Dem Thema Personal die nötige Tiefe und Breite geben

Interview mit Stefan Kraft, Geschäftsführer der Personalwerk Media GmbH & Co. KG

Wirtschaftsforum: Herr Kraft, die Entstehung von Personalwerk ist auch eng mit Ihrer eigenen Person verbunden.

Stefan Kraft: Das stimmt. Im Prinzip ist die Geschichte des Unternehmens meine persönliche Vita. Ich bin ja nicht nur Geschäftsführer, sondern auch Gründer und Gesellschafter von Personalwerk, dessen Ursprünge in das Jahr 2001 zurückreichen. Damals sind wir als Research-Unternehmen in der Personalberatung gestartet, Stand heute betrachten wir uns als 360-Grad-Anbieter. Tatsächlich decken wir alles von der strategischen Beratung bis zur Personalberatung, Employer Branding et cetera ab. Mit 246 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 90 Millionen EUR zählen wir zu den größten Agenturen in diesem Bereich in Deutschland.

Wirtschaftsforum: Wer nimmt Ihre Dienstleistungen in Anspruch?

Stefan Kraft: Ich bin schon stolz drauf, dass wir zu etwa 80% kleine und mittelständische Unternehmen in unserem Kundenstamm bedienen, die teilweise eine bis zwanzig Stellenanzeigen im Jahr schalten. Aufgrund unserer Marktdurchdringung, die wir mittlerweile haben, kommen auch immer größere Unternehmen zu uns, zum Beispiel Amazon und ZDF. Gerade Amazon ist ein ganz großer Kunde und wir arbeiten exklusiv für ihn in der DACH-Region.

Wirtschaftsforum: Ihr Angebot geht aber weit über die reine Stellenanzeige hinaus.

Stefan Kraft: Ja, wir schauen nicht nur auf die Stellanzeige, sondern auch auf die Platzierung. Wie sieht die Website des Kunden aus? Welches Bildmaterial wird verwendet? Da ist eine ganz große Stärke unsere Beratung, die auf validen Datensätzen beruht. Wir schalten 180.000 Anzeigen im Jahr, sodass wir entsprechend breites Datenmaterial haben, um verlässliche Zahlen liefern zu können. Das unterscheidet uns auch von Mitbewerbern. Wir haben die Spezialisten, um die notwendige Tiefe und Breite dazu zu erreichen.

Wirtschaftsforum: Wie macht sich der anhaltende Fachkräftemangel bei Ihnen im operativen Geschäft bemerkbar?

Stefan Kraft: Der Leidensdruck bei den Personalern ist sicherlich in ganz Deutschland größer geworden. Denken Sie da an Bereiche wie die IT oder auch Handwerker. Das merken Sie schon im Privatbereich. Ein Beispiel: Wir haben jetzt fünf Handwerker angeschrieben und zwei Angebote zurückgekriegt. Früher war das undenkbar. Und das wird nicht besser werden. Deswegen geht es weg von den normalen Stellenanzeigen und Themen wie Employer Branding kommen verstärkt auf die Agenda. Sonst bewirbt sich da niemand. Für uns ist mehr als genug zu tun, da bin ich mir ziemlich sicher.

Wirtschaftsforum: Sie engagieren sich mit Personalwerk darüber hinaus gesellschaftlich. Wie kam es dazu?

Stefan Kraft: Wir haben ja jetzt ein gewisses Standing am Markt und ich finde es fast schon natürlich, dass wir auch sozial engagiert sind. Ich habe in Karben einen Kindergarten für 45 Kinder gebaut. Auf diesem Weg versuchen wir ein Stück weit unseren sozialen Beitrag zu leisten, indem wir die Kinder immer fördern und entsprechend so vorbereiten, dass sie es später einfacher haben. Gerade wenn wir an die oben bereits erwähnte spätere berufliche Qualifikation zurückdenken.

Wirtschaftsforum: Welche würden Sie denn abschließend als Ihre unternehmerischen Erfolgsfaktoren bezeichnen wollen?

Stefan Kraft: Zu den Erfolgsfaktoren gehört ganz klar der Service, denn wir arbeiten stark lösungs- und kundenorientiert. Wir hören dem Kunden zu und verkaufen ihm nicht einfach Produkte, beraten dahingehend, dass er von uns genau das bekommt, was er tatsächlich braucht. One Face to Costumer heißt für uns: Ein Mitarbeiter, der das Unternehmen wirklich versteht, kümmert sich über den gesamten Projektzeitraum um das Anliegen des Kunden. Unsere Kunden sind sich einer top Beratung sicher, weil wir die entsprechende Größe haben und dadurch eine gute Marktübersicht. Das bringt natürlich entsprechend attraktive, preisliche Konditionen mit sich.

Wirtschaftsforum: Und wie steht es um persönliche Erfolgsfaktoren?

Stefan Kraft: Sagen wir mal so: Ich bin Gründer und habe das Unternehmen praktisch aus der Küche meiner Mutter heraus gestartet und so gesehen ist es mein Baby. Ich stehe voll und ganz hinter der Firma. Das ist das Allergrößte für mich und ich freue mich jeden Tag, wenn ich herkomme. Ich glaube eine Vielzahl meiner persönlichen Erfolgsfaktoren sind einfach in meiner Vita angelegt.

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