„Sind unsere Kunden zufrieden, sind wir es auch!“

Interview mit Andreas Spahn, Geschäftsführer der Polifibra Folien Handelsgesellschaft mbH

Wirtschaftsforum: Herr Spahn, Kundenzufriedenheit ist ein hoher Anspruch.

Andreas Spahn: Absolut, deshalb sind wir stets darauf bedacht, den Wünschen und Anforderungen unserer Kunden sofort nachzukommen. Gemeinsam mit Kunden und Herstellern entwickeln wir spezielle Lösungen. Unser Lagerbestand an verschiedenen Materialien erlaubt uns, viele Ideen sofort umzusetzen. Unsere Stärken sind Flexibilität, Vielfalt und Qualität. Dafür sind wir bekannt, wie auch die zahlreichen Anfragen nach Spezialfolien bestätigen.

Wirtschaftsforum: Polifibra kann in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen begehen.

Andreas Spahn: Ja, als völlig unabhängiges Unternehmen, da der Eigentümer Klaus Jorkowski alle Anteile vom ehemaligen Mutterkonzern übernehmen konnte. Unser Unternehmen wurde 1983 als Vertriebsniederlassung gegründet. Es ist dann aber kontinuierlich gewachsen, mit modernen Schneidemaschinen ausgestattet und immer weiter modernisiert worden. Ein Blockheizkraftwerk kam 2014 dazu, 2019 und 2020 die Investition in zwei hochmoderne Schneidemaschinen und schließlich ganz aktuell eine Plasmaanlage. Aktuell beschäftigt Polifibra 16 Mitarbeiter und verzeichnet einen Jahresumsatz von 4,7 Millionen EUR, Ziel für 2022 sind 6,1 Millionen EUR. Ein Viertel unseres Umsatzes erzielen wir im Ausland, mittlerweile nicht nur in der DACH-Region und Ungarn, sondern auch in den USA, Mexiko und weiteren Ländern.

Wirtschaftsforum: Wie sieht das Leistungsangebot von Polifibra aus?

Andreas Spahn: Unsere Produkte sind technische Folien, die für ganz unterschiedliche Anwendungen eingesetzt werden. Mit der Plasmabeschichtung ergeben sich erweiterte Möglichkeiten in der Oberflächenbehandlung, mit großem Potenzial etwa in der Lebensmittelindustrie. Grundsätzlich unterscheiden wir drei Segmente: den Elektrobereich vor allem mit Unternehmen, die Transformatoren einsetzen, die Kabelindustrie mit Abschirm- und Isolationsfolien, schließlich die allgemeine Industrie. Hierzu zählen verschiedene Fertigungsbereiche, die Automobilindustrie ebenso wie alle anderen Hersteller.

Wirtschaftsforum: Die letzten Jahre haben viele Unternehmen vor besondere Herausforderungen gestellt. Wie gehen Sie bei Polifibra damit um?

Andreas Spahn: Das Coronajahr 2020 war für uns schwierig, die Auftragslage ging stark zurück, wir mussten Projekte zurückstellen und Kurzarbeit anmelden. Im Jahr darauf relativierte sich die Situation, seitdem konnten wir den Umsatz wieder steigern. Obwohl es noch immer Probleme mit den Lieferketten gibt, sind wir gut aufgestellt. Wir haben ein gutes Lager und viele Produkte vor Ort. Zudem haben die Kunden eingesehen, dass verlässliche Qualität ihren Preis hat. Schien es etwa in der Vergangenheit im Kabelbereich lohnend, Minderqualität aus Asien bei niedrigen Frachtkosten in Kauf zu nehmen, sind nun die Lieferungen teuer und unzuverlässig geworden. Da ziehen es immer mehr Kunden vor, Produkte zu einem höheren Preis bei uns zu kaufen, die in verlässlicher Qualität verfügbar und lieferbar sind.

Wirtschaftsforum: Nun sind ja auch die Energiekosten ein Preistreiber.

Andreas Spahn: Unser Vorteil ist, dass wir ein eigenes Blockheizkraftwerk haben, unsere Wärme selbst produzieren und teils auch unseren Strom. Unsere neue PV-Anlage wird 2023 in Betrieb genommen. Dank fester Stromverträge hat die Kostensteigerung uns bisher nicht so sehr betroffen. Unsere Lieferanten allerdings schon, und so werden sich die Preise für Rohstoffe und Vorprodukte entsprechend erhöhen. Diese Entwicklung geht weiter, seit 2020/21 hat es stetige Preiserhöhungen gegeben, die wir bisher weitergeben mussten und konnten. Aktuell ist der Markt volatil. Auf der anderen Seite arbeiten wir in einer Zukunftsbranche. Technische Folien und Laminate bleiben unersetzlich für Isolierstoffe, Transformatoren und den aktuell forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere durch Windenergie.

Wirtschaftsforum: Welche Pläne haben Sie für die nächsten Jahre?

