Export erzielt. Neben unserem Hauptsitz in Turin unterhalten wir Tochterfirmen in den USA, der Schweiz und Deutschland. Hinzu kommen weitere Büros in Italien und in den jeweiligen Ländern.
Wirtschaftsforum: Welchen Stellenwert hat die Digitalisierung für Sie?
Daniel Comarella: Ich würde sagen, einen äußerst hohen. Von der Digitalisierung getrieben sind Software und Elektronik Träger von Innovation vieler Produkte unserer Kunden, inbegriffen herkömmlich ʻanalogeʼ Produkte. Zudem weisen digitale Produkte deutlich kürzere Innovations- und Entwicklungszyklen auf. Um diesem Rhythmus standhalten zu können, ist es für viele Firmen eine Notwendigkeit, auf starke und agile Entwicklungspartner wie Teoresi zurückgreifen zu können. Ein Beispiel hierfür ist unsere Expertise bei Schienenfahrzeugen, insbesondere im Train Control and Monitoring System (TCMS), dem ʻNervensystemʼ eines Zuges. Hier unterstützen wir seit einigen Jahren unsere deutschen Eisenbahn-Kunden aus unserer Stuttgarter Niederlassung.
Wirtschaftsforum: Was macht den Erfolg von Teoresi aus?
Daniel Comarella: Wir kommen aus einem Land – ähnlich wie Deutschland – mit einer langen Technologietradition speziell für Automotive, aber nicht nur dafür. Darüber hinaus verfügen wir über großes Know-how und die Erfahrung von Jahrzehnten, zum Beispiel bei der Entwicklung von Software im ʻModel based Designʼ. Dadurch können wir uns mit jedem anderen Wettbewerber messen.
Wirtschaftsforum: Welche Ziele haben Sie für die kommenden Jahre?
Daniel Comarella: Ich möchte die Sichtbarkeit und Positionierung von Teoresi in Deutschland erhöhen und Kunden über das Leistungsportfolio informieren, welches wir anbieten können. Gleichzeitig wollen wir nicht nur als kompetenter Entwicklungspartner für Kunden auftreten, sondern uns auch unsere Marke als Employer stärken. Teoresi ist ein attraktiver Arbeitgeber für junge Menschen, die in der digitalen Welt unterwegs sind und etwas bewegen wollen. Wir können diese jungen Menschen auf eine spannende Reise als Gefährten der ersten Stunde mitnehmen. Sie können sich gerne bei mir melden.