Ingenieurplaner aus Leidenschaft

Interview mit Marius Sobkowiak, Rudolf Stromann, und Alex Braun, Geschäftsführende Gesellschafter der IPW INGENIEURPLANUNG GmbH & Co. KG

Wirtschaftsforum: Welches Unternehmen verbirgt sich hinter der IPW INGENIEURPLANUNG GmbH & Co. KG?

Marius Sobkowiak: Wir sind Ingenieure, Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, die mit viel Leidenschaft, Erfahrung und Ideenreichtum interdisziplinäre Projekte für die öffentliche Hand, aber auch für private und gewerbliche Aufraggeber realisieren.

Rudolf Stromann: In den letzten Jahrzehnten sind neun Fachbereiche gewachsen, die ein Ganzes bilden. Dazu gehören Straßenplanung, Städtebau und Verkehrsplanung, aber auch Wasserwirtschaft, Freiraumplanung und Bauüberwachung. Das ist insbesondere für interdisziplinäre Projekte für unsere Kunden von hoher Bedeutung, indem sie alles aus einer Hand erhalten. Dadurch erreichen wir kurze Entscheidungswege und können die fachliche Qualität, aber auch die Terminsicherheit in jeder Planungs- und Bauphase zusichern.

Wirtschaftsforum: Die IPW ist seit mehr als 40 Jahren in der Ingenieurplanung erfolgreich. Was ist die Basis für ihren Erfolg?

Marius Sobkowiak: Die wichtigste Zutat zu unserem Erfolg bilden unsere rund 80 Mitarbeiter. Ohne sie wäre eine solche Erfolgsgeschichte nicht möglich gewesen. Wir haben ganz tolle und kluge Köpfe in den letzten acht Jahren verabschiedet, die das Unternehmen in den letzten 25 bis 30 Jahren unheimlich nach vorn gebracht haben. Ganz besonders stolz sind wir darauf, dass wir mit uns als 3. Generation die Geschäftsführung wieder aus den eigenen Reihen bilden konnten. Auch das ist mittlerweile Teil unserer Firmenphilosophie.

Alex Braun: In der 3. Generation sind wir zu dritt. Jeder von uns hat seine Stärken und da ergänzen wir uns sehr gut. Die Hauptaufgaben der Geschäftsführung haben wir nach den jeweiligen Stärken des Einzelnen zugeordnet. So teilen wir uns die Aufgaben grob nach technischen, kaufmännischen und organisatorischen Inhalten sehr gut auf und agieren dabei immer unter dem Motto ‘Gesellschaft vor Gesellschaftern’. Wir machen viel leicht nicht alles, aber als Einheit anscheinend vieles richtig. Das schafft Vertrauen bei den Mitarbeitern und bindet sie.

Wirtschaftsforum: Die Unternehmenskultur ist für Sie ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg. Welche Werte sind Ihnen besonders wichtig?

Marius Sobkowiak: Jeder spricht heute von Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit – das sind natürlich auch unsere Werte, aber kaum einer spricht von Empathie und Integrität. Als ‘Die Ingenieurplaner’ sind wir klassische Dienstleister. Da steht für uns immer der Mensch im Vordergrund. Erst kürzlich haben wir nach langer Arbeit unser neues Unternehmensleitbild vollendet. Mit dem Slogan „Mit allem, was wir tun, streben wir danach, unsere Vision zu verwirklichen“ haben wir die heutige IPW sehr gut auf den Punkt gebracht. Am Ende muss die Arbeit einfach Spaß machen, dann kommt die Leidenschaft von ganz allein.

Wirtschaftsforum: Welche Schwerpunktthemen charakterisieren die nächsten Jahre?

Rudolf Stromann: Einer der Schwerpunkte wird sicherlich das bereits bestehende Thema Fachkräftemangel sein. Egal wo man hinschaut, es fehlt an Fachkräften. Hinzu kommt, dass etwa ein Viertel unserer Mitarbeiter zu den sogenannten Babyboomern gehören und zwischen 2025 und 2035 in Rente gehen werden. Das macht die Situation nicht einfacher. Adäquate Ingenieure mit Fachkenntnis aus dem Ausland bewerben sich immer wieder bei uns. Das Problem dabei ist jedoch die Sprachbarriere. Leider sind wir kein Handwerksbetrieb, wo die Sprache nicht unbedingt ausschlaggebend ist, doch gerade als Dienstleister für die öffentliche Hand ist ein gutes Deutsch unverzichtbar. Wir sehen da Nachholbedarf bei der Politik, denn es reicht nicht aus, Deutschland als attraktiven Arbeitsmarkt nach außen darzustellen – es muss auch für eine vernünftige und bildende Integration gesorgt werden.

Alex Braun: Außerdem beschäftigt uns seit vielen Jahren die digitale Transformation, die zwar viele Herausforderungen und Hürden mit sich bringt, aber auch viele Prozesse vereinfacht. Mit der immer schneller werdenden digitalen Arbeitswelt arrangieren wir uns nicht nur, sondern haben uns als Motto ‘Handeln und nicht Hoffen’ auf die Fahne geschrieben. So beschäftigen wir uns immer wieder mit unserem Arbeitsalltag und den Prozessen, indem wir unter anderem neue digitale Werkzeuge schaffen, um das Arbeiten noch besser zu gestalten, zum Beispiel mit der vor Kurzem angeschafften Baumanagement-Software für die Handys der Bauleiter, die Bautagesberichte, Protokolle und vieles mehr fast automatisiert erstellt.

