Bestmögliche Patientenversorgung vor Ort
Interview mit Harald Fischer, Geschäftsführer der Sanitätshaus Fuchs+Möller GmbH

Das Sanitätshaus Fuchs+Möller konzentriert sich aktuell auf verschiedene Schwerpunktbereiche und gilt unter anderem seit über 30 Jahren als Spezialist für die individuelle Versorgung schwerbehinderter Kinder und Erwachsener.
Individuelle Versorgung
Das Produktportfolio umfasst hier individuell gefertigte Mobilitäts- und Lagerungshilfen von Prothesen bis hin zu Sitzschalen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Versorgung von Schwerstbrandverletzten. Hier arbeitet man eng mit der Universitätsklinik in Mannheim zusammen, die auf ihrer Kinderstation eine extra Verbrennungseinheit betreibt. Das Sanitätshaus Fuchs+Möller fertigt auf Maß Narbenkompressionen mit Silikonpelotten. Mobilitätshilfen für alle Lebensabschnitte, auch für das hohe Alter, sowie eine eigene orthopädische Werkstatt runden das Spektrum ab.
Digitale Transformation
„Wir sind heute ein Allrounder in unserem Bereich“, so Geschäfts-führer Harald Fischer. „Unsere Branche ist sehr heterogen. Die Sanitätshäuser werden von der medizinischen und demografischen Entwicklung geprägt. Gleichzeitig erleben wir eine Konzentration der Kostenträger und immer stärkeren Preisdruck. Die Pandemie setzt uns zusätzlich zu. Einige Produkte haben Lieferschwierigkeiten, die Frachtkosten sind extrem gestiegen. Letztendlich geht es bei uns ums Handwerk. Wir stellen individuelle Produkte her, von Prothesen über Gehapparate und Sitzschalen bis hin zur Versorgung von Schwerstbehinderten. Dabei setzt sich die Digitalisierung immer mehr durch. Das heißt, wir erleben eine große Transformation in der Herstellung von Produkten und Lösungen und damit auch in der Entwicklung und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Dies setzt große finanzielle Investitionen voraus. Um diese zu ermöglichen, habe ich das Unternehmen vor Kurzem an Gesellschafter übergeben, über die ich zusammen mit anderen Häusern eine Gruppe bilden kann, die deutschlandweit agiert. Gemeinsam sind wir stärker und können uns besser den künftigen Herausforderungen des Marktes stellen.“
Nähe zu den Patienten
Aktuell verfügt das Unternehmen über fünf Standorte in der Metropolregion Rhein-Neckar und ist damit einer der größten Anbieter in der Region. „Eine gute medizinische Versorgung wird immer regional sein, ganz gleich, wie weit die Digitalisierung auch voranschreitet“, so Harald Fischer. „Ein Patient braucht eine ortsnahe Versorgung. Durch die Vernetzung mit anderen Häusern werden wir einen guten Informationsaustausch gewährleisten. Den letzten Meter zum Patienten gehen wir aber immer vor Ort.“
Ständige Weiterentwicklung
Die Wurzeln des Sanitätshauses Fuchs+Möller reichen zurück bis in die 1930er-Jahre. Geschäftsführer Harald Fischer ist seit 1984 im Unternehmen und beschäftigt heute 140 Mitarbeiter. Er hat von Anfang an auf stetige Weiterentwicklung gesetzt. „Man darf niemals stehen bleiben und muss sich immer selbst infrage stellen, damit man sich frühzeitig auf neue Bedürfnisse der Patienten und Veränderungen am Markt einstellen kann“, erklärt er. „Wir haben schon vor vielen Jahren damit begonnen, ein Netzwerk aufzubauen, indem wir uns regelmäßig intensiv austauschen. Das ist jetzt ein Vorteil für uns.“
Diesem Motto treu, investiert das Sanitätshaus Fuchs+Möller schon länger in digitale Innovationen. Das Unternehmen arbeitet mit sechs 3-D-Druckern und setzt myoelektrische Prothesen ein, die über schwache Nervenströme und Sensoren Motorik in Bewegung setzen. Die Digitalisierung eröffnet über Produktinnovationen hinaus vielversprechende Optimierungspotenziale, um Ressourcen einzusparen und Prozesse effizienter zu gestalten. „Ebenfalls getrieben durch die Digitalisierung erleben wir einen Trend zu Baukastensystemen und konfektionierten Produkten“, so der Geschäftsführer.
Ganzheitliche Versorgung
Aktuell steht der Austausch mit den neu hinzugekommenen Häusern ganz oben auf der Agenda von Harald Fischer. „Unser Ziel ist es, eine gute Plattform mit flächendeckend innovativen Unternehmen aufzubauen“, erklärt er. „Wir werden weiterhin eine intensive Zusammenarbeit mit den Verbänden vorantreiben, denn die Lobby unseres Bereiches ist insgesamt noch zu schwach.“
Das Ziel ist gesetzt: Langfristig will sich das Sanitätshaus zu einem der führenden Gesundheitsdienstleister in Deutschland mit einem ganzheitlichen Ansatz entwickeln. „Hierfür ist die weitere Digitalisierung, wie zum Beispiel der Aufbau von Plattformen, entscheidend“, so der Geschäftsführer.
„Wir sind auf einem guten Weg, die Weichen für unser zukünftiges Wachstum zu stellen. Dazu gehört auch, dass wir unsere Mitarbeiter weiterentwickeln und gerade in der Digitalisierung begleiten. Um unser Know-how langfristig zu sichern, bilden wir aus und ermöglichen Praktikanten, in unsere Branche hineinzuschnuppern.“