„Mittlerweile rennen wir offene Türen ein“

Interview mit Christian Eberl, Geschäftsführer der Team für Technik GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Eberl, mit dem Team für Technik setzen Sie schon seit 24 Jahren Ihre ganze Expertise für eine energetisch nachhaltige Gebäudewirtschaft ein. Mit welchen Kompetenzen treten Sie im Markt auf?

Christian Eberl: Als Ingenieurunternehmen bieten wir unsere Dienstleistungen grundsätzlich im Baugewerbe und bei der Verwaltung von Liegenschaften an. Kernthemen sind dabei die technische Ausrüstung in Gebäuden sowie das Management verschiedener Energieerzeugungssysteme innerhalb eines Areals, die über integrierte Netze miteinander verbunden sind. Darüber hinaus bieten wir Energieconsulting-Leistungen in allen Facetten an: für ein einzelnes Gebäude oder einen einzelnen Industriebetrieb, aber auch für ganze Areale.

Wirtschaftsforum: Wie stark motiviert Sie dabei das Engagement für eine nachhaltige Zukunft?

Christian Eberl: Der Weg in eine klimaneutrale Zukunft ist sicherlich die zentrale Triebfeder unseres Unternehmens und Kernbestandteil unserer DNA, die wir einmal mit den Schlagworten ‘gemeinsam’, ‘innovativ’ und ‘nachhaltig’ zusammengefasst haben. Dabei wollen wir nicht nur unseren Partnern zu einer besseren CO2-Bilanz verhelfen, sondern auch selbst diesen Weg bestreiten. Im Rahmen einer universitären Abschlussarbeit wird deshalb gerade unsere unternehmenseigene Nachhaltigkeitsbilanz auf den Prüfstand gestellt, woraufhin wir verschiedene Maßnahmen definieren werden, um bis 2025 CO2-neutral zu werden: angefangen bei Umstellungen in unserer Fahrzeugflotte über Veränderungen in unserem Beschaffungswesen bis hin zur Verbesserung der CO2-Bilanz unserer eigenen Büroräume.

Wirtschaftsforum: Was hat sich in den 24 Jahren, in denen Sie bereits mit Team für Technik aktiv sind, in puncto nachhaltige Gebäudewirtschaft verändert?

Christian Eberl: Schon die Breitenwirkung, die das Thema Klimaneutralität heute erfährt, bewegt sich in einer ganz anderen Dimension als noch vor zehn Jahren. All unsere Auftraggeber sind für die damit in Verbindung stehenden Maßnahmen heute sehr sensibilisiert, und gerade auch die öffentliche Hand hat ihre Vorreiterrolle in diesem Segment mittlerweile erkannt. Mit manchen Lösungen, für die wir vor einem Jahrzehnt noch recht viel Überzeugungsarbeit leisten mussten, rennen wir heute offene Türen ein. Hinzu kommen natürlich immer strengere regulatorische Bestimmungen, etwa das Gebäudeenergiegesetz, das im Neubau- und Sanierungsbereich mittlerweile ziemlich hohe Standards vorschreibt.

Wirtschaftsforum: Trotzdem besteht im deutschen Immobilienbestand weiterhin ein signifikanter Sanierungsstau. Wo ließe sich hier zielführend ansetzen?

Christian Eberl: Manchmal lassen sich schon mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen, die nur ein geringes Investitionsbudget erfordern, große Fortschritte für die energetische Nachhaltigkeitsbilanz eines Objektes erzielen. Dies betrifft vor allem die Themen Immobilienbewirtschaftung und Nutzerverhalten. Dort fehlt es oft schlicht an den erforderlichen Kenntnissen und der nötigen Zeit.

Wirtschaftsforum: Welche Maßnahmen wären hier besonders wirkungsvoll?

Christian Eberl: Stellen wir uns beispielsweise ein Krankenhaus vor: Ein solches Gebäude allein technisch funktional zu machen, ist bereits ein sehr komplexer Prozess. In den Wänden, Decken und Kabelschächten ist schließlich eine große Menge an technischen Systemen verborgen, die miteinander interagieren und im Zusammenspiel funktionieren müssen. Diesen Systemkomplex allerdings auch ins energetische Optimum zu bringen, ist jedoch kein regulärer Bestandteil entsprechender Inbetriebnahmeverfahren. Wenn aber am Ende der Installationsarbeiten kein energetisches Fine-Tuning der entsprechenden Systeme stattfindet, schadet das ganz unnötigerweise der Energiebilanz, weil der Betrieb der entsprechenden Kreisläufe dann lange nicht so energieeffizient ausfällt, wie er sein könnte. Das entsprechende Monitoring und die energetische Anlagenoptimierung müssten deshalb eigentlich ein regulärer Punkt auf der Liste werden, die bei der Inbetriebnahmebetreuung abzuarbeiten ist – selbstverständlich unter sachkundiger Leitung.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Bau

