Ankommen. Wohlfühlen. Mensch sein.
Interview mit Tim Weiland, General Manager der Grand Hotel Alpina AG

Von nichts ist das The Alpina Gstaad so weit entfernt wie von der Anonymität großer Hotels, in der ‘Gast’ oft ein Synonym für ‘Zimmernummer’ ist. „Mit 55 Zimmern sind wir ein kleines Haus“, sagt Tim Weiland. „Wir haben viele Stammgäste, und etliche kennen sich auch untereinander.“
Wenn auch nicht in punkto Größe, hält das Haus hinsichtlich der Ansprüche internationaler Spitzenhotellerie jedoch mühelos mit den ‘Großen’ mit. „Mit drei Restaurants und einer Bar haben wir eine umfassende Infrastruktur, weswegen auch viele externe Gäste zu uns kommen“, führt Tim Weiland aus.
Ob französisches oder japanisches Restaurant, beide jeweils mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, oder das ‘Schweizer Stübli’ – für jeden Gast ist etwas dabei. Internationale Küche für internationale Gäste: „Wir möchten ganz unterschiedliche Menschen ansprechen, jedem etwas bieten. Ein Schwerpunkt liegt bei uns auf vegetarischer und veganer Küche“, so der General Manager.
Neben dem gastronomischen ist auch für das physische Wohl gesorgt: Die Gäste können es sich in einem großen Spa-Bereich mit Innen- und Außenpool, Massageräumen und Saunen buchstäblich so richtig ‘wohlsein’ lassen, unter anderem auch bei Klangtherapie und tibetischer Meditation. „Hotels sind fantastische Orte, an denen Kulturen verschmelzen und Unterschiede weniger relevant werden“, weiß Tim Weiland. „Ich sehe bei uns oft Leute zusammensitzen, die aus den verschiedensten Weltgegenden stammen und einander normalerweise vielleicht gar nicht ansprechen würden. Aber in unserer Zigarrenlounge sitzen sie ganz einfach zusammen und unterhalten sich von Mensch zu Mensch.“
Nachhaltigkeit: viel mehr als nur ein Add-on
Gegründet wurde die Grand Hotel Alpina AG im Jahr 2000. Die Autorisierungs-, Planungs- und Bauphase war 2012 abgeschlossen. Dabei stand während des gesamten Bauprozesses Nachhaltigkeit im Fokus, wie Tim Weiland erläutert: „Wir engagieren uns schon seit Langem für Nachhaltigkeit. Schon der Bau des Hotels fand unter diesem Aspekt statt; so haben wir beispielsweise fast ausschließlich vor Ort vorhandene Materialien genutzt und lokale Unternehmen eingebunden.“

„Hotels sind fantastische Orte, an denen Kulturen verschmelzen und Unterschiede weniger relevant werden.“ Tim WeilandGeneral Manager
Doch ist man auf diesem Gebiet auch aktuell unterwegs und organisiert Events, zum Beispiel zum Thema nachhaltige Ernährung. „Die Gäste fragen heute viel mehr nach, woher die Produkte stammen, die wir verwenden“, nennt der General Manager einen Umstand, der sich gegenüber früheren Zeiten verändert hat. „Hinzu kommt: Gäste heute suchen viel mehr nach Erfahrungen, sie wollen etwas erleben und nicht nur da gewesen sein. Früher ging es viel um all-inclusive, Hauptsache, man war da. Heute wollen die Leute mehr integriert werden und verstehen, wo sie eigentlich sind.“
Es ist genau das, was die Gäste im The Alpina Gstaad spüren, denn es ist als ein Ort gedacht, der eben kein ‘klassisches’ Hotel ist, sondern wo jeder Gast sich angenommen fühlen kann – auf einer persönlichen Ebene. „Das ist der eigentliche Luxus“, ist sich Tim Weiland sicher. „Heutzutage mehr und mehr man selbst sein zu können, nicht in eine Rolle schlüpfen zu müssen. Es geht darum, eine gewisse Individualität ausleben zu können, zu entscheiden, wie man reist, wie man sich kleidet, wie man wann und wie speisen will – wie man lebt.“
‘Doing good is feeling good’
Es sind vor allem die Mitarbeiter, die den Gästen dieses Erlebnis ermöglichen – sie alle verkörpern den im Hotel gelebten Geist des Persönlichen, des ‘High touch’ gegenüber dem Gast. So wie auch der General Manager selbst, der seit November 2018 im Unternehmen ist und zuvor bereits jahrzehntelang international in Fünfsternehotels gearbeitet hat.
„Mir war schon sehr früh klar, dass ich in die Spitzenhotellerie wollte“, sagt er. „Es ist eine extrem personenbezogene Branche, in der sehr viel an den Menschen hängt. Was macht einen guten Gastgeber? Die Flexibilität und das Eingehen auf jeden einzelnen Gast. Egal, wie luxuriös die Ausstattung ist, es sind im Endeffekt die Mitarbeiter, die den Aufenthalt für die Gäste zu etwas Besonderem machen. Unsere Gäste kommen hierhin, um eine gute Zeit zu verbringen. Das macht unsere Arbeit lohnenswert.“
Und das soll auch in Zukunft so bleiben, macht Tim Weiland klar: „‘Doing good is feeling good’, und das wollen wir rüberbringen.“