Dichtsysteme für die Mobilität von morgen

Interview mit Richard Ongherth, CEO der KACO GmbH & Co.KG

„Tradition und Fortschritt gehören bei uns zusammen“, meint Richard Ongherth, CEO der KACO GmbH & Co. KG. „Das Unternehmen geht auf das Jahr 1914 zurück. Schon in den 1940er-Jahren wurde mit der Herstellung von Motoren und Wellendichtungen aus Kautschuk begonnen.“ Mit der Gründung des ersten Werks im Ausland 1983 begann die Internationalisierung. Von weltweit 2.000 Mitarbeitern sind heute 550 in Deutschland beschäftigt, KACOs Jahresumsatz für 2021 beläuft sich auf 218 Millionen EUR.

Große Flexibilität

„Wir produzieren dynamische Dichtsysteme in höchster Qualität und zum besten Preis-Nutzen-Verhältnis“, betont der CEO. „Wichtig ist zu wissen, dass wir eigene Entwicklungs- und Herstellungsverfahren haben, unter anderem eine eigene Gummimischerei, Stanzerei und einen eigenen Werkzeug-/Formenbau. So können wir auf die individuellen Anforderungen der Kunden eingehen.“ Bis auf bestimmte Chemikalien seien durch die Pandemie bedingte Lieferengpässe inzwischen weitestgehend behoben.

Neue Orientierung

Als Partner der globalen Automobilindustrie stellt sich KACO der Entwicklung. „Wir müssen davon ausgehen, dass ab 2035 in Europa wohl kein Verbrennungsmotor mehr zugelassen wird“, sagt Richard Ongherth. „Es gilt also, neue Lösungen zu entwickeln, die den Anforderungen des Gesetzgebers und denen unserer Kunden entsprechen. Wir orientieren uns in Richtung Nachhaltigkeit und eMobility, bringen neue Produkte in den elektrischen Antriebsstrang wie den Wellenerdungsring, der sich für eine Vielzahl von E-Antrieben verwenden lässt. Hochdrehzahlöldichtungen für Reduktorgetriebe und Gleitringdichtungen für die Rotorinnenkühlung sowie Sensoren sind weitere Beispiele. Nachhaltigkeit bedeutet aber auch, unseren eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren und unseren Kunden dies zu vermitteln. So decken wir bereits 15% unseres Stromverbrauchs durch die eigene Photovoltaik und optimieren unsere Lieferketten.“

Heraus aus der Nische

Höchste Qualität und Zuverlässigkeit in Verbindung mit einem hohen Maß an Entwicklungs- und Fertigungskompetenz haben KACO zu einem bevorzugten Partner der globalen Automobil- und Zulieferindustrie gemacht. „Natürlich hat auch die Digitalisierung längst Einzug gehalten, schon durch die Sensorik in unseren Produkten“, ergänzt der CEO. „Auch unsere Abläufe sind weitestgehend digitalisiert – bis hin zur Ausbildung unserer Mitarbeiter, mit denen wir ebenso kooperativ zusammenarbeiten wie mit unseren Kunden. Unsere Agenda 2030 lautet ‘Heraus aus der Nische’: Wir möchten in Zukunft in anderen Bereichen Lösungen entwickeln, etwa für E-Bikes oder die Micromobility.“

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