Vom Tiefseeschweißen zum Full Service-Anbieter
Interview mit Bastiaan de Koning, CCO der Smink Group B.V.

Wirtschaftsforum: Bastiaan, was hat die Smink Group ihren Kunden zu bieten?
Bastiaan de Koning: Unsere Stärke liegt in der Entwicklung kundenorientierter Systeme, die höchste Anforderungen an Sauberkeit, Zuverlässigkeit und Integration in Hightech-Umgebungen erfüllen. Wir bieten Komplettlösungen für Gas- und Flüssigkeitssysteme, von der Beratung und Konstruktion über das Prototyping bis hin zur Serienfertigung. Dabei kombinieren wir Verfahrenstechnik und Mechanik in unserer eigenen Engineering-Abteilung mit elf Spezialisten.
Wirtschaftsforum: Aus welchen Branchen kommen Ihre Kunden?
Bastiaan de Koning: Neben der pharmazeutischen Industrie arbeiten wir viel für Hersteller von Halbleitern. Auch bei der Herstellung von grünem Wasserstoff sowie für Test- und Validierungsverfahren in Forschung und Entwicklung sind unsere Lösungen gefragt.
Wirtschaftsforum: Wann wurde das Unternehmen gegründet und von wem?
Bastiaan de Koning: René Smink gründete die Firma vor 35 Jahren. Er war Schweißer und Tiefseeschweißer und machte sich als Dienstleister selbstständig. Die unterschiedlichen Entwicklungsschritte des Unternehmens nennen wir Smink 1.0 bis 4.0. Smink 2.0 ging schon in Richtung Skidbau, dem Zusammenstellen verschiedener Apparate zu einem System. Smink 3.0 schließlich war die Entwicklung hin zur Semicon-Industrie. In der Semicon-Industrie sind wir in die Maschinen unserer Kunden integriert, worauf wiederum Contract Manufacturing folgt. Das ist Smink 3.0. Mit dem Einstieg in die Cleanroom-Technologie sind wir bei Smink 4.0. Mittlerweile fertigen wir komplette Systeme mit Instrumenten, Mess- und Regeltechnik, Verkabelung und Gehäuse.
Wirtschaftsforum: Wie ist die Smink Group heute aufgestellt?
Bastiaan de Koning: Das Unternehmen gehört dem Firmengründer René Smink und unserem Geschäftsführer Peter Vooijs. Neben unserem Hauptsitz Veghel haben wir noch eine Niederlassung in Kerkrade. Die Zahl unserer Beschäftigten liegt je nach Lage zwischen 100 und 130. Rund 50 bis 60% unseres zweistelligen Millionenumsatzes machen wir im Export. Hier sind Deutschland, Belgien, Großbritannien und Frankreich unsere wichtigsten Märkte.
Wirtschaftsforum: Wie nachhaltig ist die Smink Group?
Bastiaan de Koning: Wir fassen unsere Ambition in der Abkürzung QLTC zusammen: Quality, Logistics, Technology and Commerce.
Wenn es um Qualität geht, streben wir nach maximaler Fehlerfreiheit. Die Logistik muss pünktlich und reibungslos sein. Technologie steht für unser Know-how und unsere langjährige Erfahrung. Handel bedeutet, dass die Kosten mit steigenden Produktionsmengen sinken können. Diese Grundsätze bilden die Basis für einen zukunftssicheren und stabilen Geschäftsbetrieb.
Wirtschaftsforum: Wenn Sie Gründe für den Erfolg der Smink Group nennen sollten, was fällt Ihnen da ein?
Bastiaan de Koning: Für uns steht der Erfolg unserer Kunden immer im Mittelpunkt. Dazu wollen wir unseren Teil beitragen. Wir sind sehr dienstleistungsorientiert und denken mit. Andererseits lassen wir den Kunden auch nicht los, wenn wir von einer gemeinsamen, besseren Lösung überzeugt sind. Natürlich ist auch unser Team zu nennen und die Leidenschaft, mit der wir arbeiten.
Wirtschaftsforum: Und was bringt die Zukunft?
Bastiaan de Koning: Wir möchten noch mehr Services für High-Purity anbieten. Außerdem arbeiten wir an einer neuen Technologie, die in Echtzeit Verunreinigungen innerhalb von Systemen messen kann.