Labormöbel neu ERFInden
Interview mit Dipl.-Ing. Andreas Fischer, Geschäftsführender Gesellschafter der erfi Ernst Fischer GmbH + Co. KG
Sechs bis sieben Jahre sei man dem Wettbewerb voraus, sagt der Geschäftsführende Gesellschafter von erfi Dipl.-Ing. Andreas Fischer. Er redet von dem neuesten Coup des Familienunternehmens, den Elektroniklaborgerät elneos six.„Gelauncht wurde das System im November 2021. Seitdem haben wir es mit neuen Features nach und nach weiterentwickelt“, berichtet Andreas Fischer. Es zeichnet sich durch seine weltweit einzigartige internetunabhängige Sprachsteuerung aus.
elneos six verfügt über eine 3-D-Gestenbedienung im freien Raum. Das System kann dadurch ohne eine einzige Berührung gesteuert werden. „Wir setzen damit neue Maßstäbe in punkto Hygiene, denn bei der Bedienung können keine Viren und Bakterien übertragen werden“, erklärt der Geschäftsführer. Auch die Flexibilität des Displays ist eine Besonderheit: Die Oberflächen lassen sich verschieben wie bei den Displays moderner Autos. Alle Features sind zum Patent angemeldet. So sensibel die Labortische in der Anwendung sind, so robust sind sie gegenüber äußeren Einflüssen. „Die Glasoberfläche ist sehr hochwertig und geht nicht kaputt“, betont Andreas Fischer.
Interessant sind die Laborsysteme sowohl für Industriebetriebe und die öffentliche Hand als auch für Universitäten und Schulen. Für VW etwa hat erfi alle Ausbildungslaboratorien ausgestattet. Während der Coronapandemie wurde ein virtuelles Kundencenter eingerichtet, in dem die Systeme eins zu eins abgebildet sind.
Laborsysteme im Wandel
erfi produziert seit 1955 Werkbänke. Seitdem hat sich viel getan. Das Unternehmen schreibt sich auf die Fahnen, den Markt für Elektroniklaboreinrichtungen gegründet zu haben. Bereits in den 1960er-Jahren wurden in Freudenstadt Elektronikgeräte entwickelt und gebaut.
In den 1980er-Jahren setzte das Unternehmen in der Möbelproduktion mehr und mehr auf Aluminiumtechnik. Für die heutigen Systeme wird kein Metall mehr verwendet, sondern Glas, wie bei einem Handy. Sie verfügen auch über Beleuchtungseffekte mit verschiedenen Farben und Verschwindeeffekte. „Wir haben die Möbelsysteme in Funktion und Design immer weiter perfektioniert“, sagt Andreas Fischer, der seit 1995 im Familienbetrieb tätig ist. Dieser beschäftigt mittlerweile 120 Mitarbeiter und betreibt Vertriebsbüros in Holland und Belgien sowie Verkaufsagenturen in ganz Europa.
Der Exportanteil liegt bei 30%, davon entfallen 60% auf europäische Märkte. Die Auftragslage sei so gut wie noch nie, berichtet Andreas Fischer. Für dieses Jahr erwartet das Unternehmen eine zweistellige Wachstumsrate. Die weiteren Pläne sind klar definiert: „Wachstum durch Verdrängung mit unserer neuen Technologie.“