Ein Drucker, der allen Anforderungen gerecht wird

Interview mit Naoki Machida, Regional Vice President der OKI Europe Ltd.

Wirtschaftsforum: Herr Machida, der japanische OKI-Konzern ist in vielen Geschäftsbereichen aktiv. Welches Kerngeschäft verfolgen Sie auf dem europäischen Markt?

Naoki Machida: In Europa konzentrieren wir uns voll und ganz auf die Erbringung hochwertiger Lösungen für Drucker. Unsere Geschichte in diesem Marktsegment reicht sehr lange zurück, bis in die frühen 1980er-Jahre, als wir unseren ersten Drucker entwickelt haben. Unser Schwerpunkt lag dabei stets auf Lösungen für Unternehmen, insbesondere im Büroumfeld, und nicht auf einem Angebot für das heimische Umfeld eines Privatnutzers.

Wirtschaftsforum: Im Zuge der Coronakrise ging die Nutzung von Büroräumen, insbesondere von Großraumbüros, weltweit in bedeutendem Umfang zurück. Hat sich das auch auf die Unternehmensstrategie der OKI Group ausgewirkt?

Naoki Machida: Natürlich haben auch wir in den letzten eineinhalb Jahren diese Beobachtung gemacht. Der weltweite Markt für Druckergeräte und -lösungen ist aber ohnehin schon seit längerer Zeit insgesamt rückläufig. Die Verwerfungen der COVID-19-Pandemie haben diesen Prozess noch einmal beschleunigt – unsere Unternehmensstrategie ist jedoch aufgrund der zahlreichen systemischen Veränderungen im Markt schon länger einem größeren Änderungsprozess unterworfen.

Wirtschaftsforum: Welche Konsequenzen hat dieser Wandel in der Unternehmensstrategie der OKI Group?

Naoki Machida: Wie viele unserer Wettbewerber und viele andere Hersteller im IT-Bereich auch bewegen wir uns ein Stück weit weg vom klassischen Modell, das primär von Kunden aus dem Office-Segment geprägt war. Wir haben deshalb entsprechende Schritte unternommen, um in Zukunft weniger abhängig vom traditionellen Geschäft, dem Verkauf von Druckern und Druckerzubehör an Unternehmen mit großen Büros, zu werden. Stattdessen werden wir weniger einen produktbasierten und vielmehr einen stark anwendungsbezogenen Ansatz verfolgen.

Wirtschaftsforum: Auf welche Anbieter – neben Geschäftsbüros – zielen Sie dabei ab?

Naoki Machida: In Europa haben wir insbesondere Einzelhändler sowie das Hotel- und Gastgewerbe im Auge. Unser neuer Drucker, der C650, verfügt dabei über Funktionen, die gerade die spezifischen Probleme in diesen Branchen lösen sollen. Dort sind beispielsweise die Anforderungen an die Druckqualität besonders hoch, insbesondere bei Farbdrucken. Denken Sie etwa an Preisschilder oder Werbebanner, die zudem ein besonderes Markengefühl transportieren wollen. Diese Geschäftskunden nutzen zudem nicht nur Standard-A4-Papier für ihren Druckbedarf, sondern viele verschiedene Papiersorten, beispielsweise für den Ausdruck von Preisetiketten oder kleinen Katalogen, je nachdem, welche Papierart für das jeweilige Endprodukt am attraktivsten ist – und auf diese besonderen Anforderungen sind die von uns entwickelten Drucker perfekt zugeschnitten.

Wirtschaftsforum: Wie genau erheben Sie im Lichte Ihrer neuen Unternehmensstrategie die spezifischen Bedürfnisse des jeweiligen Kundensegments?

Naoki Machida: Indem wir mehr mit dem Endverbraucher unserer Produkte sprechen, als wir das zuvor getan haben. Wir hören dem Konsumenten intensiv zu und wollen erfahren, in welcher Hinsicht er konkreten Verbesserungsbedarf bei seinen Druckerlösungen hat. Diesen Bedarf wollen wir dann so gut wie möglich erfüllen und richten konsequent unsere Entwicklungsstrategie darauf aus, um eine einfache und funktionierende Ende-zu-Ende-Lösung anbieten zu können.

Wirtschaftsforum: Bedeutet das, dass Sie in Zukunft lieber den Endverbraucher direkt ansprechen und nicht mehr auf Wiederverkäufer setzen wollen?

