Bio ist unsere Seele

Interview mit Reinhard Quante, Geschäftsführer der Gläserne Molkerei GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Quante, was unterscheidet die Gläserne Molkerei von anderen Molkereien?

Reinhard Quante: Die Gläserne Molkerei ist eine reine Biomolkerei und das von Beginn an. Für uns ist es ganz wichtig, dass wir alle unsere Erzeugerbetriebe persönlich kennen. Wir sind dort mit eigenem Betreuungspersonal vor Ort und wissen, unter welchen Bedingungen die Tiere dort gehalten werden, bis hin zum ökologisch erzeugten Futtermittel. Die Standards sind bei uns deutlich höher. Die Tiere verbringen im Durchschnitt mindestens 200 Tage im Jahr auf der Weide. Außerdem können wir garantieren, dass bei uns keine einzige Milchkuh in der Anbindehaltung gehalten wird. Das schließt den sinnvollen Einsatz von modernen Technologien nicht aus. So dienen automatisierte Melkanlagen dem Tierwohl und erleichtern die Arbeit der Menschen. Mit der Marke Gläserne Molkerei transportieren wir ein eigenes Qualitätsversprechen und möchten den Verbrauchern ein gutes Gefühl geben, wenn sie unsere Produkte konsumieren. Quasi als guter Freund aus der Nachbarschaft. Unsere Wurzeln liegen dabei im Nordosten Deutschlands.

Wirtschaftsforum: Warum ist Ihnen der Biostandard so wichtig?

Reinhard Quante: Bio ist unsere Seele. Wir leben Transparenz und lieben unverfälschten Biogenuss. Außerdem ist uns das Wohl der Tiere besonders wichtig. Wir als Gläserne Molkerei und auch ich persönlich brennen dafür. Den Menschen deutlich machen, dass jeder Bürger dieses Landes mit seinem Kauf darüber abstimmen kann, welche Produktionsweisen in Deutschland auf dem Vormarsch sind, ist unser Bestreben. Deswegen werden wir noch stärker den Fokus auf die Kommunikation von Bio legen, nach dem Motto ʻGut für dich und für die Umweltʼ. Als reine Biomolkerei können wir immer mit dem guten Gefühl und einem guten Gewissen argumentieren und unser Biostandard wird von den Verbrauchern zunehmend wertgeschätzt. Unsere Produktion ist komplett transparent von der Kuh bis zur Verpackung. In unserer gläsernen Fabrik bieten wir Führungen an und darüber hinaus liefern wir online und in den Sozialen Medien umfassende Informationen. Wir versuchen es jedem einfach zu machen, sich von dem guten Gefühl, das wir vermitteln wollen, zu überzeugen und haben die Hoffnung, dass Verbraucher da ganz bewusst entscheiden und handeln.

Wirtschaftsforum: Die kompromisslose Bioqualität wirkt sich auch auf den Geschmack der Produkte aus?

Reinhard Quante: Wir versuchen konsequent puristisch zu sein und die Produkte weitestgehend in ihrem natürlichen Zustand zu verarbeiten. Die Natürlichkeit, Frische und der Genuss stehen bei uns im Vordergrund. Eine besondere Spezialität von uns ist die Heumilch, die von ausgewählten Biohöfen stammt, die ihre Kühe traditionell natürlich füttern und auf Silage als Futtermittel verzichten. Unsere Fassbutter ist ebenfalls sehr beliebt. In traditioneller Weise hergestellt, ist sie durch ihre besondere Rollenform ein Hingucker für jeden gedeckten Tisch und obendrein noch nachhaltig verpackt. Wir schaffen Genussmomente. Viele von uns haben gelernt, wieder Genuss und Freude in den kleinen Dingen des Lebens zu finden. Wir bedienen ganz bewusst die Sehnsucht nach Natürlichkeit. So haben wir beispielsweise unseren Joghurt pur eingeführt. Mit diesem Joghurt verzichten wir gänzlich auf Zusätze wie Farb- und Konservierungsstoffe, Aromen und Verdickungsmittel. Nur Joghurt, Früchte und etwas Zucker werden zu einem cremigen Fruchtjoghurt verarbeitet. Eben pur und natürlich. Um die schonende Verarbeitung der Rohstoffe und die Haltbarkeit der Produkte zu garantieren, setzen wir modernste Technologien ein. Außerdem bedienen wir immer wieder neue Trends, um den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden. Dazu gehört zum Beispiel der Einsatz von weniger Zucker. So gibt es unsere beliebten Buttermilch-Drinks bald mit weniger Zucker, aber dennoch vollem Geschmack geben. Im Bereich Joghurt wird es auch bald Innovationen geben. Die Zeichen stehen auf Natürlichkeit, Genuss und weniger Zucker.

Wirtschaftsforum: Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Reinhard Quante: Aktuell investieren wir in den Ausbau unserer Produktionskapazitäten. Unser Wachstum wird allerdings sehr stark davon abhängen, wie klar das Bekenntnis der Verbraucher ist. Außerdem werden wir zukünftig unsere norddeutsche Herkunft noch ein bisschen stärker herausarbeiten und den Verbrauchern eine Wohlfühlalternative zu den bekannten Almbildern und Berghängen geben.

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