Nicht von Pappe
Interview mit Sven Siepmann, Geschäftsführer der FRIESE GmbH

FRIESE gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Riffelwalzen für die Wellpappenproduktion. Das mittelständische Unternehmen mit Sitz im thüringischen Mupperg, direkt an der Grenze zu Bayern, bietet vieles, was für die Wellpappenherstellung benötigt wird: vor allem Riffelwalzen und Anpresswalzen als Kernkompetenz sowie die Überholung von Kassetten sowie Leim- und Leimdosierwazen, als auch die Beschichtung von Extruderschnecken und Scherwalzen.
Gegründet wurde der erfolgreiche Betrieb 1992 von Joachim Friese und seinem Sohn Bernardo. „Der ältere Bruder Harald hatte bereits eine Walzenproduktion in São Paulo in Brasilien aufgebaut“, erläutert Geschäftsführer Sven Siepmann die Ursprünge des Unternehmens. „Ziel war es, dieses Know-how zu nutzen und auf dem europäischen Markt aktiv zu werden.“
Hohe Innovationskraft
Von Anfang an war FRIESE auf kontinuierliche Innovation ausgerichtet: ‘Jointly growing with Innovations’ lautet der Leitspruch des Unternehmens. „Wir wollen durch technische Innovationen weiter wachsen und unsere führende Position ausbauen, gemeinsam mit unseren Partnern“, beschreibt Sven Siepmann die Philosophie des Riffelwalzen-Spezialisten.
Zu den Meilensteinen in der Entwicklung von FRIESE gehört die Einführung der ROCKWELLE-Beschichtung für Riffelwalzen im Jahr 1996. „Dabei handelt es sich eine Wolframkarbidbeschichtung, die extrem hart ist und die Walzen sehr langlebig macht“, erklärt Sven Siepmann.
Ebenfalls patentiert ist das von FRIESE entwickelte Thermonuten-Verfahren, das durch das einzigartige Walzendesign die Wärmeübertragung verbessert und den thermischen Verzug bei Produktions-Stopps deutlich verringert. Weitere technologische Spitzenleistungen sind das ROCKPROFIL, ein verbessertes Zahnprofil der Riffelwalzen, mit dem sich Wellpappen mit höherer Festigkeit bei gleichzeitig vermindertem Papiereinsatz herstellen lassen.

„Wir bauen nichts von der Stange, sondern immer exakt zu 100% so, wie der Kunde es braucht.“ Sven SiepmannGeschäftsführer
Hohe Nachfrage
FRIESE hat 69 Mitarbeiter und 2017 einen Rekordumsatz von 13,4 Millionen EUR erwirtschaftet. Den Grund für das Spitzenergebnis sieht Sven Siepmann in der ungebrochen hohen Nachfrage nach Wellpappe als Transportverpackung:
„Verantwortlich hierfür ist unter anderem der stetig zunehmende Onlinehandel.“ Um das Wachstumstempo der vergangenen Jahre zu halten, setzt FRIESE auf noch mehr Flexibilität in der Erfüllung individueller Kundenwünsche und die Jugend.
„Ich verstehe mich als Brücke zwischen den Generationen und versuche, unser Wissen und unsere Erfahrungen an den Nachwuchs weiterzugeben“, sagt Sven Siepmann. Die von FRIESE gefertigten Riffelwalzen werden mit eigenen Servicetechnikern vor Ort eingebaut – bei Kunden auf der ganzen Welt. „85% unserer Walzen gehen ins Ausland“, so Sven Siepmann. Alle Walzen sind maschinenspezifisch konstruiert.
„Wir bauen nichts von der Stange, sondern immer exakt zu 100% so, wie der Kunde es braucht“, erklärt Sven Siepmann. „Damit ist es jedoch nicht getan. Wir bieten auch umfassenden Service und streben eine langfristige Partnerschaft mit unseren Kunden an.“