Komplexität in Blech

Interview mit Agostino Tappero, Geschäftsführer der Omsea SRL

 „Mittlerweile sind wir zu einem bedeutsamen Sublieferant von wichtigen internationalen Automobilzulieferern geworden. Dazu zählen beispielsweise Webasto und Faurecia“, erläutert Agostino Tappero, der Geschäftsführer der Omsea SRL. Das Unternehmen gibt es bereits seit 1978. „Damals formten wir noch Blechteile für Drucker, PCs, Kopierer und Scanner. Diese haben wir extra für die Firma Olivetti hergestellt, die allerdings pleite ging, Danach mussten wir uns komplett neu aufstellen.“

Von Schreibmaschinen hin zu leistungsstarken Fahrzeugen? Das war für das Omsea-Team kein Problem: „Wir haben uns damals Schritt für Schritt dem Automotive-Sektor zugewendet, schließlich waren 90 % unseres Umsatzes weggebrochen. Durch die langsame, aber konsistente Vorgehensweise haben wir nach und nach erst nationale und dann internationale Automobilzulieferer als Kunden gewonnen.“

Aus dem kleinen Betrieb ist mittlerweile ein 70 Mitarbeiter starkes Unternehmen geworden, das auch über die Grenzen Italiens hinaus erfolgreich ist. „Für die direkten Zulieferer Webasto und Faurecia produzieren wir gemäß der Zertifizierung für die Automobilindustrie. Im Bereich des Blechstanzens sind wir ein wichtiger Lieferant von Johnson Electronics und Webasto. Hinzu kommen weitere Zulieferer, die wiederum verschiedenste Automobilmarken bedienen.“

 Ein Erfolgsgeheimnis des italienischen Unternehmens: die Spezialisierung und das Fachwissen in diesem Bereich: „Wir sind spezialisiert und führend in der Kaltmetallgusstechnik, der Blechbearbeitung, dem Formenbau, der Herstellung von Stanzteilen und der Herstellung von Prototypen, die für die wichtigsten Automobilhersteller in Europa und weiteren Teilen der Welt hergestellt werden.“

Doch nicht nur als eigenständiges Unternehmen sorgt Omsea für einwandfrei laufende Automobile: „Die heutige Wettbewerbssituation und die Lieferketten, die sich entwickelt haben, sorgen dafür, dass wir notwendiger Weise mit vielen anderen Unterlieferanten zusammenarbeiten. So schaffen wir gemeinsam Systemteile und Gesamtkomponenten, bei denen wir einzelne Teile durch Blech- oder Kunststoffspritzguss für den direkten Zulieferer und den Automobilhersteller anfertigen.“

Die Unternehmensentwicklung und die entsprechend kleine Größe der Firma wirkt sich auch positiv auf den aktuellen Geschäftserfolg aus: „Von der einstigen Herstellung "einfacher" Blechteile sind wir zu immer komplexeren Teilen übergegangen – bis hin zur Herstellung von Baugruppen, die montiert und zu 100% automatisiert gesteuert werden, um den Kunden einen immer umfassenderen Service zu bieten. Dabei sind wir immer noch eine eher kleine Firma. Daher sind wir allerdings auch sehr flexibel und produzieren so auch kleinere Serien von bis zu 8 mm Stärke.“

Neben der qualitativ hochwertigen Produktion legt Omsea auch viel Wert auf die Kontrolle der Produktionsergebnisse, bevor die Teile an die Zulieferer geschickt werden: „Unsere Qualitätskontrolle bedient sich verschiedenster Kontrollinstrumente. Wir arbeiten beispielsweise mit 3D-Messinstrumenten, einem Profilprojektor und auch einer optischen Kamera. So führen wir Kontrollen, wie Salzsprühtests, Härteprüfungen oder Zugversuche durch. Alle Aktivitäten werden nach speziell entwickelten Kontrollplänen durchgeführt, um mögliche Fehler in allen Phasen der Abnahme, Produktion und Endprüfung zu verhindern“, gibt Agostino Tappero an.

Mit seiner Produktion ist das Unternehmen in Turin ansässig. „Wir sind ebenfalls an Unternehmen in der Slowakei und in Polen beteiligt, in denen überwiegend Kunststoffteile durch Spritzgusstechnik hergestellt werden.“ Weitere Expansionspläne hat der Geschäftsführer derzeit allerdings nicht. „Aktuell möchte ich unsere Umsätze mit Blick in die Zukunft konsolidieren. Sprich: Gleichbleibende Umsätze, die im besten Falle weiter steigen!“

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