„Gute Größe, um nah bei den Kunden zu sein!“
Interview mit Martin Kässbohrer, Geschäftsführer und Stefan Mader, Leiter Technische Auftragsabwicklung sowie Christiane Brunner, Leiterin Buchhaltung der Rohr Spezialfahrzeuge GmbH
„Wir fertigen unsere Fahrzeuge kundenspezifisch“, erläutert Martin Kässbohrer, Geschäftsführer der Rohr Spezialfahrzeuge GmbH. „Es gibt kaum mehr als fünf Fahrzeuge, die in genau gleicher Ausführung unser Werk verlassen. Darüber hinaus stehen wir unseren Kunden auch nach dem Kauf mit umfassenden Serviceleistungen zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem Reparaturen, Fahrzeugsanierungen und die Lieferung von Ersatzteilen.“
Das Portfolio von Rohr umfasst Kühlfahrzeuge und Straßentankfahrzeuge sowie Flugfeld- und Militärtankfahrzeuge. „Außerdem bauen wir weitere Spezialfahrzeuge für unsere Stammkunden, zum Beispiel zum Transport von Dämmstoffen, Tieren und landwirtschaftlichen Erzeugnissen“, ergänzt Stefan Mader, Leiter Technische Auftragsabwicklung.
Zeit für Entwicklungen
Die Ursprünge der Rohr Spezialfahrzeuge GmbH liegen in einer bereits 1850 gegründeten Schmiede. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs baute das Unternehmen seinen ersten landwirtschaftlichen Anhänger, 1962 das erste Tankfahrzeug. Zehn Jahre später verließ das erste Kühlfahrzeug die Werkstatt und mit dem Einstieg beim Hamburger Fahrzeugbauer Kroll wurden auch Flugfeldtankfahrzeuge ins Sortiment aufgenommen.
Die folgenden Jahrzehnte waren geprägt durch technische Innovationen wie aerodynamische Verkleidungen und ein Zentralsteuerungstool für Kühlfahrzeuge. Ein weiterer Meilenstein war die Übernahme von Rohr durch die österreichische Kässbohrer Transport Technik GmbH 2016. „Durch die Zugehörigkeit zur Kässbohrer-Gruppe kehrt Rohr zu seinen Wurzeln als Familienunternehmen zurück und hat Zeit für neue Entwicklungen“, betont Geschäftsführer Martin Kässbohrer. Aktuell beschäftigt Rohr rund 200 Mitarbeiter.
Große Bandbreite
„Unsere Zielgruppen sind die Branchen Food, Aviation und Energy“, verdeutlicht Christiane Brunner, Leiterin Buchhaltung. „Wir haben einen langjährigen Kundenstamm, mit dem wir gut und regelmäßig zusammenarbeiten. In unserer sehr spezialisierten Branche kennt jeder jeden. Wir sind zwar nach wie vor auf Fachmessen präsent, viele Aufträge kommen jedoch über direkte Ansprache zustande.“
Der Fokus von Rohr liegt eindeutig auf der DACH-Region, doch beteiligt sich das Unternehmen weltweit an Ausschreibungen und hat Kunden in der ganzen Welt. „Unseren Kunden können wir eine große Bandbreite an Ausstattungen bieten“, sagt Stefan Mader. „Dank unseres ausgeprägten Technischen Vertriebs können wir sie auch sehr gut beraten. Wir haben eine gute Größe, um nah genug bei unseren Kunden zu sein.“
Volle Auftragsbücher
Natürlich befasst sich auch Rohr mit der digitalen Transformation. „Bei der Digitalisierung verzeichnen wir gute Fortschritte“, sagt Martin Kässbohrer. „Das gilt insbesondere für die Automatisierung sowie das Sammeln und Auswerten von Daten in den Fahrzeugen. Für viele unserer Kunden ist auch die Einsatzsteuerung sehr wichtig, vor allem bei den Flugfeldtankfahrzeugen.“
Für den Geschäftsführer sind die Mitarbeiter die Garanten des Erfolgs. „Ein weiterer Faktor ist die Inhaberstruktur. Wir sind sowohl innovativ als auch kundenorientiert und haben sehr großes Verständnis für die Wünsche beziehungsweise Bedürfnisse unserer Auftraggeber.“ Obwohl sich die Auftragsbücher nach Corona wieder füllen, fehlt es aktuell an Material und Personal. Deshalb setzt der Geschäftsführer auf Aus- und Weiterbildung, damit sich Rohr auch weiterhin kontinuierlich gut entwickeln kann.