Wir bringen Ihre Steine ins Rollen

Interview mit Notburga Kreppold, Kaufmännische Geschäftsleitung der Konrad Kreppold GmbH

Wirtschaftsforum: Frau Kreppold, was sind im Bereich des Ab- und Rückbaus Ihre wichtigsten Geschäftsbereiche?

Notburga Kreppold: Unser Fokus liegt meist auf dem Abbruch und hier geht es viel um Entsorgung. Man unterliegt dabei dem Kreislaufwirtschaftsgesetz. Recycling ist eines unserer Kerngeschäfte und wir sind als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Dies ist ein sehr dynamischer Bereich, es gibt immer mehr und strengere Regularien bezüglich der Entsorgung von Materialien. Man muss die entsprechenden Wege und Formen finden, Abfälle zu verwerten oder zu entsorgen. Nur entkontaminierter Bauschutt wird wieder Produkt mit Zertifikat und kann wiederverwertet werden.

Das kontaminierte Material muss fachgerecht entsorgt werden. Weitere Bereiche, die wir abdecken, sind Altlastensanierung und Asbestrückbau, Flächendekontamination, Erd- und Tiefbau sowie Deponiebau, Grubenbetrieb und Stoffstrommanagement. Somit können wir unseren Kunden ein ganzheitliches Angebot rund um ihre Baustelle machen.

Wirtschaftsforum: Gibt die aktuelle öffentliche Debatte um das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit Ihrem Geschäft zusätzliche Impulse?

Notburga Kreppold: Bei uns geht es um Recycling. Also haben wir immer schon im nachhaltigen Bereich gearbeitet. Jetzt erfährt das Thema in der Wirtschaft natürlich eine größere Aufmerksamkeit.

Wirtschaftsforum: Was unterscheidet Konrad Kreppold von anderen Anbietern in Ihrem Markt?

Notburga Kreppold: Wir stehen für gesunde und nachhaltige Entsorgung und das schon seit vielen Jahren. Entsprechend haben wir einen Erfahrungsvorsprung gegenüber anderen Anbietern, die das Thema erst in der jüngsten Vergangenheit für sich entdeckt haben. Wir sind in der Lage, große und kleine Projekte abzuwickeln, von der kleinsten Garage bis zum hohen Industrie- oder Wohnbau, und arbeiten mit Einsatz und Herzblut. Dabei agieren wir nicht gewinnoptimiert, sondern gewinnorientiert. Wir sind ein Familienbetrieb in der 3. Generation mit Werten und mit Begeisterung – das ist sicherlich ein wichtiger Baustein unseres Erfolgs.

Wirtschaftsforum: In welchem Umkreis sind Sie tätig?

Notburga Kreppold: Wir sind in München und Augsburg und in den umliegenden Landkreisen tätig. Im Bereich Abbruch sind wir im Münchner Großraum unter den ersten Anbietern.

Wirtschaftsforum: Was sind aktuelle Trends und Themen in Ihrem Markt?

Notburga Kreppold: Ab August 2023 tritt eine neue Mantelverordnung in Kraft, die zurzeit noch für viel Unsicherheit sorgt. Sie umfasst ein ganzes Bündel an Verordnungen auf Bundesebene. Die Grenzwerte werden durch die neue Verordnung deutlich strenger. Entsprechend brauchen wir neue Entsorgungswege. Natürlich ist auch das Thema Energie aktuell sehr wichtig. Die Baumaschinen fahren alle mit Diesel und alternative Antriebe aus erneuerbaren Energien sind für unseren Bereich noch nicht umsetzbar. Wir verfolgen die Entwicklungen und versuchen demnächst eine Entscheidung herbeizuführen und uns mittelfristig umzustellen.

Wirtschaftsforum: Wie begegnen Sie dem Thema des Fachkräfte- und allgemeinen Personalmangels?

Notburga Kreppold: In unserem Bereich fehlen schon länger Fachkräfte. Deshalb bilden wir seit 18 Jahren viel aus. Das zahlt sich jetzt für uns aus. Wir gehen regelmäßig an Schulen und auch auf Jobbörsen und stellen fest, dass die jungen Leute wieder mehr Interesse an unserem Bereich haben. Vor allem aber kommen sie nicht nur gerne zu uns, sondern bleiben auch bei uns. Durch die Digitalisierung sind die Jobs attraktiver geworden. Zudem investieren wir nicht nur in Aus- und Weiterbildung, sondern kümmern uns auch um eine angenehme und motivierende Arbeitskultur. Wir machen regelmäßig Veranstaltungen und unterstützen den Teamgeist. Nicht zuletzt zahlen wir weit übertariflich.

Wirtschaftsforum: Was haben Sie sich für das Jahr 2023 vorgenommen?

