Federn – Dämpfen – Lagern – Schwingen
Interview mit Jörg Heyming, Geschäftsführer der ROSTA GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Heyming, ROSTA ist seit 1944 ein führender Hersteller von Gummifederelementen. Wie haben Sie sich in den Jahren diversifiziert?
Jörg Heyming: Begonnen hat alles mit einer revolutionären Fahrzeugfederung, der Gummidrehfeder. Von dieser Basis aus wurde schnell klar, dass diese Technologie Potenzial für weitere Produkte und Industriebereiche hat. ROSTA hat dementsprechend reagiert: Es wurden neue Elemente konzipiert und vermarktet, wie zum Beispiel unsere einmaligen wartungsarmen Ketten- und Riemenspanner, Schwinglagerungen für Siebtechnik in den verschiedensten Bereichen sowie Motorwippen und Schwingungsdämpfer.
Wirtschaftsforum: Die ‘Blauen von ROSTA’ sind sehr vielseitig einsetzbar. Was sind ihre Hauptanwendungsbereiche?
Jörg Heyming: Unsere ROSTATechnologien findet man überall dort, wo gefedert, gelagert, gedämpft und geschwungen wird (zukünftig auch gemessen!). Alle diese Eigenschaften finden Sie in einem Bauteil vereint. In den vergangenen Jahren sind die Einsatz- und Anwendungsgebiete von ROSTA-Elementen stetig gewachsen – wobei unser Kerngeschäft auf dem vielseitig einsetzbaren Schwingelement liegt. Schwingelemente finden ihren Platz in der Sieb- und Schwingfördertechnik – von Zwiebelsortierrinnen bis zu Erzentwässerungssieben in Minen. Aber auch unsere Spannelemente in der Antriebsindustrie und die große Produktauswahl an Gummifederelementen für den Maschinenbau machen die ‘Blauen von ROSTA’ zu einem zuverlässigen und hochwertigen Produktpartner für viele Anwendungsfälle und Lösungswege.
Wirtschaftsforum: Schweizer Produkte stehen oft für komplexe Technologie mit Spitzenqualität. Bitte erläutern Sie kurz die ROSTA-Technologie und ihre Vorteile für die Kunden.
Jörg Heyming: Die Seele unserer ‘Blauen’ ist eine hochwertige Gummiqualität, die von unserer Schwesterfirma Compounds AG Rubber Solutions in der Schweiz hergestellt wird. Wir achten streng auf eine hohe Materialqualität mit geringen Toleranzbereichen – gestützt durch unser eigenes Labor, Teststände et cetera. Zusammen mit einem großen Know-how in der Montage führt dies zu einer überdurchschnittlichen Langlebig- und Verschleißfestigkeit. Unsere Stärke liegt außerdem in kundenspezifischen Entwicklungen – hier holen wir den Kunden dort ab, wo es nötig ist. Heute werden ROSTA-Maschinenkomponenten bei Tochter- und Lizenzbetrieben auf vier Kontinenten gefertigt, und die Anwendungsmöglichkeiten dieser kompakten Federelemente sind noch lange nicht voll ausgeschöpft. Mit 75 Jahren Erfahrung und einer kurzfristigen Verfügbarkeit durch ein weltweites Netzwerk sind wir der ideale Partner, wenn es um Federn – Lagern – Dämpfen geht.
Wirtschaftsforum: ROSTA ist ein Schweizer Fa-brikant mit 90% Exportanteil. Dabei spielt Deutschland eine wichtige Rolle. Wie sieht die Vertriebsorganisation für den deutschen Markt aus?
Jörg Heyming: Seit 1985 vertreten wir ROSTA in Deutschland und feiern als 100%ige Tochter der Schweizer AG in diesem Jahr unser 20-jähriges Jubiläum. Unsere Stärke sind unter anderem die Erfahrung unserer sechs langjährigen Vertriebspartner in ganz Deutschland sowie unser eigenes Lager in Schwelm und die schnelle Verfügbarkeit innerhalb Deutschlands und Europas. Ferner bieten wir eine bundesweite technische Betreuung, auch vor Ort. Gut geschulte Innendienstmitarbeiter runden das Bild ab. Unser Erfolg gibt uns mit dieser Organisation recht – dennoch haben wir uns das Ziel gesetzt, das Tool Vermarktung noch effizienter zu nutzen und damit die Marktdurchdringung für die Produkte von ROSTA weiter zu erhöhen.
Wirtschaftsforum: Für viele Unternehmen ist Innovation Antriebskraft und Wegweiser in die Zukunft. Ist dies auch eine Strategie für ROSTA? Wo sehen Sie als Geschäftsführer die deutsche Niederlassung in den nächsten fünf Jahren? Welche Markttrends zeichnen sich ab?
Jörg Heyming: Die Zeichen stehen eindeutig auf Wachstum und Umsatzsteigerung. Mit der Kompetenz plus unserer langjährigen Erfahrung sowie innovativen Produktergänzungen und Entwicklungen werden wir im Team nutzbare Synergien optimal ausschöpfen. Ferner ist ein Europalager im Gespräch, um so die Lieferkette zu optimieren und die Lieferzeiten kurz zu halten. Der Bereich Dienstleistung hat weiterhin einen großen Stellenwert. Auch der Punkt Digitalisierung ist in Zukunft ein fest eingeplantes Ziel, welches bereits in vielen Projekten umgesetzt wird.