Babbel - Die neue Art des Sprachenlernens

Interview mit Susanne Wechsler, Director B2B der Lesson Nine GmbH/Babbel.com

Wirtschaftsforum: Frau Wechsler, wenn man die Website von Babbel besucht, entsteht der Eindruck, dass das Lernen einer Sprache ein Kinderspiel ist. Warum soll das über eine App / online einfacher sein als im Klassenzimmer?

Susanne Wechsler: Mit Babbel zu lernen ist nicht unbedingt einfacher als mit beispielsweise einem Lehrer, aber tatsächlich viel zugänglicher. Eine App verschafft den Nutzern einen sehr schnellen Einstieg in eine neue Sprache und lässt sich in den persönlichen Tagesablauf integrieren. Lektionen können beim Frühstück oder unterwegs erledigt werden und machen durch ihren spielerischen Aufbau auch noch Spaß. Der Fokus von Babbel liegt zudem klar auf der Nutzerperspektive: Die Kurse bieten realitätsnahe Inhalte und decken individuelle Lernbedürfnisse von Business-Englisch über Urlaub bis zum Restaurantbesuch ab. Unser Motto: Mit Babbel kann jeder eine Sprache lernen.

Wirtschaftsforum: Die einzelnen Kurse werden von Sprachwissenschaftlern und Autoren umgesetzt. Wie sieht dieser Gestaltungsprozess konkret an einem Beispiel aus?

Susanne Wechsler: Das stimmt. Babbel beschäftigt über 150 Sprachexperten, Didaktiker, Lehrer und Übersetzer, die die Kurse individuell für jede Sprachenkombination entwickeln. Ein Engländer lernt Französisch eben anders als ein Deutscher. Im Zentrum steht immer der kommunikative Ansatz, das heißt, den Lerner so effizient wie möglich zum Sprechen seiner neuen Sprache zu bringen. Themen und Inhalte werden von unseren Didaktikern erarbeitet, richten sich aber an den Interessen unserer Lerner aus. Steht der Inhalt eines neuen Kurses fest, wird er in verschiedenen Trainertypen umgesetzt, die dabei helfen, Gelerntes zu verstehen und zu erinnern. Alle Audio-Inhalte werden zusätzlich von Muttersprachlern aufgenommen. Oft probieren wir auch völlig neue Konzepte. So haben wir aktuell einen monolingualen Englisch-Kurs für fortgeschrittene Lerner entwickelt, der den Nutzer in den Mittelpunkt eines englischen Dramas versetzt. Unsere Sprachexperten agierten hier nicht nur als Autoren, sondern auch als Schauspieler, die stimmlich diverse Rollen besetzen, musizieren et cetera.

Wirtschaftsforum: Babbel richtete sich lange an Privatpersonen, jetzt können auch Firmen das Angebot wahrnehmen. Reagieren Sie da auf einen Bedarf und welche Unterschiede gibt es zu regulären Lektionen?

Susanne Wechsler: Die Entscheidung, Babbel auch für Geschäftskunden anzubieten, war zunächst eine Reaktion auf zahlreiche Anfragen. Sowohl unsere App wie auch zusätzliche Online-Video-Kurse mit echten Lehrern sind für Unternehmen und ihre Mitarbeiter besonders attraktiv, da sie extrem flexibel einsetzbar sind, auch thematisch. Angefangen bei Konversationskursen, die bei der Vorbereitung für Treffen mit internationalen Partnern nützlich sein können, bis zu fortgeschrittenen Spezialthemen wie Verhandlung oder Projektmanagement bietet Babbel hochwertige Kursinhalte. Gerne werden von Unternehmen auch unsere zusätzlichen Angebote in Anspruch genommen. Dazu zählt das Erstellen von Reportings oder von individuellen Lehrplänen. Auch stellen wir komplementäres Unterrichtsmaterial für virtuelle oder hauseigene Sprachlehrer zur Verfügung. Diese Materialien entstehen im ständigen Austausch mit unseren Unternehmenskunden. So stellen wir sicher, dass wir für jeden die perfekte Lernerfahrung kreieren.

Wirtschaftsforum: Unternehmen mit Bildungsangeboten scheinen sich oft wirtschaftlich schwer zu tun. Teilen Sie diesen Eindruck beziehungsweise wie hat Babbel diese beiden Bereiche erfolgreich vereint?

Susanne Wechsler: Das ist bei Babbel glücklicherweise nicht der Fall, da wir uns bereits früh für ein geeignetes Geschäftsmodell entschieden haben. Wir glauben, dass der Lerner auch der Kunde sein muss. Wir wollen uns nur um ihn kümmern und nicht um Werbetreibende oder andere Dritte. Wir finanzieren uns entsprechend über ein Premium- Abomodell, mit dem wir seit 2011 cashflow positiv agieren. Derzeit sind weit über eine Million zahlender Abonnenten auf der Plattform. Sie bekommen unsere ungeteilte Aufmerksamkeit, ein ausgezeichnetes Produkt sowie einen Top-Kundenservice.

Wirtschaftsforum: Wenn Sie einen ‘Digitalmuffel’ überzeugen müssten: Welchen Sprachkurs würden Sie ihm ans Herz legen und warum?

Susanne Wechsler: Für Sprachmuffel auf jeden Fall zuerst Babbel, denn wir helfen dabei, das Gelernte schnellstmöglich anzuwenden. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich dabei um die Bestellung eines Kaffees auf Italienisch oder um eine souveräne Antwort auf eine englische Geschäftsmail handelt. Erfolgserlebnisse sind die größte Motivation und helfen dabei, am Ball zu bleiben. Eine unabhängige Studie der City University of New York hat gezeigt, dass Babbel-Lerner in 15 Stunden mit der App die Inhalte eines ganzen Universitätssemesters in Spanisch gelernt haben.

