„Die Kultur im Unternehmen zählt“

Interview mit Christoph Lafeld, Vorstand der ORDIX AG

Wirtschaftsforum: Herr Lafeld, was können Sie uns über die Anfänge von ORDIX erzählen?

Christoph Lafeld: Das Unternehmen wurde 1990 vom Eigentümer und heutigen Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Kögler in Paderborn gegründet. Er hat mit zwei Mitarbeitern angefangen. Ich selbst kam 1994 dazu, war aber schon während meines Studiums freiberuflich für ORDIX tätig. Wir waren beide vorher bei der Nixdorf Computer AG beschäftigt, übrigens ebenso seine Frau Ulrike Kögler, die auch im Unternehmen tätig ist.

Wirtschaftsforum: Für was steht ORDIX?

Christoph Lafeld: Der Name ORDIX steht für Offene Systeme und relationale Datenbanken unter Unix. Sicher sind die Namenselemente auch jetzt noch Teile unserer Kernkompetenzen. Jedoch bieten wir heute unseren Kunden ein sehr breites Spektrum an technischen Lösungen und fokussieren uns gleichzeitig auf ihre speziellen Anforderungen, branchenunabhängig. Unsere Philosophie lautet: ‘Wissen vermehrt sich, indem man es teilt’. Das ist bei ORDIX gelebte Kultur und in dieser Kultur haben wir ein Know-how-Netzwerk der IT aufgebaut. Sowohl Mitarbeiter als auch Kunden profitieren davon. Die ORDIX-Unternehmensentwicklung ist weiterhin durch zwei Themen geprägt. Zum einen durch die Ausbildung. Wir haben immer junge Menschen ausgebildet und gefördert, früher war es die IHK-Ausbildung, heute bieten wir ein duales Studium. Im Dienstleistungsmarkt ist das ist ein großes Asset. Das zweite Thema ist Weiterbildung und Schulung. Wir sind ein klassischer Dienstleister, unterscheiden uns jedoch darin, dass wir auch Schulungsanbieter sind.

Wirtschaftsforum: Wie sieht das konkret aus?

Christoph Lafeld: Digitaler Wandel bedeutet Veränderung. Für uns bedeutet das eine stetige Verbesserung und Weiterbildung unserer Mitarbeiter, kontinuierliches Lernen und die Bereitschaft, Wissen zu teilen, auch über die Unternehmensgrenzen hinaus. Unseren Mitarbeitern sichern wir zum Beispiel vertraglich zwei Wochen Weiterbildung im Jahr zu. Wir bieten aber auch selbst Schulungen an. Ein großer Vorteil, denn durch die Schulungen erreichen wir mehr Unternehmen am Markt und parallel dazu lernen unsere Mitarbeiter, ihr Wissen aufzubereiten und verständlich weiterzugeben. Dabei sind alle Kollegen gleichzeitig Berater und Trainer in einer Person.

Wirtschaftsforum: Wie hat sich ORDIX wirtschaftlich entwickelt?

Christoph Lafeld: Wir beschäftigen heute circa 260 Mitarbeiter, darunter sind über 50 duale Studenten, die bei uns ihren Bachelor- oder Master-Abschluss machen. Dadurch haben wir direkten Zugang zum Nachwuchs. Insgesamt sind wir langsam, aber stetig und wirtschaftlich gesund gewachsen. Auch die COVID-19-Zeit haben wir gut überstanden und unsere starken Kundenbeziehungen weiterentwickelt. Wirtschaftlich gesehen geht es uns gut, im Wettbewerb sind wir in den genannten Bereichen technisch vorn mit dabei, gegenüber den großen Konzernen und Behörden treten wir erfolgreich zusammen mit Partnerunternehmen auf.

Wirtschaftsforum: Welche Produkte bieten Sie als technische Experten an?

