„Zufrieden, wenn der Kunde Geld verdient“
Interview mit Dr. Matthias Henyk, Geschäftsführer der Opelka GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Dr. Henyk, Sie haben Anfang 2024 die Geschäftsführung der Opelka GmbH übernommen. Was war für Sie persönlich ausschlaggebend für diesen Schritt?
Dr. Matthias Henyk: Meine Familie betreibt seit Generationen eine Handwerksbäckerei. Schon früh morgens hatte ich immer den Duft frischer Brötchen in der Nase. Ich bin dann aber Physiker geworden und habe viele Jahre im Maschinenbau gearbeitet. Als sich die Nachfolgechance bei Opelka bot, hat sich für mich auf ganz natürliche Weise ein Kreis geschlossen: Hier kann ich mein technisches Know-how mit meiner persönlichen Herkunft verbinden. Das Unternehmen entwickelt hochinteressante Maschinen für Siedegebäck – ein Bereich, in dem ich beruflich wie auch emotional zu Hause bin.
Wirtschaftsforum: Opelka wurde 1994 gegründet. Was zeichnet das Unternehmen heute aus?
Dr. Matthias Henyk: Der Gründer Josef Opelka hatte eine klare Idee: Er wollte eine Fritteuse bauen, bei der das Siedefett nicht wie üblich über Heizschlangen erhitzt wird, sondern über eine außenliegende Flächenheizung. Daraus ist ein einzigartiges Produktportfolio entstanden. Heute liefern wir Maschinen für kleine Handwerksbetriebe ebenso wie für industrielle Großbäckereien. Ein zweiter wichtiger Schritt war die Nachfolge: Meine Frau und ich haben das Unternehmen Anfang 2024 als Familienunternehmen übernommen und führen es nun mit viel Respekt für das Bestehende und klarem Blick auf die Weiterentwicklung.
Wirtschaftsforum: Was genau umfasst Ihr Produkt- und Leistungsspektrum?
Dr. Matthias Henyk: Wir entwickeln und bauen Fritteusen, Dosieranlagen, Maschinen zum Füllen oder Zuckern, alles, was im direkten Umfeld der Frittierlinie benötigt wird. Unser Angebot richtet sich an Handwerksbäcker mit geringem Volumen ebenso wie an große Filialbäcker und industrielle Produzenten. Neben dem Maschinenbau bieten wir umfassende Beratung, Testmöglichkeiten bei uns im Haus sowie einen 24/7-Service mit Remote-Zugriff. Das ist für viele unserer Kunden essenziell.
Wirtschaftsforum: Wie weit sind Sie beim Thema Digitalisierung?
Dr. Matthias Henyk: Sie spielt bei der Weiterentwicklung des Unternehmens eine wichtige Rolle. In der Vergangenheit hat Opelka die Automatisierung der Prozesse bereits stark vorangetrieben, beispielsweise durch die Kopplung mehrerer Fritteusen, die dann über eine zentrale Steuerung bedient werden können.
Aktuell liegt unser Fokus auf der Digitalisierung interner Schnittstellen, insbesondere zwischen Konstruktion und Fertigung. Wir stellen auf papierlose Prozesse um, schaffen Datenbanken und digitale Informationspunkte in der Produktion.
Wirtschaftsforum: Worin sehen Sie die größten Alleinstellungsmerkmale von Opelka?
Dr. Matthias Henyk: Zentral ist unsere Heiztechnologie mit Flächenheizung. Durch sie benötigen unsere Fritteusen nur etwa die Hälfte an Siedefett im Vergleich zu konventionellen Geräten. Das bedeutet geringeren Energieverbrauch, längere Haltbarkeit des Fetts und mehr Nachhaltigkeit. Ein weiterer USP ist der hohe Automatisierungsgrad, den wir mit unseren Trio-Stationen bieten. Nicht zuletzt ist es der Anspruch, dass sich jede Investition für unsere Kunden rechnet. Josef Opelka hat das einmal so ausgedrückt: „Wir sind zufrieden, wenn unser Kunde gutes Geld verdient.“
Wirtschaftsforum: Die Bäckereibranche steht unter großem Veränderungsdruck. Wie begegnen Sie dem?
Dr. Matthias Henyk: Wir beobachten seit Jahren einen strukturellen Wandel durch steigende Energie- und Rohstoffpreise, zunehmenden Wettbewerb und eine Konzentration im Markt. Unsere Antwort darauf sind Lösungen, die helfen, wirtschaftlicher zu produzieren – wie etwa unsere neue kompakte Durchlauffritteuse für Donuts, eine Reaktion auf den anhaltenden Donut-Trend. Gleichzeitig wollen wir die Vielfalt an Siedegebäck weiter unterstützen und neue Produktideen ermöglichen.
Wirtschaftsforum: Und was treibt Sie persönlich an?
Dr. Matthias Henyk: Mir macht die Arbeit einfach Freude. Es ist spannend, technische Lösungen zu entwickeln, strategische Prozesse zu gestalten und gleichzeitig ganz nah an einem Produkt zu sein, das am Ende für ein genussvolles Erlebnis sorgt. Es begeistert mich immer wieder, wenn ich sehe, wie aus einer Maschine 5.000 Donuts pro Stunde entstehen, die am Ende auch noch hervorragend schmecken.
Wirtschaftsforum: Was sind Ihre wichtigsten Ziele für die kommenden Jahre?
Dr. Matthias Henyk: Wir sind führender Anbieter, was Innovation und Qualität angeht. Als solcher wollen wir auch weiterhin Veränderungsprozesse in der Backwarenbranche mit guten Lösungen unterstützen und unser Produktportfolio ausbauen Dabei wollen wir noch stärker auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen.