„Mit dem Scharfen Maxx wollen wir ein bisschen frech sein!“

Interview mit David Jost, Geschäftsführer der Käserei Studer AG

Wirtschaftsforum: Herr Jost, getreu ihrem Claim will die Käserei Studer ʻoriginal andersʼ sein – worauf ist dieser Anspruch zurückzuführen?

David Jost: Im Kern auf einen glücklichen Zufall, der eigentlich mit einem Missgeschick begann: Einer unserer Käser hatte versehentlich zu viel Rahm in den Käsefertiger geschüttet. Aber anstatt das Produkt dann zu verwerfen, beschloss man, es ganz normal ausreifen zu lassen und im Anschluss zu kosten, was bei einer solchen Abweichung von der Rezeptur herauskommen würde. Das Ergebnis hat dann alle ein bisschen überrascht – denn dieser Käse schmeckte auf einmal viel besser. Die Konsumenten sahen es später genauso, als wir ihn schließlich als ʻScharfen Maxxʼ auf den Markt brachten.

Wirtschaftsforum: Der Beginn einer langen Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält.

David Jost: Mit Sicherheit hat uns das in unserem Ansatz bestärkt, ʻoriginal andersʼ zu sein und damit neue Wege zu gehen, neue Dinge auszuprobieren und uns mutig zu positionieren – auch in der Markenführung. Wir sehen uns unverrückbar als Premium-Hersteller und verwenden für unsere Produkte nur die beste Milch von 40 regionalen Lieferanten. Die Qualität unserer Rohstoffe überprüfen wir täglich in unserem hausinternen Labor. Zudem blicken wir auf über 150 Jahre Erfahrung in der Käseherstellung zurück; in diesem Prozess-Know-how liegt schließlich die unverzichtbare Grundlage für unsere fortwährende Weiterentwicklung. Denn uns ist klar, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen müssen, wenn wir auch die nächsten 150 Jahre erfolgreich bestreiten wollen.

Wirtschaftsforum: Welche Emotionen soll der Scharfe Maxx bei den Kunden wecken?

David Jost: Wir sehen den Scharfen Maxx gerne als den leuch-tenden Stern im Käseregal, der nicht nur geschmacklich, sondern auch durch sein Erscheinungsbild an der Theke oder in den Selbstbedienungsmärkten aus dem breiten Angebot an Käseprodukten heraussticht – angefangen beim Verpackungsdesign mit etwas Mut zu den Farben rot und schwarz, ein bisschen frech und am besten unvergesslich präsent. Wenn der Kunde unseren Käse sieht und ihn kauft, soll immer ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht erscheinen.
 

Wirtschaftsforum: Der Scharfe Maxx dürfte dabei einen deutlich höheren Bekanntheitsgrad erlangt haben als die Käserei Studer.

David Jost: Das stimmt! Wenn ich gefragt werde, wo ich arbeite, und dann mit Käserei Studer antworte, kennen diesen Namen nur recht wenige Menschen. Wenn ich aber entgegne, dass unser Unternehmen den Scharfen Maxx herstellt, ernte ich oft Begeisterung: „Der ist bei uns Dauergast im Kühlschrank!“, „Ach, der Lieblingskäse meiner Tochter!“ und so weiter. Man sieht also, wie stark diese Marke in der Schweiz und in Deutschland bereits verankert ist – darauf wollen wir nun in den nächsten Jahren aufbauen. Denn eine Marke ist immer auch ein Versprechen. Deshalb erwarten die Konsumenten von uns als Premium-Hersteller nicht nur ein kompromisslos hochwertiges Produkt, sondern auch, dass wir als Unternehmen die Extrameile gehen: bei den Anstellungsbedingungen, bei der Firmenkultur, bei den Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für unsere Mitarbeiter sowie bei der Nachhaltigkeit. Es freut mich, dass wir bei all diesen Aspekten bereits mit einem hochwertigen Angebot überzeugen können und uns auch hier konsequent weiter verbessern: So produzieren wir mittlerweile fast die Hälfte unseres Strombedarfs mithilfe unserer eigenen Photovoltaikanlage selbst und erzeugen die in unserer Fertigung benötigte Wärmeenergie mit einer Hackschnitzelheizung. Für nächstes Jahr streben wir bereits eine vollkommen CO2-neutrale Käseproduktion an. Auch unser Produktspektrum werden wir in nächster Zeit noch erweitern – etwa mit einem neuen Grillkäseprodukt, das auch nach dem Grillen durch einen natürlichen käsigen Geschmack überzeugt und beim Verzehr nicht quietscht, sondern in allen Facetten ein hochwertiges Genusserlebnis bietet.
 

Wirtschaftsforum: Sie selbst haben erst vor Kurzem die Geschäftsführung der Käserei Studer übernommen. Was reizt Sie an dieser Aufgabe?

David Jost: Schon mein Vater und mein Großvater waren Käser, ich selbst habe ebenfalls Käser gelernt und anschließend an der ETH Zürich Lebensmittelwissenschaft studiert. Insofern schlägt ein waschechtes Käseherz in mir, und deshalb war es für mich auch eine besondere Ehre, als sich die Gelegenheit bot, nun eine der besten Käsereien in der Schweiz zu führen. Man kennt unser Handwerk, man kennt unser Qualitätsversprechen und ich freue mich nun außerordentlich, diese Tradition nachhaltig fortführen zu dürfen. 

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Verpackt für den Erfolg: Nachhaltige Präsentationen

Interview mit Joachim Kratschmayr, Geschäftsführer der Packservice Gruppe

Verpackt für den Erfolg: Nachhaltige Präsentationen

Die Packservice Gruppe hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1980 in Karlsruhe zu einem führenden Anbieter von hochwertigen Verpackungslösungen und Logistikdienstleistungen entwickelt. Mit über 20 Standorten und mehr als…

Passion für Mobilität

Interview mit Eugène Krabbenborg, CEO der Fleet Support Group B.V

Passion für Mobilität

Wer sich als Unternehmer wirklich auf sein Kerngeschäft fokussieren möchte, ist froh, wenn er zuverlässige Partner hat, die ihn entlasten. Ein solcher Partner ist die niederländische Fleet Support Group. B.V.…

Tierisch digital

Interview mit Christian Lehmann, Co-CEO der Deine Tierwelt GmbH

Tierisch digital

Die Deine Tierwelt GmbH mit Sitz in Hannover hat sich in den vergangenen 18 Jahren von einer Online-Kleinanzeigenplattform zu einer der führenden Communities für Tierfreunde im deutschsprachigen Raum entwickelt. Im…

Spannendes aus der Region Hefenhofen TG

„Küchenumbau ist wie ein Musikstück“

Interview mit Marcel Spescha, Geschäftsführer der BISAG Küchenbau AG

„Küchenumbau ist wie ein Musikstück“

Seit 1977 steht BISAG für hochwertige Küchen – ein Erfahrungsschatz, der gerade in den unsteten Zeiten der Coronapandemie von großem Wert war. Warum der Küchenumbau viele Ähnlichkeiten mit einem Musikstück…

Die Präsentations-Optimierer

Interview mit Dr. Arndt Lüdtke, Geschäftsführer der Tegometall International Sales GmbH

Die Präsentations-Optimierer

Damit Waren in einem Geschäft gut zur Geltung kommen, müssen sie ansprechend präsentiert werden. Die schweizerische Tegometall International Sales GmbH bietet ihren Kunden eine Vielzahl von Ladenbau-Lösungen, die genau zugeschnitten…

Schneiden, schweißen und versiegeln Swiss made

Interview mit Serge Patamia, CEO der RINCO ULTRASONICS AG

Schneiden, schweißen und versiegeln Swiss made

Sie schneiden, schweißen und versiegeln. Die Maschinen und Werkzeuge der schweizerischen RINCO ULTRASONICS AG basieren auf der Ultraschalltechnologie und sind weltweit gefragt. Das Familienunternehmen aus Romanshorn im Kanton Thurgau hat…

Das könnte Sie auch interessieren

Zwei Marken, ein Anspruch – Genuss, der überzeugt

Interview mit Stefan Kunzmann, Managing Director der Euryza GmbH

Zwei Marken, ein Anspruch – Genuss, der überzeugt

Reis ist weit mehr als eine schlichte Sättigungsbeilage: kalorienarm, nährstoffreich, glutenfrei und voller komplexer Kohlenhydrate liefert er Energie, die lange vorhält – und passt in jede moderne Ernährungsweise. Für die…

Brot mit dem Geschmack von morgen

Interview mit Andreas Swoboda, Geschäftsführer der BIO BREADNESS GmbH

Brot mit dem Geschmack von morgen

Als Teil der Pandriks Gruppe arbeitet BIO BREADNESS in Fulda, Deutschland, eng mit dem niederländischen Schwesterunternehmen Pandriks Bake Off B.V. zusammen, um Bio-Brot zu produzieren, das sich durch Qualität, Geschmack…

Für das leibliche Wohl

Interview mit Nicole Stein, Geschäftsführerin der Melles & Stein Messe-Service GmbH

Für das leibliche Wohl

Als innovativer und zuverlässiger Partner für die kulinarische und personelle Messestandbetreuung hat sich die Melles & Stein Messe-Service GmbH in der dynamischen Messewelt einen Namen gemacht. Trotz der Herausforderungen, die…

TOP