Christoph Lafeld: Unsere Produkte sind Dienstleistungen und Schulungen. Wir bieten Beratung, Entwicklung und Services in den Themen Data Management, System Integration, Applikation Development, Cloud Services und Projektmanagement – Themen, die sich technologisch und methodisch immer stärker vernetzen. Die technische Beratung beinhaltet Architekturthemen, Entscheidungshilfen für die richtigen Datensysteme oder Security-Konzeption. Das gilt sowohl für Rechenzentren als auch für Cloud-Strukturen. In der Entwicklung bieten wir vor allem Individual-Entwicklung und sind in den gängigen Tools und Methoden ein starker Partner. Der Service gilt sowohl vor Ort als auch remote und auch als Managed Service. Hier bieten wir zum Beispiel den Aufbau einer Test- oder Produktionsumgebung, die Migration von Systemen und ebenso die Unterstützung in Betriebsaufgaben. Die Cloud Services und auch das Thema Security ziehen sich durch alle Fachbereiche. In unserem Bereich Projektmanagement ist unser entscheidender Vorteil, dass unsere Projektleiter alle einen technischen Hintergrund haben. Natürlich bieten wir für all diese Themen auch Schulungen an.

Wirtschaftsforum: Was zeichnet Ihr Unternehmen besonders aus?

Christoph Lafeld: Unsere Mitarbeiter – unser wertvollstes Kapital. Zufriedene und gleichzeitig kompetente Mitarbeiter sind bei einem Dienstleister das Wichtigste. Und unsere Kunden, die uns vertrauen, nicht zuletzt aufgrund unserer langjährigen Beziehungen, unserer Zuverlässigkeit und guter Netzwerke. Partnerschaftliche Beziehungen zu Kunden und Mitbewerbern sind uns wichtig. Durch unser Ausbildungskonzept stecken wir oft tiefer in der Technologie als andere. Wir reagieren flexibel und schnell, sind sehr lösungsorientiert. Wie bereits erwähnt zeichnet uns aus, dass wir die Kombination aus Dienstleistung, Weiterbildung und Schulung verbinden.“

Wirtschaftsforum: Wie würden Sie ORDIX als Arbeitgebermarke beschreiben?

Christoph Lafeld: Unser Asset sind unsere Mitarbeiter und das ist uns sehr bewusst. Wir haben eine niedrige Fluktuation. Trotz unserer Größe haben konnten wir uns ein familiäres Arbeitsumfeld bewahren. Unsere Mitarbeiter profitieren von einem fairen Vergütungssystem und diversen Goodies. Jede Arbeitszeit, auch Reisezeit, wird vergütet; wir bieten neben dem Firmenwagen auch Job-Bikes und Homeoffice mit guter Ausstattung. Durch die Übernahme von Kita-Gebühren sowie eine betriebliche Altersvorsorge unterstützen wir unsere Mitarbeiter zusätzlich. Wir fördern intensiv das Miteinander und den Austausch von Erfahrung und Jugend und damit den Wissens-transfer. Jeder ist bei uns wertvoll und Themen wie Wertschätzung und Teamgeist sind bei uns selbstverständlich. Denn nicht nur das Gehalt zählt, sondern auch das Miteinander, die Unternehmenskultur.

Wirtschaftsforum: Welche weiteren Pläne haben Sie mit ORDIX?

Christoph Lafeld: Die Digitalisierung muss in Deutschland weiter vorangetrieben werden. Dazu gehören Themen wie Cloud Services, Betriebs- und Datensysteme und vor allem die Security. Diese Themen werden auch wir noch stärker vertiefen und ausbauen. Auch im Umfeld KI bauen wir ORDIX weiter aus. Unserer bisherigen stetigen Entwicklung bleiben wir treu und unsere Philosophie ‘Wissen vermehrt sich, indem man es teilt’ werden wir natürlich weiter leben. Diese Strategie und die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen ist meine tägliche Motivation.

