Design für den deutschen Markt
Interview mit Michael Wicht, Geschäftsführer der PYRAMIS DEUTSCHLAND GmbH

„Der Edelstahlbereich ist unser Brot-und-Butter-Geschäft“, erklärt Michael Wicht, seit Dezember 2018 Geschäftsführer der PYRAMIS DEUTSCHLAND GmbH. „In unserem Hauptwerk in Thessaloniki werden am Tag 6.000 Spülen aus Edelstahl gefertigt.“
Als PYRAMIS 1959 in Griechenland gegründet wurde, handelte es sich noch um einen Metallbaubetrieb, der sich aber schon bald auf die Bereiche Spülen sowie Koch- und Elektrogeräte konzentrierte. Neben dem Standort in Thessaloniki, wo die Firma auf einem Gelände von 286.000 m² ihr Hauptquartier hat, verfügt sie seit 2014 über ein weiteres Werk in Kilkis, wo Granit- und Synthetikspülen hergestellt werden.
Familiäre Strukturen
PYRAMIS profitiert von seiner mittelständischen Struktur und befindet sich nach wie vor in Familienhand. Alexandros Baketselos, der Firmengründer, ist 2016 verstorben. Nun leitet sein Sohn Nikolaos die Firmenzentrale in Thessaloniki. „Die Stimmung hier ist gut“, sagt der Geschäftsführer. „Man spürt, dass es ein Familienbetrieb ist. Das ist einer der Gründe, warum ich hierhergekommen bin.“

„Die Designs sind besonders, preislich liegen wir eher in der Mitte.“ Michael WichtGeschäftsführer
Auch auf das Thema Nachhaltigkeit wird im Unternehmen großer Wert gelegt. „Das ist bei uns absolut keine Worthülse“, verspricht er. „Nachhaltigkeit ist uns besonders wichtig – von Anfang an. Zum Beispiel haben wir in Thessaloniki ein eigenes Klärwerk. Wenn das Wasser nach zig Spülgängen unser Werk verlässt, ist es sauberer als vorher.“
Für den deutschen Markt
Schon 1990 lag die Exportrate von PYRAMIS bei 75,5%. Dies führte schließlich dazu, dass 2002 die Niederlassung in Deutschland eröffnet wurde. „Wir sind zuständig für die gesamte DACH-Region und die Benelux-Staaten“, erläutert Michael Wicht. „Aber Deutschland ist unser wichtigster Markt.“ Deswegen fokussiert sich die Firma nicht nur auf den Vertrieb, auch die Entwicklung findet vor Ort statt.
„Der deutsche Kunde legt deutlich mehr Gewicht auf Qualität als andere Europäer“, stellt der Geschäftsführer fest. „Er mag Designküchen, ausgestattet mit Spülen aus Granit, Glas oder Keramik. Edelstahl, die Kernkompetenz von PYRAMIS, rundet hier den Anspruch ab.“
Ein eigenes Design
Deswegen will die Firma ihr ohnehin schon umfangreiches Portfolio demnächst noch erweitern. „Wir wollen uns noch stärker den wechselnden Trends stellen“, verkündet Michael Wicht. „Wir wollen vermehrt mit den Möbelherstellern zusammenarbeiten und mehr gemeinsame Produkte entwickeln, speziell für den deutschen Geschmack.“
Schon jetzt ist der Kontakt zu den Küchenherstellern direkt und persönlich. Die 15 Mitarbeiter des Unternehmens besuchen zudem Küchenspezialisten, Möbelketten und Baumärkte. „Das ist uns sehr wichtig“, betont Michael Wicht. „Der Innendienst muss sehr offen zum Handel hin sein, schnell, freundlich und kompetent, aber vor allem gut erreichbar – das muss einfach so sein.“
„Wenn unsere Kunden zufrieden sind, sind wir es auch.“ Michael WichtGeschäftsführer

Persönliche Kontakte
Wichtig sind diese vielfältigen Kontakte auch deswegen, weil gerade eine Verdrängung am Markt stattfindet. „Namhafte Hersteller aus der Küchenbranche und Zulieferindustrie sind schon in Konkurs gegangen; PYRAMIS hingegen kann eine gute Nachfrage aus dem Herstellerbereich verzeichnen, wie auch die Zahlen belegen.“
19 Millionen EUR Umsatz konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr verzeichnen, und die neuen Produkte sind auf der AREA30 in Löhne bereits gut angekommen. „Wir wollen noch mehr wachsen“, blickt er in die Zukunft. „Wir wollen unsere Elektropakete verbessern und die Mischbatterien stärker auf unser Design zuschneiden. Wir haben ausgezeichnete Produkte anzubieten.“