Stark in steilem Gelände
Interview mit Ing. Johannes Loschek, Consultant der MM Forsttechnik GmbH

Consultant Ing. Johannes Loschek kennt die Geschichte wie auch die Technik von MM Forsttechnik wie kaum ein anderer. Über fünf Jahrzehnte war der gelernte Förster und spätere Oberförster im Forstbetrieb Mayr-Melnhof tätig. Der seit Generationen im Familienbesitz befindliche Betrieb ist der Ursprung des heutigen Unternehmens MM Forsttechnik. Hier bringt Johannes Loschek sein Wissen nicht nur als Berater, sondern auch als Schulungsleiter ein. „1962 haben wir den ersten Seilkran auf ein Raupenfahrzeug gesetzt. Das war damals eine kleine Sensation“, erinnert er sich. Aus dieser Pionierarbeit entstand 2006 die eigenständige MM Forsttechnik GmbH, die heute Seilgeräte mit Namen wie WANDERFALKE oder SYNCROFALKE sowie die Laufwagenserie MM-SHERPA fertigt. Das Besondere: Die Maschinen werden nicht nur in Frohnleiten konstruiert und gebaut, sondern auch im firmeneigenen Forst unter realen Bedingungen getestet.
„Wir sind Produzent und Anwender zugleich. Dieser Erfahrungsaustausch fließt direkt in jede Verbesserung ein“, berichtet Johannes Loschek. Jede Maschine werde zudem mit einer intensiven Schulung begleitet: „Bei uns fährt kein Kunde ohne gründliche Einweisung nach Hause.“
Bodenschonend und nachhaltig
Neben Leistung und Zuverlässigkeit ist für Johannes Loschek ein Aspekt besonders wichtig: Nachhaltigkeit. „Das Tragseilverfahren ist unschlagbar, wenn es darum geht, den Waldboden zu schonen. Kein anderes Verfahren kann das leisten“, sagt er. Anders als bei radgebundenen Maschinen wird der Boden bei diesem Verfahren nicht verdichtet oder beschädigt – ein Vorteil, der angesichts von Klimawandel, Erosionsgefahr und wachsenden ökologischen Anforderungen immer relevanter wird. Technisch setzt MM Forsttechnik auf große Trommeldurchmesser, Synchroantriebe und Kombigeräte, die Seilkran, Ladekran und Prozessor auf einem Trägerfahrzeug vereinen. „Damit kann ein Unternehmer mit nur einer Maschine flexibel und schnell arbeiten“, betont Johannes Loschek. Die Kunden kommen hauptsächlich aus dem gesamten Alpenbogen – Slowenien, Italien, Südtirol und der Schweiz –, aber auch aus anderen Ländern Europas und sogar aus Japan.
Unternehmen mit Leidenschaft
Für die Zukunft sieht Johannes Loschek zwei Schwerpunkte: „Wir werden die Automatisierung vorantreiben und gleichzeitig die Arbeit der Mannschaft erleichtern – vielleicht auch mit Drohneneinsätzen.“ Sorge bereitet ihm der Fachkräftemangel bei den Kunden: „Wenn wir Mannschaften mit verkaufen könnten, würden wir doppelt so viele Maschinen absetzen.“ Einen großen Vorteil sieht er in der Unabhängigkeit: „Wir sind inhabergeführt. Hinter unserer Firma steht eine Person mit Verantwortungsbewusstsein und Leidenschaft. Das macht uns stark.“