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Interview mit Harald Kausler, Geschäftsführer der INOTECH Kunststofftechnik GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Kausler, welche Kompetenzen vereinen Sie unter dem Dach von INOTECH?

Harald Kausler: Wir sind Entwicklungspartner unserer Kunden und bauen Vorserien und Serien. Wir haben einen eigenen Werkzeugbau und übernehmen das Werkzeug- und Projektmanagement. Wir bieten Kunststoffspritzguss und Kunststoffspritzblasen und veredeln Oberflächen. Darüber hinaus montieren wir Baugruppen und übernehmen auf Wunsch auch die Logistik für unsere Kunden.

Wirtschaftsforum: Bitte geben Sie uns doch einige Referenzbeispiele für Lösungen von INOTECH.

Harald Kausler: Wir sind zum Beispiel einer der größte Zulieferer von Gigaset. Annähernd jedes Gigaset-Telefon hat Bauteile von uns, für die Ladeschalen oder die Gehäuse zum Beispiel. Die schwarzen Hochglanzteile der ŠKODA-Mittelkonsolen kommen von uns, ebenso wie die Mercedes-Dachkonsolen für die V-Klasse. Auch der Getränkehalter in der Mittelarmlehne im Fond des Daimlers ist von uns. Ein anderes Beispiel sind Färbeschalen für Goldwell.

Wirtschaftsforum: Wer sind zurzeit Ihre wichtigsten Kundengruppen?

Harald Kausler: Unsere direkten Kunden kommen aus den Bereichen Automotive, Health und Beauty. Aber angewendet werden unsere Lösungen in unterschiedlichsten Branchen, wie zum Beispiel der Telekommunikation, Verpackung und Medizintechnik oder aber dem Elektroniksektor.

Harald Kausler, Geschäftsführer der INOTECH Kunststofftechnik GmbH
„Wir werden in Zukunft noch energieeffizienter arbeiten und größere Dimensionen abdecken.“ Harald KauslerGeschäftsführer

Wirtschaftsforum: Sie sind international tätig. Was sind Ihre Kernmärkte?

Harald Kausler: Die Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass eine 100%ige Globalisierung auch Nachteile hat. Unser Fokus liegt auf dem erweiterten Kernmarkt Europa und das wird auch so bleiben. Wichtige Länder sind hier, neben Deutschland, Frankreich, Spanien und Tschechien, die Slowakei und Polen. Der südosteuropäische Markt wächst stark. Deshalb haben wir eine Niederlassung in Bulgarien aufgebaut. Selbstverständlich liefern wir für unsere Kunden aber global und haben entsprechend auch Beziehungen, zum Beispiel zum asiatischen Werkzeugbau.

Wirtschaftsforum: Bei Ihnen geht es um Kunststoff. Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit?

Harald Kausler: Das Thema ist für uns nicht neu. Wir beschäftigen uns seit 20 Jahren damit. Unser Ansatz beginnt bei der Schonung der Ressourcen, zum Beispiel der Wiederverwertung von Abfallprodukten. Wir haben schon vor 15 Jahren ein eigenes Werkzeug für Transportbehältnisse aus Abfallkunststoffen entwickelt und gebaut. Seit rund sechs Jahren kooperieren wir zudem mit der Hochschule Rosenheim. Wir arbeiten an faserverstärkten Kunststoffen, die nicht mehr aus Glas- oder mineralischen Fasern, sondern aus Naturfasern hergestellt werden, zum Beispiel aus Stroh, Holz oder Heu. Wir untersuchen aktuell die Festigkeit.

Wirtschaftsforum: Was unterscheidet INOTECH von anderen Anbietern in Ihrem Bereich?

Harald Kausler: In unserem Geschäft geht es immer um Preise und Kosten. Aber wichtig ist auch die Qualität. Wir haben alle Zertifizierungen, die der Markt fordert. Zudem sind wir eines der wenigen Unternehmen, das Hochglanzlackierungen anbieten kann. Grundsätzlich ist unsere Offenheit unsere Stärke. Wir sind nicht branchenblind. Nicht unsere Produkte und Lösungen stehen im Vordergrund, sondern die Bedürfnisse und Probleme unserer Kunden. Wir scheuen uns nicht vor Investitionen und Kapazitätserweiterungen und haben Mut zu neuen Technologien und Prozessen. Gleichzeitig sind wir seit Jahrzehnten beständig und ein erfahrener und verlässlicher Partner.

Wirtschaftsforum: Was haben Sie sich für das Jahr 2022 vorgenommen?

Harald Kausler: Ein großes Thema ist der Bau eines Logistikzentrums. Darüber hinaus werden wir 30 Spritzgussmaschinen austauschen, um in Zukunft noch energieeffizienter arbeiten zu können. Wichtig ist aber erst einmal, dass wir unsere neuen Projekte aus den Jahren 2020 und 2021 erfolgreich auf die Straße bringen. Wir haben große Projekte in den Bereichen Telekommunikation, Automotive und Pharma in der Pipeline, die uns den nächsten Wachstumssprung ermöglichen werden.

Wirtschaftsforum: Haben Sie eine Vision für INOTECH?

Harald Kausler: Unser Umsatzziel sind 100 Millionen EUR. Mittelfristig möchten wir stärker in den pharmazeutischen Markt einsteigen. Wir werden in noch größere Maschinen investieren. Bislang können wir bis zu 21.000 kN abdecken. Jetzt möchten wir in die größere Dimension einsteigen, denn langfristig wird es wahrscheinlich Autokarosserien geben, die nur noch aus einem Stück bestehen. Wir blicken grundsätzlich zuversichtlich in die Zukunft. Natürlich gibt es vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie und des Ukrainekonfliktes große Planungsunsicherheiten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Konsequenzen daraus entwickeln, was mit den Rohstoffen und Lieferketten passiert. Zudem gibt es einen exorbitanten Mangel an Chip-Modulen. Deshalb planen wir im Moment relativ kurzfristig.

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