Die Patentpool Group aus München vereint Unternehmens- und Erfindergeist

Interview mit Dr. Heiner Pollert, Gründer der PATENTPOOL Group

Schutz und Förderung von Zukunftstechnologien

Dr. Heiner Pollert, Gründer der Patentpool Group, sah schon Ende der 1990er-Jahre, dass im patentrechtlichen Schutz von disruptiven Technologien noch viel ungenutztes Potenzial schlummerte. Das Schützen einer Technologie war das eine; diese dann in Form eines Produktes zur Marktreife zu bringen und durch den Verkauf einen Profit zu erzielen ist das andere.

So entstand das Geschäftsmodell der Patentpool Group: Das Unternehmen schützt nicht nur Zukunftstechnologien, sondern ist auch Geldgeber und Teilhaber an den geförderten Unternehmen, mit dem Ziel, die disruptiven Technologien gewinnbringend zu vermarkten.

Teilhaber und Investor zugleich

Wenn die Experten bei Patentpool zum Schluss kommen, dass ein Projekt zukunftsträchtig ist und finanziellen Erfolg verspricht, gründet Patentpool gemeinsam mit dem Team, das die Technologie entwickelt, eine Kapitalgesellschaft, und wird somit Teilhaber.

Das hat für das Forschungs- und Entwicklungsteam gleich mehrere Vorteile, wie Dr. Heiner Pollert erklärt: „Wir von Patentpool übernehmen die organisatorischen und patentrechtlichen Aufgaben. Wir kümmern uns um die betriebswirtschaftliche Organisation des neuen Unternehmens, das Marketing und Networking, und sorgen für die Kapitalbeschaffung. Die Forscher und Entwickler können sich also komplett auf die Technologieentwicklung konzentrieren und diese zügig marktreif machen.“

Nachhaltigkeit als Aushängeschild

Grundsätzlich fördert Patentpool nur Projekte, die moralisch, ethisch und ökologisch unbedenklich sind, sowie von nachhaltigem Charakter gekennzeichnet sind.

Dr. Heiner Pollert stellt klar, dass man sich bei Patentpool nicht auf bestimmte Branchen festlegt: „Wir sind grundsätzlich sämtlichen Technologien und Erfindungen gegenüber aufgeschlossen, die das Potenzial haben, disruptiv in einen Markt vorzudringen und diesen zu verändern. Wenn Projekte technologisch spannend sind und unseren Nachhaltigkeits- und Ethikanforderungen entsprechen, spricht alles dafür, dass wir uns diese genauer anschauen und nach genauer Prüfung auch engagieren.“

Medizinischer Cannabis zukünftig aus Süddeutschland

Eines der erfolgversprechendsten Projekte, an dem Patentpool beteiligt ist, ist die Bavaria Weed GmbH, und ein schönes Beispiel dafür, dass die Patentpool Group mit ihrer langjährigen Erfahrung einen „guten Riecher“ für lukrative Projekte hat.

Schon 2017 sahen die Experten dort, dass die Nachfrage nach Cannabis für medizinische Zwecke im Rahmen von Schmerz- und Krebstherapien stetig anstieg. Die Bavaria Weed GmbH wurde 2018 gegründet, nur kurz nachdem Cannabis als Schmerzmittel in Deutschland zugelassen worden war.

Das Unternehmen erhielt als eines der ersten in Deutschland die Lizenzen zum Import von Cannabisrohstoffen und zur Herstellung von medizinischen Cannabisprodukten. Aus einem ehemaligen Nato-Bunker in Leipheim bei Günzburg aus wird das Unternehmen künftig Apotheken mit Produkten zur Schmerztherapie beliefern.

„Wir wollen natürlich nicht nur irgendein Großhändler sein“, sagt Dr. Heiner Poller. „Unsere Ambitionen sind, dass wir mittel- bis langfristig eine vollständige Digitalisierung des Unternehmens anstreben. Die Dokumentation, die einen hohen Aufwand verursacht und in der Branche noch manuell gemacht wird, ist bei uns vollständig digitalisiert. Und Bavaria Weed ist nur eines der zahlreichen Projekte, die die Patentpool Group fördert, und eindeutig beweist, dass das Zusammenbringen von Forschern, Entwicklern, Patentexperten, erfahrenen Unternehmern und Marketingspezialisten ein disruptives Geschäftsmodell ist.“

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