Leben retten – jeden Tag
Interview mit Christian Röhrenbeck, Vertriebsleiter Deutschland & Österreich der Laerdal Medical GmbH

„Bis 2020 wollen wir 500.000 Menschenleben retten“, beschreibt Christian Röhrenbeck, Vertriebsleiter Deutschland & Österreich der Laerdal Medical GmbH, die ehrgeizige Mission. „400.000 davon in Schwellenländern. Darum kümmert sich Laerdal Global Health, eine von unserer Muttergesellschaft finanzierte Non-Profit-Organisation. Bei den übrigen 100.000 konzentrieren wir uns auf die westlichen Industrienationen.“
Trotz hoher medizinischer Standards erleiden jährlich über 50.000 Menschen deutschlandweit außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herzstillstand. Nur jeder zehnte Betroffene überlebt. Ganz anders sieht es zum Beispiel in den skandinavischen Ländern aus, wo Reanimation sogar in der Schule gelehrt wird. Hier liegen die Erfolgsquoten bei beeindruckenden 60 bis 70%.
Multimediales Lernen via App, Laptop und Cloud
Laerdal Medical hat es sich auf die Fahnen geschrieben, Defizite bei den Reanimationen aktiv anzugehen. „An Schulen in Baden-Württemberg haben wir mit unserer Reanimationspuppe MiniAnne Plus™ ein Projekt gestartet, das die Wiederbelebung in den Unterricht integriert“, erklärt Christian Röhrenbeck.
Doch auch beim medizinischen Personal besteht akuter Schulungsbedarf. „Auch die Mitarbeiter in Krankenhäusern müssen Reanimationen regelmäßig üben“, so der Vertriebsleiter. „Dafür haben wir innovative App- sowie computergestützte und cloudbasierte Trainingsprogramme für die Reanimation entwickelt. Teilnehmer erhalten via App zum Beispiel auf dem iPhone, iPad, Laptop oder anderen Steuer- und Feedbackgeräten wie dem SimPad Plus oder CPRmeter eine direkte Rückmeldung über die durchgeführte CPR-Leistung. Damit kann man die CPR-Qualität konstant auf einem hohen Niveau halten. Außerdem bieten wir Schulungsservices an, in denen Lernziele formuliert werden.“
Hochkomplexe Simulationen
Einen wesentlichen Teil des Portfolios von Laerdal Medical umfassen hochkomplexe Patientensimulatoren, an denen unter anderem Herzdruckmassage, das Legen venöser Zugänge, Geburten oder das Setzen von Kathetern geübt werden können. Dabei werden gleichzeitig Parameter wie Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung zum Beispiel am Patientenmonitor oder an Steuergeräten wie dem SimPad Plus angezeigt.

„An Schulen in Baden-Württemberg haben wir mit unserer Reanimationspuppe MiniAnne Plus™ ein Projekt gestartet.“ Christian RöhrenbeckVertriebsleiter
Kombiniert mit einer Debriefing-Session, wo Trainingseinheiten in einem geschützten Raum reflektiert und nachbesprochen werden, erhalten die Übenden ein kontinuierliches Feedback über den Erfolg ihrer Maßnahmen. Darüber hinaus bietet Laerdal Medical für das Airway-Management Beatmungshilfen und -beutel sowie Absauggeräte. Weitere Produkte sind Hilfsmittel zur Immobilisation.
Breites Kundenspektrum
Mit Tore Laerdal führt mittlerweile die zweite Generation des im Jahr 1940 von Åsmund S. Laerdal gegründeten norwegischen Unternehmens die Geschäfte der Muttergesellschaft. Und auch die Enkel des Firmengründers sind bereits in Führungspositionen im Betrieb tätig.
In Deutschland ist Laerdal Medical bereits seit 1985 mit einer Niederlassung vertreten. „Auf dem deutschen Markt arbeiten wir als Vertriebsgesellschaft, übernehmen aber auch technische Reparaturen“, verdeutlicht Christian Röhrenbeck. „Außerdem sind wir auch für Österreich zuständig.“
Vom Standort Puchheim aus kümmern sich insgesamt 30 Mitarbeiter um die Kunden. Das Kundenspektrum ist breit gefächert und reicht von Krankenhäusern, Unikliniken und Pflegeschulen über Feuerwehren, Rettungsdienste und andere Hilfsorganisationen bis hin zum Militär.
Die Visionen, Werte und allgemeine Unternehmensphilosophie von Laerdal, wie die weltweite Verbesserung der Laienreanimation und die Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten wie die Entwicklungsarbeit in Schwellenländern durch Laerdal Global Health, kombiniert mit Fleiß und dem großen Interesse an der Entwicklung innovativer und praxisorientierter Problemlösungen, tragen für den Vertriebsleiter wesentlich zum Erfolg von Laerdal Medical bei. Hinzu kommen die positive Firmenkultur und die innovativen Produkte sowie deren hohe Qualität.
Für mehr Akzeptanz sorgen
Christian Röhrenbeck bedauert, dass die CPR-Qualität und deren Erreichung durch regelmäßig durchgeführte Trainingsintervalle im Allgemeinen noch immer nicht den Stellenwert in Deutschland hat, den sie eigentlich haben müsste: „Jeden Tag sterben in Deutschland so viele Menschen an einem Herz-Kreislauf-Stillstand wie in einem Airbus mit 200 Passagieren an Bord, wenn er abstürzt. Den täglichen Absturz eines Flugzeugs würde niemand akzeptieren – bei der Wiederbelebung ist aber genau dies der Fall, nur weil viele Menschen nicht wissen, wie richtig reanimiert wird.“
Christian Röhrenbeck wird auf jeden Fall nicht müde, seinen Beitrag zur Rettung von Menschenleben zu leisten und darüber hinaus Laerdal Medical als führendes Unternehmen für innovatives Reanimationstraining weiter zu etablieren.