Projektmanagement als Schlüssel der Bauwirtschaft

Interview mit Dr. Stefan Reimoser, Business Development Executive, Teil der Geschäftsführung der Turner & Townsend GmbH

Projektmanagement als Schlüssel der Bauwirtschaft

Ob Flughafen, Rechenzentrum oder Krankenhaus – Großprojekte im Bau- und Immobiliensektor gelten oft als komplex. Die Turner & Townsend GmbH hat sich darauf spezialisiert, diese Projekte professionell zu steuern und…

Wohlfühlwelten für Mensch und Pferd

Interview mit Detmar Wiltfang, Geschäftsführer der Viebrockreithallen GmbH & Co. Betrieb KG

Wohlfühlwelten für Mensch und Pferd

Pferdehaltung und Reitsport haben eine lange Tradition und sind für viele Menschen Ausdruck von Lebensfreude, Freiheit und Nähe zur Natur. Die Viebrockreithallen GmbH & Co. Betrieb KG in Harsefeld verbindet…

Planung mit Power

Interview mit Dipl.-Ing. Robert Hecke, Geschäftsführer der Ingenieurbüro Rüdiger Jockwer GmbH

Planung mit Power

Seit über 30 Jahren steht das Berliner Ingenieurbüro Rüdiger Jockwer GmbH für anspruchsvolle Ingenieurleistungen im Bauwesen – mit Fokus auf Tragwerksplanung und Altbausanierung. Unter der Leitung von Dipl.-Ing. Robert Hecke…

Spannendes aus der Region München

Mehr Mensch, weniger Formular: Digitalisierung neu gedacht

Interview mit Dr. Marc Fuchs, CEO DACH und Tessa Tienhaara, Customer & Growth Marketing Lead der Gofore GmbH

Mehr Mensch, weniger Formular: Digitalisierung neu gedacht

Wir alle spüren sie täglich – sei es beim Warten auf eine Behördengenehmigung, beim Onlinebanking oder in der Produktion von morgen. Doch Digitalisierung ist längst nicht mehr nur die Umwandlung…

Digitaler, effizienter und sinnstiftender

Interview mit Patrick Ruwolt, Geschäftsführer der Deutschmann Garten- und Landschaftsbau GmbH

Digitaler, effizienter und sinnstiftender

Der Garten- und Landschaftsbaubetrieb Deutschmann zählt zu den größeren in München und Umgebung und will in den nächsten Jahren weiter deutlich wachsen. Was ihn bewogen hat, das Unternehmen in Zeiten…

Immer das Ganze im Blick

Interview mit André Steffin, Vorstand der G&W Software AG

Immer das Ganze im Blick

Die Baubranche steht unter Druck. Angesichts der angespannten Wirtschaftslage wird der Ruf nach effizienten Prozessen und flexiblen Lösungen immer lauter. Moderne Bausoftware für Kostenplanung, AVA und Baucontrolling, wie sie die…

Das könnte Sie auch interessieren

Passion für Mobilität

Interview mit Eugène Krabbenborg, CEO der Fleet Support Group B.V

Passion für Mobilität

Wer sich als Unternehmer wirklich auf sein Kerngeschäft fokussieren möchte, ist froh, wenn er zuverlässige Partner hat, die ihn entlasten. Ein solcher Partner ist die niederländische Fleet Support Group. B.V.…

Förderung als Motor für Wachstum und Zukunft in Niedersachsen

Interview mit Michael Kiesewetter, Vorstandsvorsitzender der Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank)

Förderung als Motor für Wachstum und Zukunft in Niedersachsen

Förderung ist ein Schlüssel für Wachstum, Innovation und Stabilität – besonders in Zeiten des Wandels. Als zentrale Förderbank des Landes nimmt sich die Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) in Hannover…

Verpackt für den Erfolg: Nachhaltige Präsentationen

Interview mit Joachim Kratschmayr, Geschäftsführer der Packservice Gruppe

Verpackt für den Erfolg: Nachhaltige Präsentationen

Die Packservice Gruppe hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1980 in Karlsruhe zu einem führenden Anbieter von hochwertigen Verpackungslösungen und Logistikdienstleistungen entwickelt. Mit über 20 Standorten und mehr als…

TOP