Ein packendes Geschäft

Interview mit Oliver Fischer, Geschäftsführer der Packservice PS Consulting GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Fischer, 1996 übernahm Ralph Spiering die Packservice PS Marketing GmbH von seinem Vater Paul Spiering, der sie 1980 gegründet hatte. 2001 plante er die weitere Expansion und holte Sie und Joachim Kratschmayr als Operative Geschäftsführer für die DACH-Region ins Boot – in welche Richtung hat sich das Unternehmen seither entwickelt?

Oliver Fischer: 2001 hatte die Firma weniger als ein Zehntel ihrer heutigen Größe. Unsere vorrangige Aufgabe war die Erweiterung des Unternehmens. Heute haben wir 30 Niederlassungen in der DACH-Region, beschäftigen 1.300 Mitarbeiter und konnten den Umsatz bisher verzehnfachen. Dieser Prozess ist auch noch nicht beendet – wir möchten unser Portfolio gern noch erweitern und auch weitere Niederlassungen eröffnen.

Wirtschaftsforum: Welche Dinge spielten eine Rolle für diese Entwicklung?

Oliver Fischer: Mit entscheidend war sicher unser Wall-to-Wall-Konzept, also die Einbettung der Value added Services in die Logistikflächen unserer Kunden. Dadurch finden alle Produktionsschritte an dem entsprechenden Standort statt, was einerseits logistisch und damit kosteneffektiv und andererseits nachhaltig ist. Für wichtig halte ich aber auch, dass Ralph Spiering, Joachim Kratschmayr und ich bis heute zu dritt sehr vertrauensvoll und komplementär zusammenarbeiten. Diese Zusammensetzung ist tatsächlich mehr oder weniger ideal.

Wirtschaftsforum: Ein Blick auf Ihr Portfolio offenbart: Es gibt eigentlich keine Dienstleistung, die Sie im Bereich Verpackungsservices und -lösungen sowie verwandten Segmenten wie Design oder Logistik nicht anbieten. Was ist dabei Ihre Kernkompetenz?

Oliver Fischer: Unser Schwerpunkt liegt auf dem Co-Packing. Hier sind wir Vorreiter, denn obwohl viele große Firmen das ebenfalls anbieten, ist es dort meist nur eine Dienstleistung unter vielen. Wir bieten in diesem Segment alle Leistungen von Lohnverpackung über Konfektionierung, Kommissionierung und Produktveredelung bis hin zu Qualitätsprüfung und Packmittel-Management an. Man könnte es so auf den Punkt bringen: Wir bieten Lösungen für Firmen, die gute Produktideen haben, aber nicht wissen, wie diese Produkte verpackt werden müssen, damit sie im Verkauf gut aussehen. So unterstützen wir mit unserer Expertise beispielsweise auch Start-ups, bevor deren Produkte in den Verkauf gehen.

Wirtschaftsforum: Packservice kann etliche große Unternehmen aus verschiedensten Branchen als Referenzen vorweisen – etwa L‘Oréal oder Dachser. Warum kommen sie zu Ihnen?

Oliver Fischer: Wir sind sehr stolz auf die lange Liste unserer Referenzen; sie ist tatsächlich aller Ehren wert. Wir verstehen uns nicht als Dienstleister, sondern als Partner unserer Kunden. Wir begegnen einander auf Augenhöhe. Die persönliche Ansprache ist dabei essenziell, genauso wie unsere Fähigkeit, schnell und effizient nach Kundenanforderung zu entwickeln – zum Beispiel während der Coronazeit, wo wir innerhalb von nur acht Wochen praktikable Lösungen für Arzneimittel konzipiert haben. Wir sind das Schnellboot, das dem Tanker zur Hilfe kommt. Mittel und Ware halten wir in richtiger Menge zur richtigen Zeit bereit und bringen durch unsere Arbeit zusätzlich Qualität in die Produkte ein. Dass wir diese Herausforderungen annehmen, ist auch einer unserer USPs.

Wirtschaftsforum: Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren?

Oliver Fischer: Die Digitalisierung legt ein hohes Tempo vor, das wir mitgehen müssen. Auf jeden Fall brauchen wir noch mehr digitalen Input an den Produktionslinien sowie der Kontrolle und Produktfreigabe. Wir wollen weiterhin kontinuierlich und gesund wachsen, uns weitere Regionen erschließen und neue Kunden gewinnen. Dabei setzen wir auf unsere Leistungsfähigkeit, Innovationen und Nachhaltigkeit.

Wirtschaftsforum: Was ist Ihr persönlicher Antrieb?

Oliver Fischer: Ich habe ein buchstäblich handverlesenes, exzellentes Team um mich, das für mich wie eine Familie ist – über die Jahre sind wir gemeinsam durch dick und dünn gegangen. Mit diesen Menschen zusammenzuarbeiten, gemeinsam Neues zu entwickeln und Märkte zu erobern macht mir unheimlich Spaß!

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