Notburga Kreppold: Wir werden uns noch mehr in verschiedenen Bereichen der Entsorgung spezialisieren und unseren Fokus noch stärker auf die Themen Recycling und Wiederverwertung legen. Wichtig ist es uns aber vor allem, als Unternehmen gesund zu bleiben. Wachstum hat nicht erste Priorität für uns, aber wir dürfen auch nicht auf der Stelle treten. Wir sind bereits gut aufgestellt, werden uns aber noch besser strukturieren und noch mehr in die Aus- und Weiterbildung investieren. Vor allem aber möchten wir ein begeistertes Team bleiben, das mit Engagement und gemeinsam Projekte vorantreibt.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Bau

Ein Blick hinter die Fassade

Interview mit Matthias Schur, Geschäftsführer der Siegfried Schur Baubetrieb GmbH

Ein Blick hinter die Fassade

Wie in vielen Teilen Deutschlands steht auch die Baubranche in Sachsen vor erheblichen Herausforderungen. Lange war sie Motor der Konjunktur, jetzt wird sie durch hohe Zinsen, steigende Material- und Energiekosten…

Immer das Ganze im Blick

Interview mit André Steffin, Vorstand der G&W Software AG

Immer das Ganze im Blick

Die Baubranche steht unter Druck. Angesichts der angespannten Wirtschaftslage wird der Ruf nach effizienten Prozessen und flexiblen Lösungen immer lauter. Moderne Bausoftware für Kostenplanung, AVA und Baucontrolling, wie sie die…

Heimat schaffen

Interview mit Dipl.-Ing. Stefan Forster, Geschäftsführer der Stefan Forster GmbH

Heimat schaffen

Unzählige große Bauprojekte hat die Stefan Forster GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main im Bundesgebiet schon umgesetzt. Ihr Schwerpunkt liegt dabei im städtischen Wohnungsbau. Doch auch darüber hinaus hat…

Spannendes aus der Region Landkreis Dachau

„Unsere Mission? Die Kraft der Pflanzen für alle Menschen nutzbar machen!“

Interview mit Dr. Andreas Raab, Geschäftsführer der Raab Vitalfood GmbH

„Unsere Mission? Die Kraft der Pflanzen für alle Menschen nutzbar machen!“

Seit 35 Jahren entwickelt und vertreibt die Raab Vitalfood GmbH pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel in Bio-Qualität und setzt dabei konsequent auf einen wissenschaftsbasierten Ansatz. Dieser wird seit 2013 von Geschäftsführer Dr. Andreas…

Wo Daten ihren Ort finden

Interview mit Jürgen Schomakers, Geschäftsführer der Esri Deutschland GmbH

Wo Daten ihren Ort finden

In einer Welt, in der 80% der Daten einen Raumbezug haben, spielt Esri Deutschland eine Schlüsselrolle bei der Analyse geografischer Informationen. 1969 von Jack und Laura Dangermond in Redlands (USA)…

Aus Leidenschaft für Daten

Interview mit Vincent Fourmi, Vorstand der Woodmark Consulting AG

Aus Leidenschaft für Daten

Seit 25 Jahren unterstützt die Woodmark Consulting AG sowohl globale Konzerne als auch mittelständische Unternehmen bei der digitalen Transformation. Eine ausgewiesene Data Analytics- und KI-Kompetenz ist dem Beratungsunternehmen dabei schon…

Das könnte Sie auch interessieren

Es geht nach oben

Interview mit Nils Altrogge, Geschäftsführer DER KILOUTOU Deutschland GmbH

Es geht nach oben

Ganz gleich, ob Hebe- oder Arbeitsbühne, ob Stapler oder Teleskoplader: KILOUTOU Deutschland hat alles und vermietet Maschinen und Geräte hauptsächlich an professionelle Kunden. Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen nutzen den…

„Das Prinzip ‘Maschine gegen Geld’ ist lange vorbei“

Interview mit Thomas Schlüter, Geschäftsführer der Schlüter Baumaschinen GmbH

„Das Prinzip ‘Maschine gegen Geld’ ist lange vorbei“

Kaum eine Branche erlebt eine derart rasante digitale Transformation wie das Baugewerbe – ein Umstand, der nicht nur für eine Verschiebung des Qualifikationsspektrums sorgt, sondern auch die Baumaschinen an sich…

Cross-Selling mit Mehrwert

Interview mit Susan Higson, CFO und Ruedi Sandmeier, COO der KUHN Schweiz AG

Cross-Selling mit Mehrwert

Das Produktportfolio der landesweit vertretenen Kuhn Schweiz AG mit Hauptsitz in Heimberg ist so ausgerichtet, dass sich alle Produkte in den Segmenten Bau, Erdbewegung, Materialhandling, Recycling und Materialaufbereitung sinnvoll ergänzen…

TOP