„Bei uns bekommen Kunden einen kompletten Rundum-Service!“

Interview mit Olaf Koschnitzki, Geschäftsführer der Stadtwerke Springe GmbH

Unter dem Namen ‘Fernwärme für Springe’ bekommt die Stadt Springe eine nachhaltigere Form der Energieversorgung: Die Fernwärme sollte allerdings besser Nahwärme heißen. Denn sie kommt nicht aus der Ferne, sondern direkt aus Springe. Eine vorhandene Biogasanlage und das neue Hackschnitzelwerk am Betriebsstandort sorgen dafür, dass Springe sicher mit Wärme versorgt wird – für das Heizen und für das Warmwasser. Sicher, kostenbewusst, umweltschonend – und direkt aus Springe.

Das weiter wachsende intelligente Fernwärmenetz wird den Anteil der Wärmeerzeugung aus fossilen Quellen und damit auch den CO2-Ausstoß weiter langfristig reduzieren. „Wir verlegenwerden auch Glasfaserkabel verlegen, um unser eigenes Netz digitaler steuern zu können und unseren Kunden Angebote in der Telekommunikation in Kooperation mit einem Partner zu unterbreiten “, sagt der Geschäftsführer, der vor seiner jetzigen Tätigkeit bereits mehrere Stadtwerkebeteiligungen im Rahmen seiner Funktion Bereichsleitung Unternehmensentwicklung und -kommunikation bei BSEnergy aufgebaut und als Geschäftsführer verantwortet hat, unter anderem in Gifhorn und Pulheim.

Stetige Entwicklung

Ein Jahr nach der Gründung der Stadtwerke Springe übernahm das neue Unternehmen 2009 das Stromversorgungsnetz sowie die Straßenbeleuchtung. Ein weiteres Jahr später folgten die Betriebsführung für das BHKW ‘Großer Graben’ sowie die Abwasserabrechnung im Auftrag der Stadt.

Ein gemeinsames Biogasprojekt mit der Bioenergie Springe GmbH und die Inbetriebnahme der ersten öffentlichen Elektrotankstelle kamen zwei Jahre später. Seit 2013 sind die Stadtwerke Springe Grundversorger für Strom und Gas, seit 2014 haben sie auch die Konzession zum Betrieb des Gasnetzes. Mit einem Anteil von 50,5% ist die Stadt Springe Mehrheitsgesellschafterin der Stadtwerke. Die übrigen Anteile halten zu je einem Drittel BS Energy, Veolia Deutschland und die Stadtwerke Hameln Weserbergland.

Bei Gründung der Stadtwerke Springe waren sechs Mitarbeiter im Team, heute sind es bereits 45. Die Stadtwerke Springe bedienen mit ihren Produkten sowohl Privathaushalte wie auch gewerbliche Abnehmer.

Servicecenter am Markt

Der Vertrieb legt seinen Schwerpunkt auf den Verkauf von Strom, Gas und Wärme und beschäftigt sich auch mit der energietechnischen Beratung. „Mit unserem Servicecenter in der Innenstadt haben wir eine direkte Anlaufstelle für unsere Kunden geschaffen“, betont Geschäftsführer Olaf Koschnitzki. „Darüber hinaus bieten wir auch diverse digitale Kommunikationswege an. So möchten wir die digitale Kundenkommunikation auf der Webseite noch erweitern.“

Was das Marketing betrifft, sind die Stadtwerke Springe vielfältig unterwegs, wie Olaf Koschnitzki ausführt: „Zu allen gesellschaftlichen Themen sind wir vor Ort präsent. So veranstalten wir regelmäßig einen Tag der offenen Tür, bei dem Fragen wie ‘Wo kommt die Wärme her?’ und ‘Wie wird der Strom erzeugt?’ beantwortet werden. Viele Jahre waren wir auch Großsponsor der Sportlergalag und sponsern bis heute viele Sportvereine und diverse kulturelle Veranstaltungen in der Region.

Digital und nachhaltig

Dem Trend der Zeit entsprechend, wollen auch die Stadtwerke Springe ihren Fuhrpark nach und nach auf E-Mobilität umrüsten. „Wir schauen auch im Kleinen, dass wir nachhaltig agieren“, erläutert Olaf Koschnitzki. „Unseren Mitarbeitern stellen wir Dienst-E-Bikes und -E-Autos zur Verfügung. Außerdem versorgen wir unsere Standorte klimaneutral und forcieren den Einsatz von Naturstrom.“

Innerhalb des Unternehmens setzt der Geschäftsführer auf einen offenen und transparenten Austausch: „Ich komme mit jedem Mitarbeiter persönlich ins Gespräch, da wir bei den Stadtwerken eine sehr vertrauensvolle und kooperative Kommunikation und Zusammenarbeit pflegen. Ich erwarte von meinen Mitarbeitern klares Verantwortungsbewusstsein für Ihren Aufgabenbereich sowie eigenständiges Handeln und Agieren an. Dabei möchte ich sie gerne fordern, fördern und führen.“

Die Positionierung als nachhaltiges und klimafreundliches Stadtwerk, der Ausbau der Wärmeversorgung sowie Digitalisierung, Wachstum und die Bestandssicherung der Belegschaft liegen dem Geschäftsführer für die kommenden Jahre besonders am Herzen: „Mittelfristig sind auch Smart City, digitale Vernetzung und IoT spannende Themen, bei denen die Stadtwerke sich positionieren wird.“

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