Mehr zum Thema Dienstleistungen & Consulting

Globaler geht es nicht

Interview mit Erik van Os, Country Head Germany und Gianfranco Maraffio, Vorstand der TMF Deutschland AG

Globaler geht es nicht

Die TMF Group bietet ihre Management-, Accounting- und Payroll-Dienstleistungen in über 80 Ländern an und kann ihre Kunden damit nicht nur geografisch umfassend unterstützen. Erik van Os und Gianfranco Maraffio,…

Sichere Kommunikation als Premium-Versprechen

Interview mit Dirk Walla, Geschäftsführer der WTG holding GmbH

Sichere Kommunikation als Premium-Versprechen

Die WTG Unternehmensgruppe zählt zu den führenden Anbietern für Kommunikations- und Sicherheitslösungen im deutschsprachigen Raum. Seit 1913 entwickelt das Unternehmen innovative Technologien, die den reibungslosen Betrieb von Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen…

Fairer und integerer Partner – professioneller Finanzdienstleister

Georg Kornmayer, Geschäftsführer der FONDSNET Vermögensberatung & -verwaltungs GmbH

Fairer und integerer Partner – professioneller Finanzdienstleister

Die FONDSNET Vermögensberatung & -verwaltungs GmbH legt als Partner unabhängiger Finanzberater größten Wert auf Ehrlichkeit und Transparenz – und das mit Erfolg. Seit der Gründung vor knapp 30 Jahren hat…

Spannendes aus der Region Kreis Paderborn

Antrieb für den Mittelstand

Interview mit Florian Hochstadt, Geschäftsführer der I.M.A. - H.-D. Gröschler GmbH

Antrieb für den Mittelstand

Die I.M.A. - H.-D. Gröschler GmbH aus Leopoldshöhe ist ein führender Anbieter von maßgeschneiderten Antriebssystemen, die speziell auf die Bedürfnisse kleinerer und mittlerer Maschinenhersteller zugeschnitten sind. Mit über 35 Jahren…

Innovationstreiber der Gastronomie

Interview mit Salvatore Russo, Geschäftsführer der UNOX Deutschland GmbH

Innovationstreiber der Gastronomie

Technologische Innovationen prägen die Gastronomie wie nie zuvor. Von intelligenten Kochsystemen bis hin zu nachhaltigen Lösungen – die Branche entwickelt sich rasant weiter. Die UNOX S.P.A. mit Sitz in Padua…

Das Geheimnis der kleinen Bläschen

Interview mit Andreas Stein, Geschäftsführer der enviplan® Ingenieurgesellschaft mbH

Das Geheimnis der kleinen Bläschen

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die große Wunder vollbringen. Wie mikroskopisch kleine Bläschen, die Schadstoffpartikel im Wasser binden und so helfen, Wasser zu reinigen. Dieses Prinzip der Mikroflotation hat…

Das könnte Sie auch interessieren

Eine Vision für den gesamten Lebenszyklus der Immobilie

Interview mit Stephan Pernkopf, Head of Sales & Marketing der ADOMO Group

Eine Vision für den gesamten Lebenszyklus der Immobilie

Als breit aufgestellter Immobiliendienstleister begleitet die ADOMO Group den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden – von der Reinigung über Hausverwaltung und Maklertätigkeit bis hin zu Energiemanagement, ESG-Bewertung und Sicherheitstechnik. Im Gespräch…

Sicherheit, die wächst – Brandschutz mit Erfahrung,Vision & Verantwortung

Interview mit André Schulze Forsthövel, geschäftsführender Gesellschafter der Brandschutz-Center Münster Brinck GmbH

Sicherheit, die wächst – Brandschutz mit Erfahrung,Vision & Verantwortung

Brandschutz ist mehr als nur Technik - er ist Sicherheit, Verantwortung und Vertrauen. Genau dafür steht die Brandschutz-Center Münster Brinck GmbH, die seit Jahrzehnten als verlässlicher Partner in der Region…

Supply-Chain-as-a-Service für Spezialarzneien

Interview mit Christoph Staub, Geschäftsführer der Allpack Group AG

Supply-Chain-as-a-Service für Spezialarzneien

Während Massenarzneimittel wie frei verkäufliche Schmerzpräparate millionenfach produziert und vertrieben werden, gestaltet sich das Geschäft mit Orphan Drugs für seltene Krankheiten deutlich komplexer: Das gilt auch für die Verpackung, Etikettierung…

TOP