Wirtschaftsforum: Und wie schaffen Sie es, Mitarbeiter innerhalb von Unternehmen zum Sprachenlernen zu motivieren?

Susanne Wechsler: Das ist tatsächlich einfacher als gedacht, denn Babbel ist eine sehr bekannte Marke. Freier Zugang zu unseren Kursen wirkt entsprechend wie ein Incentive, welches das Unternehmen seinen Mitarbeitern bietet und das von letzteren wertgeschätzt wird. Zusätzlich können sie sich ihre Lernzeit frei einteilen und sind nicht an feste Kurszeiten gebunden, in denen beispielsweise ein Lehrer das Unternehmen besucht. Auch die Inhalte können individueller gewählt werden und decken viele Bereiche ab, die mitunter auch persönlich motivieren. Der Arbeitgeber hat ja sicher nichts dagegen, wenn die Mitarbeiter nicht nur beruflich weiterkommen, sondern auch in ihrem nächsten Urlaub.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Dienstleistungen & Consulting

Service im Namen und in der DNA

Interview mit Dane Tarhan, Geschäftsführer der Te-Mo Service GmbH

Service im Namen und in der DNA

Vom Montagedienstleister zum IT-, Qualitäts-, Verpackungs- und Lagerlogistik-Experten: Ungefähr so lässt sich die Entwicklung der Te-Mo Service GmbH in einem Satz beschreiben. Doch das Unternehmen ist für seine Kunden noch…

MAIT verbindet Welten: Menschen, Technologie, Services

Interview mit Stefan Niehusmann, CEO und Carolina Jansen, Head of Marketing & Leadmanagement DACH der MAIT

MAIT verbindet Welten: Menschen, Technologie, Services

Mit dem klaren Auftrag „Zukunft machen“ hat sich MAIT in den letzten Jahren zu einem der führenden mittelständischen IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen entwickelt. Dabei setzt das Unternehmen nicht nur auf ganzheitliche…

„Wir sind nah beim Kunden und nah beim Kandidaten!“

Interview mit Dr. Michael Faller, Vorstand der Baumann Unternehmensberatung Beteiligungs- und Verwaltungs AG

„Wir sind nah beim Kunden und nah beim Kandidaten!“

Es muss vieles passen, wenn mittelständische Firmen auf der Suche nach Führungskräften erfolgreich sein wollen. Damit dies gelingt, berät die Baumann Unternehmensberatung seit mehr als 45 Jahren Geschäftsführer und Gesellschafter…

Spannendes aus der Region Berlin

Mit den Aufgaben gewachsen

Interview mit Dr. Matthias E. Lollert, Vorstand, CFO der GOLDEN AGE AG

Mit den Aufgaben gewachsen

Gegründet als Statikbüro, gewachsen zum bautechnischen Dienstleister und künftig auch Betreiber eigener Wohnresidenzen für Senioren: So lässt sich die Geschichte der Berliner SCHEVEN Group GmbH und ihres Schwesterunternehmens GOLDEN AGE…

Neuer Medizinstandard für die Frauengesundheit

Interview mit Wouter Peperstraete, Geschäftsführer der Hologic Deutschland GmbH

Neuer Medizinstandard für die Frauengesundheit

Frauenmedizin weiterdenken – mit modernster Technologie und klarem Fokus auf Prävention und Früherkennung. Die Hologic Deutschland GmbH gehört zu den führenden Unternehmen im Bereich der Medizintechnik mit besonderer Spezialisierung auf…

Sauberkeit mit Seele: Hauptstadt Glanz definiert Verantwortung neu

Interview mit Ali-Moussa Khoder, Geschäftsführer und Rana Al-Shibli, Assistenz der Geschäftsleitung der Hauptstadt Glanz GmbH

Sauberkeit mit Seele: Hauptstadt Glanz definiert Verantwortung neu

Hauptstadt Glanz ist mehr als nur ein Reinigungsunternehmen. Mit innovativen Ansätzen zur Integration von Flüchtlingen und benachteiligten Arbeitnehmern beweist die Firma mit 502 Mitarbeitern (davon 120 Flüchtlinge und 59 Mitarbeiter…

Das könnte Sie auch interessieren

Mit KI IP-Abläufe revolutionieren

Interview mit Daniel Holzner, Geschäftsführer der ABP PATENT NETWORK GmbH

Mit KI IP-Abläufe revolutionieren

Seit vielen Jahrzehnten gilt die ABP PATENT NETWORK GmbH als schlagkräftiger Schutzrechtsdienstleister im Bereich des geistigen Eigentums (IP). Mit der patentbutler.AI hat das Unternehmen nun eine KI-Lösung implementiert, die perspektivisch…

Effiziente und nachhaltige Textillösungen

Interview mit Beate Schäfer, Geschäftsführerin der Schäfer Mietwäsche Service GmbH

Effiziente und nachhaltige Textillösungen

In vielen Branchen, von Hotellerie und Gastronomie bis hin zu Industrie und Gesundheitswesen, ist saubere, qualitativ hochwertige Wäsche ein essenzieller Bestandteil des Geschäftsbetriebs. Seit über 90 Jahren steht die Schäfer…

High-End-Leiterplattenkompetenz

Interview mit Holger Enke, Geschäftsführer der D. Kaupke Leiterplatten Service GmbH

High-End-Leiterplattenkompetenz

Seit über 30 Jahren ist die D. Kaupke Leiterplatten Service GmbH ein verlässlicher Partner für individuelle Leiterplattenlösungen. Als spezialisierter Dienstleister unterstützt das Nürnberger Unternehmen Kunden aus Medizintechnik, Automotive, Luftfahrt und…

TOP