Gute Sicht unter jeder Bedingung

Interview mit Leif Parker, Geschäftsführer der KARL DOSE GmbH

Ob für Handelsschiffe oder Spezialboote, Kreuzfahrtschiffe oder Yachten, Seenotretter oder die Marine – die KARL DOSE GmbH hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1920 auf Schiffselektrik spezialisiert und genießt heute weltweit einen hervorragenden Ruf im maritimen Sektor.

Das Portfolio reicht heute von Schiffsbeleuchtung, Strahlern und Suchscheinwerfern über Container-Steckdosen bis hin zu elektrischem Installationsmaterial und ist auf die besonderen Anforderungen von Schifffahrt, Marine und explosionsgefährdeten Bereichen ausgerichtet.

Für extreme Bedingungen

Von salzigem Seewasser über Erschütterung durch rauen Wellengang bis hin zu starken Vibrationen: die Bedingungen, unter denen die Beleuchtung, Ausrüstung für die Marine, Containersteckdosen und das elektrische Installationsmaterial aus dem Hause KARL DOSE zum Einsatz kommen, sind extrem anspruchsvoll.

„Wir sind eigentlich immer dann ein gefragter Lieferant, wenn es um Anwendungsbereiche geht, bei denen die Anforderungen noch einmal höher sind“, erläutert Leif Parker, der seit 2020 im Unternehmen ist und seit 2022 als Geschäftsführer an der Seite von Thorsten Marquardt das Unternehmen leitet. „Das können zum Beispiel die Feuerwehr, Polizei, Seenotrettung oder das Militär sein. Rund 50% unserer Produkte werden an die individuellen Anforderungen unserer Kunden angepasst.“

Ein weiteres Kriterium, auf dessen Basis sich Unternehmen für die Produkte der KARL DOSE GmbH entscheiden, ist ihre hohe Performance. So überzeugen die Leuchten mit ihrer hohen Lichtausbeute, außerdem wurde bereits Anfang der 2000er-Jahre der Umstieg auf LED vollzogen, sodass der Betrieb aus Hamburg schon früh einen Wettbewerbsvorteil damit bieten konnte.

Durch die eigene Entwicklung, Produktion und Logistik kann das Unternehmen kontinuierlich und flexibel an der Anpassung seiner Produkte an aktuelle Anforderungen arbeiten. Mit der Übernahme eines Fertigungsunternehmens aus der Nachbarschaft wurde der eigene Maschinenpark noch einmal verdoppelt, so konnte die KARL DOSE GmbH die eigene Fertigungsbreite und -tiefe noch einmal deutlich verbessern und ist damit noch unabhängiger von externen Lieferanten.

Made in Europe

Die KARL DOSE GmbH ist auch Ansprechpartner für das Rapid Prototyping. „Wir haben einen sehr, sehr guten Ruf in der Branche“, sagt Leif Parker. „Das ist ein riesen Asset, und deshalb kommen die Kunden auch auf uns zu, wenn sie etwas Neues wagen möchten. Einige unserer Mitarbeiter sind selbst zur See gefahren und wissen, worauf es an Bord ankommt. Unsere Produkte sind deshalb ganz nah an der Realität.“

Als familiengeführtes Unternehmen ist der Betrieb komplett unabhängig und extrem schnell in seinen Entscheidungen. Das Tochterunternehmen Dose & Rinne Portuguesa Lda. (DRP) in Lordelo, Portugal, das 1998 als Messing- und Aluminiumgießerei gegründet wurde, sorgt für zusätzliche Flexibilität. Außerdem erfolgt die Produktion der Komponenten damit ausschließlich in Europa, was einen deutlichen Vorteil in Bezug auf die Qualität mit sich bringt. Trotzdem wird der Wettbewerb aus Fernost immer größer. Das Qualitätsgefälle ist jedoch häufig bedeutend, doch die Kunden merken den Unterschied oft erst im laufenden Betrieb, wenn die Produkte nicht so langlebig und leistungsstark sind, wie erwartet.

„Vor allem die Beleuchtung ist mit das Anspruchsvollste in der Schifffahrt“, so Leif Parker. „Wir haben uns in diesem Bereich schnell einen Namen gemacht und überzeugen mittlerweile seit über 100 Jahren mit Qualität und Zuverlässigkeit. Das ist unsere große Stärke.“

Von unterschiedlichen Menschen geprägt

In der Vergangenheit haben unterschiedliche Köpfe die KARL DOSE GmbH geprägt, angefangen vom Gründer Karl Dose und seinem Bruder, die schnell mit technischer Kompetenz überzeugen konnten und in den ersten Jahren bereits die Kundenbeziehungen zur Schifffahrt aufgebaut haben.

„Wir hatten sehr unterschiedliche Geschäftsführer, von denen jeder seinen Teil dazu beigetragen hat, dass wir seit über 103 Jahren erfolgreich im Markt bestehen“, bemerkt Leif Parker. „Wir hatten auf der einen Seite technisch wahnsinnig starke Personen, auf der anderen Seite haben wir nicht zuletzt meinem Schwiegervater ein weltweites Netzwerk zu verdanken, während Thorsten Marquardt das Unternehmen im Marketing und Vertrieb weitergebracht hat. Aktuell ist unser Fokus die Reorganisation auf personeller und infrastruktureller Ebene. Die Verjüngung des Unternehmens wird ein großes Thema bleiben. Außerdem wollen wir die Vermarktungskompetenz und -power weiter ausbauen. Wir sind ein Unternehmen, das sehr von seinem Ruf profitiert und trotzdem sind wir uns aufgrund des anspruchsvollen Marktumfeldes der Notwendigkeit bewusst, die Vertriebskompetenz kontinuierlich auszubauen. Darüber hinaus wollen wir weitere Nischen erschließen. In den Nischen fühlen wir uns wohl und dort können wir unsere Kompetenz am besten unter Beweis stellen.“

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