Andreas Spahn: Wir haben 2022 verschiedene neue Projekte gestartet, und gerade in unserer neuen Plasmaanlage sehen wir großes Potenzial. Wir sehen gute Perspektiven und können unsere Produktion ausweiten. Doch auch in Zukunft gilt: Qualität und Kundenzufriedenheit stehen an erster Stelle, wir wollen gute und saubere Arbeit abliefern.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Anlagen- und Maschinenbau

Winterdienst im Wandel

Interview mit Mario Schober, Leiter Verkauf der SPRINGER Kommunal- und Umwelttechnik GmbH

Winterdienst im Wandel

Mit dem Rückzug der Schneelinie in immer höhere Lagen aufgrund des Klimawandels könnte man meinen, dass der Bedarf an Winterräumgeräten ebenso schnell schmilzt wie der Schnee selbst. Glücklicherweise bleibt die…

„Rauch- und Wärmeabzüge müssen immer funktionieren!“

Interview mit Ing. Mag. Christian Schober, Geschäftsführer & Miteigentümer der ZACH Antriebe GmbH

„Rauch- und Wärmeabzüge müssen immer funktionieren!“

Einwandfrei funktionierende Rauch- und Wärmeabzüge retten Leben. Im Brandfall sorgen sie dafür, dass giftige Rauchgase abziehen können, die Sicht verbessert und dadurch Gefahren verringert werden. Höchste Kompetenz und die Erfahrung…

Hohes Ansehen mit tiefen Bohrungen

Interview mit Rimt Wortberg, Geschäftsführer der Thade Gerdes GmbH

Hohes Ansehen mit tiefen Bohrungen

Aufschlussreich und tiefgründig – zwei Adjektive, die ein Unternehmen aus dem hohen Norden Deutschlands nicht treffender beschreiben könnten. Die Thade Gerdes GmbH ist ein gefragter Partner, der nicht nur in…

Spannendes aus der Region Landkreis Limburg-Weilburg

Ein starker Partner im Rechenzentrum

Interview mit Arnd Krämer, Geschäftsführer der Technogroup IT-Service GmbH

Ein starker Partner im Rechenzentrum

Seit über 30 Jahren kümmert sich die Technogroup IT-Service GmbH aus dem Großraum Frankfurt hardwareseitig um den reibungslosen Betrieb der Rechenzentren ihrer Kunden. Inzwischen gehört das Unternehmen zum französischen Evernex-Konzern…

„Der digitale Zwilling ist ein bisschen wie Google Maps“

Interview mit Helmut Schuller, Geschäftsführer der SCHULLER & Company GmbH

„Der digitale Zwilling ist ein bisschen wie Google Maps“

Mit den Suites von Aveva und bocad bringt SCHULLER & Company umfassende Softwarelösungen aus dem Industrieanlagenbau und dem konstruktiven Ingenieurbau zusammen – denn im gelebten Alltag müssen beide Disziplinen ohnehin…

„The next smart thing“ für Beschaffung und Logistik

Interview mit Dr. Sandro Reinhardt Vorstandsmitglied der DG Nexolution eG und Andreas Malorny Geschäftsführer der DG Nexolution Procurement & Logistics GmbH

„The next smart thing“ für Beschaffung und Logistik

Schon seit etlichen Jahrzehnten bewegt sich die DG Nexolution eG als versierter Dienstleister der genossenschaftlichen Finanzgruppe mit ihren 700 Volksbanken und Raiffeisenbanken. Seit einem Jahr bietet das Tochterunternehmen DG Nexolution…

Das könnte Sie auch interessieren

Nachhaltige Innovation in der Verpackungstechnik

Interview mit Alexander Bannach, Chief Sales Officer der B&B Verpackungstechnik GmbH

Nachhaltige Innovation in der Verpackungstechnik

Die B&B Verpackungstechnik GmbH hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Ingenieurdienstleister zu einem führenden Anbieter für Verpackungsmaschinen entwickelt. Ursprünglich durch die Nähe zu großen Herstellern von Verpackungsmitteln in die…

Die Maschinologen und ihre Vielfalt

Interview mit Lutz Lindner, Geschäftsführer der Bauer Maschinen und Technologie GmbH & Co. KG

Die Maschinologen und ihre Vielfalt

Sie gehört zu einer starken Unternehmensgruppe. Die Bauer Maschinen und Technologie GmbH & Co. KG fertigt im Auftrag ihrer Kunden komplexe Baugruppen ebenso wie vollständige Maschinen und Sondermaschinen. Dabei stehen…

Grün gedacht, smart  verpackt

Interview mit Philipp Venjakob, Director Sales Europe der Packsize GmbH

Grün gedacht, smart verpackt

Die Verpackungsindustrie steht vor einer großen Herausforderung: der Balance zwischen Effizienz und Nachhaltigkeit. Automatisierte Lösungen spielen in diesem Spannungsfeld zwischen industrieller Produktivität und dem Bedarf an ressourcenschonenden Produktionsmethoden eine zentrale…

TOP