Naoki Machida: Nein, ungeachtet unserer direkten Kommunikation mit den Endverbrauchen werden wir weiterhin zu 100% mit unseren Vertriebspartnern zusammenarbeiten, deren gebündeltes Wissen über die Produktanforderungen der Endkunden und deren Kenntnisse über die allgemeinen Marktverhältnisse für uns von großem Wert sind.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema IT- & Kommunikationslösungen

Sichere Kommunikation als Premium-Versprechen

Interview mit Dirk Walla, Geschäftsführer der WTG holding GmbH

Sichere Kommunikation als Premium-Versprechen

Die WTG Unternehmensgruppe zählt zu den führenden Anbietern für Kommunikations- und Sicherheitslösungen im deutschsprachigen Raum. Seit 1913 entwickelt das Unternehmen innovative Technologien, die den reibungslosen Betrieb von Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen…

„Wir sind das Puzzleteil IT- Engineering“

Interview mit Andreas Schreitmüller, Geschäftsführer der PSB GmbH

„Wir sind das Puzzleteil IT- Engineering“

Als Tochterunternehmen der Bechtle AG kommt die PSB GmbH immer dann ins Spiel, wenn maßgeschneiderte PC-Lösungen gefragt sind. Wie individuell IT-Hardware im Industriekontext bisweilen tatsächlich ausfallen muss und warum die…

Attraktive Möbel machen Lust aufs Büro

Interview mit Ingolf Matthée, Geschäftsführer der KÖHL GmbH

Attraktive Möbel machen Lust aufs Büro

Seit 1976 entwickelt und produziert die KÖHL GmbH attraktive und ergonomische Büromöbel – allen voran den klassischen Drehstuhl. Da dieser in der Welt der Homeoffices und Co-Working-Spaces jedoch immer weniger…

Spannendes aus der Region Düsseldorf

Für das leibliche Wohl

Interview mit Nicole Stein, Geschäftsführerin der Melles & Stein Messe-Service GmbH

Für das leibliche Wohl

Als innovativer und zuverlässiger Partner für die kulinarische und personelle Messestandbetreuung hat sich die Melles & Stein Messe-Service GmbH in der dynamischen Messewelt einen Namen gemacht. Trotz der Herausforderungen, die…

Speziallösungen für den Tiefbau – leise und präzise

Interview mit Rolf Disselhoff, Senior Sales Manager der Seika Sangyo GmbH

Speziallösungen für den Tiefbau – leise und präzise

Im urbanen Tiefbau sind technische Innovationen gefragt, die sowohl präzise als auch emissionsarm arbeiten. Die Seika Sangyo GmbH mit Sitz in Düsseldorf erfüllt genau diese Anforderungen – als europäischer Vertriebsarm…

Farben, die funktionieren – mit Borchers Additiven

Interview mit Dietmar Helker, EMEA Applications & Co-Supplier Leader der Bochers GmbH

Farben, die funktionieren – mit Borchers Additiven

Lackadditive sind spezielle Zusatzstoffe, die in der Farb- und Lackindustrie eingesetzt werden, um bestimmte Eigenschaften wie Fließverhalten, Trocknungsgeschwindigkeit oder Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen zu verändern und zu verbessern. Die Borchers…

Das könnte Sie auch interessieren

Nachhaltig Druck machen

Interview mit Melissa Sesselmann, Kaufmännische Leiterin der Kipp+Poffo Office Consulting GmbH

Nachhaltig Druck machen

Der technologische Fortschritt hat die Bürowelt in den letzten Jahrzehnten auf den Kopf gestellt. Schreibmaschine, Drucker, Faxgerät und Kopierer wurden teilweise vollständig ersetzt, Homeoffice-Lösungen sind Standard, das Schlagwort New Work…

„Wir wollten uns der massiven KI-Disruption stellen!“

Interview mit Marcel Dütscher, Head of Innovation der JAM Software GmbH

„Wir wollten uns der massiven KI-Disruption stellen!“

JAM Software war bisher vor allem als Anbieter von Standard-Softwarelösungen bekannt – ein Geschäftsmodell, das aufgrund der KI-Revolution einer massiven Disruption unterliegt. Um auch auf Jahrzehnte hinaus seine Wettbewerbsfähigkeit zu…

„Wir sind das Puzzleteil IT- Engineering“

Interview mit Andreas Schreitmüller, Geschäftsführer der PSB GmbH

„Wir sind das Puzzleteil IT- Engineering“

Als Tochterunternehmen der Bechtle AG kommt die PSB GmbH immer dann ins Spiel, wenn maßgeschneiderte PC-Lösungen gefragt sind. Wie individuell IT-Hardware im Industriekontext bisweilen tatsächlich ausfallen muss und warum die…

TOP