Mit Bedacht designt
Interview mit Henrik Steensgaard, CEO der Masai Clothing Company ApS
Die Masai Clothing Company wurde 1992 von den Geschwistern, Nina und Hans Rye, in Kopenhagen gegründet. Die Firma entwickelte sich als stark werteorientiertes Familienunternehmen. 2015 wurden die Firmenanteile an einen Investmentfonds verkauft. 2020 wechselte die Firma noch einmal den Besitzer.
Seit dem 1. Dezember 2020 führt Henrik Steensgaard als CEO die Geschicke der Firma. Der ehemalige Investmentbanker war zuletzt CEO der bekannten Möbelmarke Hay und bringt langjährige Erfahrung im Konsumgüterbereich mit.
„Ich freue mich sehr, eine starke Marke wie Masai zu übernehmen und sie auf dem heimischen und internationalen Markt weiterzuentwickeln“, so Henrik Steensgaard. „Ich arbeite gerne mit Produkten, die das Leben der Kunden verbessern können. All das habe ich in der Marke Masai gefunden.“
Eine starke Markenidentität
Die Marke Masai spricht einen eher reiferen Kundenstamm an und bietet Mode, die mit Bedacht kreiert wird. „Masai bietet ihren Kundinnen ein für sie sehr relevantes Produkt an,“ sagt Henrik Steensgaard. „Deshalb genießt die Marke auch eine enorm hohe Kundentreue.“
Masai entwirft Kleidung, die die Kundinnen auf vielen Ebenen anspricht. Natürlich steht das Aussehen der Kollektionen an oberster Stelle, doch wird auch den inneren Werten sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Die Marke hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert. „Wir sind für unsere wunderschönen handbemalten Prints bekannt,“ schwärmt der CEO. „Wir kreieren zudem Oberbekleidung, die sowohl formschmeichelnd als auch bequem zu tragen ist. Wir wollen, dass unsere Kundinnen nicht nur gut aussehen, sondern sich dabei auch wohlfühlen.“
Exklusivität wird bei Masai großgeschrieben. „Wir möchten mit unseren Designs alle Frauen ansprechen“, fügt Henrik Steensgaard dazu. „Wir lassen uns von Frauen jeden Alters und jeden Körpertyps inspirieren.“
Nachhaltigkeit ist kein Modetrend
Dabei wird Nachhaltigkeit nicht als kurzlebiger Modetrend betrachtet, sondern als wichtiger Teil der Firmenphilosophie. Rund zwei Drittel der Produkte können von sich behaupten, in irgendeiner Form nachhaltig zu sein. „Die Modeindustrie hat eine große Verantwortung der Umwelt gegenüber, die mehr als nur Lippenbekenntnis verdient“, unterstreicht Henrik Steensgaard. „Als Firma wollen wir unseren Teil dazu beitragen.“
Dazu hat Masai die Nachhaltigkeitsziele der UN unter die Lupe genommen und sich vier der 17 UN Sustainable Development Goals verschrieben. „Die Ziele stellen die Bereiche dar, in denen wir möglicherweise die größten negativen Auswirkungen auf unsere Umgebung haben könnten, und daher auch die Bereiche, in denen wir die größte Möglichkeit haben, echte und bedeutende Verbesserungen vorzunehmen“, erklärt Henrik Steensgaard. Hier leistet Masai Pionierarbeit.
Die Firma ist die erste dänische Modemarke, die eine vollständige Rückverfolgbarkeit ihrer Hauptfaser Viskose anstrebt. Durch die seit 2019 bestehenden Partnerschaft (FSC® C152037) mit FSC® Danmark strebt Masai eine FSCZertifizierung bis 2022 für alle Kleidungsstücke aus Viskose an.
Eine internationale Marke
In einer äußerst hart umkämpften Branche hat Masai sich auch erfolgreich auf dem internationalen Markt positioniert. Heute werden die Kleidungsstücke in mehr als 1.300 unabhängigen Multimarkengeschäften und Warenhäusern in 25 Ländern verkauft, sowie in 13 eigenen Boutiquen in Dänemark.
Neben Dänemark gehören Großbritannien, Deutschland und die USA zu Masais größten Absatzmärkten. „In Deutschland haben wir eine unabhängige Vertriebsorganisation mit Showrooms in Düsseldorf, Hamburg, München und Sindelfingen“, beschreibt Henrik Steensgaard. „Wir sind auch mit separaten Online-Shops in den verschiedenen Nationalmärkten präsent. Dazu sind wir im Großhandel aktiv.“
Ein schwieriges Jahr
Wie für viele andere Firmen war das letzte Jahr eine Herausforderung. „Corona hat die Modebranche im Allgemein und den stationären Handel im Besonderen sehr hart getroffen“, bestätigt der CEO. „Masai hat die Krise relativ gut überstanden, aber auch wir mussten Einbußen verkraften. Für uns liegt die Herausforderung für die Zukunft darin, unser Online-Geschäft mit dem stationären Verkauf und dem Großhandel in Einklang zu bringen. Wir müssen uns den Respekt unserer Großhandelskunden verdienen, indem wir auch ihr Geschäft respektieren. Es ist aber ein Ende des Lockdowns in Sicht. Das macht uns sehr zuversichtlich.“