„Wir müssen als Mannschaft funktionieren, nicht als Einzelspieler!“

Interview mit Thomas Vertgewall, Geschäftsführer der Möllers Packaging Technology GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Vertgewall, nach einer Umfirmierung im Zuge der Übernahme Ihres Unternehmens durch die belgische Arodo Group stellt die Möllers Packaging Technology GmbH gerade wichtige Weichen für die Zukunft – nicht zuletzt durch einen für nächstes Jahr geplanten Standortwechsel.

Thomas Vertgewall: Wir freuen uns schon sehr auf die neuen Produktionsmöglichkeiten, die uns an unserem neuen Sitz in Oelde ab 2024 erwarten werden. Die aktuellen Fertigungsflächen in unseren bisherigen Liegenschaften in Beckum stammen noch aus einer Zeit, in der das Unternehmen ganz andere Strukturen aufwies und auch eine andere Marktposition angestrebt hat. Für einen optimalen Produktionsprozess herrscht in unseren Werkshallen aktuell zu viel Begegnungsverkehr, und auch der Materialfluss ist nicht auf einen möglichst optimalen Fertigungsablauf ausgerichtet. All das wird sich an unserem neuen Sitz ändern, wo wir von der Anlieferung der Rohstoffe bis hin zur Durchführung der Factory Acceptance Tests im Rahmen der Abnahmeverfahren äußerst effiziente Abläufe gewährleisten können. Über eine modernere Ausstattung, lichtdurchflutete Arbeitsplätze und eine Wärmedämmung auf der Höhe der Zeit werden wir uns natürlich ebenso freuen.

Wirtschaftsforum: Ihr neuer Unternehmenssitz ist nur 12 km vom bisherigen Standort in Beckum entfernt – eine bewusste Entscheidung für Ihre angestammte Region?

Thomas Vertgewall: Wir wollten auf keinen Fall unsere Mitarbeiter und ihr gewachsenes Know-how verlieren – dieser Aspekt stellte sicherlich das maßgebliche Kriterium bei unserer Standortwahl dar. Wir bekamen noch mehrere andere attraktive Angebote mit zentraler Anbindung an nahegelegene Fernverkehrsstraßen auf den Tisch, aber die Wirtschaftsförderung der Stadt Oelde hat uns eine Entscheidung für sie letztlich besonders attraktiv gemacht.

Wirtschaftsforum: Die Mitarbeiter bleiben also das zentrale Rückgrat von Möllers Packaging Technology?

Thomas Vertgewall: Absolut. Denn am Ende des Tages kann ich als Geschäftsführer unsere Anlagen nicht bauen. Vom Stahlbauer bis zum Lackierer spielt jeder Mensch in unserem Unternehmen eine entscheidende Rolle, denn wir müssen als Mannschaft gut funktionieren, und nicht als Einzelspieler. Unser neuer Standort ist zentral an der Autobahn gelegen und macht unser Unternehmen somit vielleicht auch für Ingenieur:innen oder Mitarbeiter:innen aus den Großräumen Bielefeld und Gütersloh interessant – das wäre sicherlich ein schöner Effekt.

Wirtschaftsforum: Erst die Übernahme durch die Arodo Group und nun auch noch ein großer Umzug – ist das nicht etwas viel Veränderung in kurzer Zeit?

Thomas Vertgewall: Wir ernten bereits die ersten Früchte dieses Change-Prozesses und blicken deshalb mit großem Optimismus nach vorn. Mit der Arodo Group haben wir nun ein familiär geführtes Mutterunternehmen im Hintergrund, das sich in ähnlichen Marktsegmenten wie wir bewegt und uns mit einer wunderbaren Kollegialität aufgenommen hat – die zahlreichen Synergien innerhalb der Gruppe reichen von der Beschaffung bis hin zur Forschung und Entwicklung und werden auch in den nächsten Jahren für uns von zentraler Bedeutung sein. Gleichzeitig konnten wir die notwendigen Freiheiten behalten, um uns weiterhin selbstbestimmt und innovativ im Markt zu bewegen – eine schier perfekte Konstellation.

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