Transformieren statt sanieren

Interview mit Dipl.-Ing. Stefan Forster, Geschäftsführer der Stefan Forster GmbH

Die Stefan Forster GmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, Architektur für den Lebensraum Stadt zu kreieren. Mit über 30 Jahren Erfahrung und 40 Architektinnen und Architekten realisiert das Frankfurter Büro Wohnbauprojekte, die Städte lebenswerter machen. Bekannt wurde Stefan Forster in den 1990er-Jahren, als man viele Plattenbauten umgebaut hat.

„Wir haben die Gebäude nicht saniert, sondern transformiert“, erklärt Geschäftsführer Dipl.-Ing. Stefan Forster. Berichtet worden sei darüber in Zeitungen von Mexiko bis Australien. In der Folgezeit hat Stefan Forster mit seinem Team zahlreiche Projekte mit Modellcharakter realisiert, wie den Umbau des Frankfurter Philosophikums zu einem urbanen Wohnkomplex mit Kita und Café, die Transformation der Platensiedlung in Frankfurt, vorgestellt unter anderem im Talkshow-Format von Markus Lanz und besichtigt von Bundesbauministerin Klara Geywitz, oder eine Tankstelle mit darüber angeordneten Wohneinheiten.

„Aktuell sind wir in den Wohnungsbau in Modulbauweise eingestiegen, in Kooperation mit der Firmengruppe Max Bögl, die mit ihrem modularen Bausystem maxmodul auf serielles Bauen spezialisiert ist“, so Stefan Forster. „In Deutschland fehlen 700.000 Wohnungen, das geht nur mit einem industriellen Fertigungssystem.“ Bei Wettbewerben plane man bereits im Modulbau, der Bauherr könne sich aber auch für eine konventionelle Bauweise entscheiden. „Wir erhalten sehr positive Reaktionen hierfür vom Markt“, erläutert Stefan Forster.

Anspruchsvolle Architektur

Das Frankfurter Architekturbüro zählt zu den bekanntesten Büros im deutschen Wohnungsbau und gilt als anspruchsvoll. „Überall, wo wir tätig sind, haben wir den Anspruch, so gut zu sein, dass man mit uns weiter bauen will“, beschreibt Stefan Forster die Philosophie. „Wir bieten eine bestimmte Qualität, manche Städte brgrüßen es explizit, dass wir bei ihnen bauen.“

Bei allen Projekten achte man auf größtmögliche Nachhaltigkeit. „Das Gebäude soll halten, bis es mal unter Denkmalschutz steht, aber das Interieur muss flexibel bleiben, der Grundriss muss simpel geändert werden können“, erklärt Stefan Forster, der für seine Firma lebt. „Ich bin immer emotional mit jedem einzelnen Projekt verbunden.“

In der Zukunft wolle man weiterwachsen und die Digitalisierung mittels Building Information Modeling noch stärker im Unternehmen verankern. „Als Unternehmer muss man wachsen“, ist Stefan Forster überzeugt. „Gleichzeitig stellen wir uns permanent auf den Prüfstand, straffen und verbessern unsere Abläufe, damit wir gut aufgestellt sind, wenn der Wohnungsbau wieder anzieht. Der Staat ist gezwungen zu bauen, sonst wird es soziale Probleme geben.“

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