Marius Sobkowiak: Wenn man über die Ziele eines Unternehmens liest, heißt es immer wieder Wachstum. Doch was heißt wachsen? Wir sind seit mehr als 47 Jahren ein regionales Unternehmen, haben aber nie die Ambitionen gehabt, Niederlassungen aufzubauen und geografisch zu wachsen. Wir definieren Wachstum in der heutigen Zeit etwas anders. Wachsen bedeutet für uns auch Zusammenwachsen und die Bindung der Mitarbeiter zu erhöhen. Das bekommen wir nur hin, wenn wir die Mitarbeiter motivieren und ihnen die Chance geben, sich weiterzuentwickeln. So erreichen wir auch bei unseren Kunden einen hohen Stellenwert. Die Kunden merken schnell, dass sie mit Menschen zusammenarbeiten, die fachkompetent sind und Spaß an der Arbeit haben. Unser ständiges Ziel ist es also, die zwischenmenschliche Beziehung immer weiter zu intensivieren.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

Interview mit Gregory Rombaut, Sales- und Marketingmanager der KS Service Center B.V.

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

In einer Branche, die wie kaum eine andere unter globalem Wettbewerbsdruck steht, geht die niederländische KS Service Center B.V. eigene Wege. Das Unternehmen, Teil der KS Industries Gruppe, kombiniert effiziente…

„Nutzen stiften statt Gewinn maximieren“

Interview mit Michael Bader, Geschäftsführer und Inhaber der magnetic GmbH & Co. KG

„Nutzen stiften statt Gewinn maximieren“

Mit klarer Haltung, einem feinen Gespür für Marktveränderungen und einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse des Handwerks hat Michael Bader, Geschäftsführer der magnetic GmbH & Co. KG, sein Unternehmen zu…

Elektrisch. Engagiert. Endenburg.

Interview mit Rik Kant, Geschäftsführer der Endenburg Elektrotechniek B.V.

Elektrisch. Engagiert. Endenburg.

Vom Lampengeschäft zum Elektrotechnik-Spezialisten: Die Geschichte der Endenburg Elektrotechniek B.V. reicht fast 100 Jahre zurück. Im Gespräch mit Wirtschaftsforum gibt Geschäftsführer Rik Kant Einblicke in die Unternehmensstruktur, das besondere Führungsmodell…

Spannendes aus der Region Landkreis Osnabrück

Wenn der Schuh passt: Erfolg im Lizenzgeschäft

Interview mit David Friedrich, CSO und Moritz Hamm, CEO der Hamm Footwear GmbH

Wenn der Schuh passt: Erfolg im Lizenzgeschäft

Die Lizenzierung einer Modemarke im Bereich Accessoires kann das Markenimage erheblich stärken und die Marktpräsenz erweitern. Im Interview mit Wirtschaftsforum erläutern Moritz Hamm, CEO, und David Friedrich, CSO der Hamm…

Fenster mit bestem Ruf

Interview mit Phil Ungruh, Geschäftsführer der Ungruh GmbH

Fenster mit bestem Ruf

In Ibbenbüren entstehen Fensterlösungen, die weit mehr bieten als einen guten Durchblick. Ob Neubau, Sanierung oder Großprojekt, Ungruh verbindet seit über 60 Jahren handwerkliche Qualität mit moderner Technik und persönlicher…

Das Beste aus zwei Welten

Interview mit Jörg Brezl, Geschäftsführer der SLA Software Logistik Artland GmbH

Das Beste aus zwei Welten

Mit IT-Lösungen Unternehmen aus der Foodbranche digital in die Zukunft zu begleiten und damit am Puls der Zeit zu agieren, ist das Markenzeichen der SLA Software Logistik Artland GmbH aus…

Das könnte Sie auch interessieren

Schleifen, Bänder und mehr

Interview mit Kevin Maar, Geschäftsführer und Stephanie Peskov, Head of Business Development und Key Account Manager der Sopp Industrie GmbH

Schleifen, Bänder und mehr

Ingenieure auf der ganzen Welt sind damit beschäftigt, Roboter zu trainieren, um Aufgaben nachzuahmen, die Menschen leichtfallen – wie das Binden ihrer Schnürsenkel – mit bisher begrenztem Erfolg. Genau hier…

Architektur mit Haltung

Interview mit Dipl.-Ing. Andreas Baum, Geschäftsführer der baum-kappler architekten gmbh

Architektur mit Haltung

Mitten in der globalen Finanzkrise 2008 übernahm Andreas Baum ein traditionsreiches Nürnberger Architekturbüro und stieß mit einer breiten Diversifizierungsstrategie sowie einer starken sozial-menschlichen Unternehmerhaltung bald einen klaren Wachstumskurs an.…

Die richtigen Experten für spannende Projekte

Interview mit Andreas Brück, Geschäftsführer der KRONGAARD GmbH

Die richtigen Experten für spannende Projekte

Der Fachkräftemangel stellt jede Branche vor enorme Herausforderungen. Oft gilt dabei: Je höher und spitzer das Kompetenzprofil, desto schwieriger ist eine Vakanz zu füllen. Vor allem im Projektkontext hat sich…

TOP